Solidarität gegen Einschüchterungskampagne der Metallarbeitgeber

<p>Das Frankfurter Bündnis gegen den Krieg nimmt zur Kenntnis, dass eine Reihe von Metallarbeitgebern Druck auf die Belegschaften in den Betrieben ausüben, um die betrieblichen Antikriegsaktionen am morgigen 14. März ab 11.50 Uhr zu behindern.

Wir erklären uns mit den Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft IG Metall solidarisch und verurteilen scharf die kleinliche, friedensfeindliche und, angesichts der Bedeutung der vor uns liegenden Ereignisse, wahrhaft unwürdige Haltung der genannten Metallarbeitgeber.

Wir unterstützen demzufolge die unten dokumentierte Presseerklärung des 1. Bevollmächtigten der IG Metall Frankfurt, Bernd Rübsamen.

Diejenigen Metallarbeitgeber, die nicht einmal für 10 Minuten gemeinsam mit den Beschäftigten für den Frieden demonstrieren wollen, zeigen bei dieser Gelegenheit ihre politische Haltung - eine Haltung für den Krieg und gegen den Frieden. Das mindestens sollten sie dann ehrlicherweise auch deutlich sagen, anstatt sich hinter formaljuristischen Argumenten zu verschanzen.

In unserem Land, in Europa und in der ganzen Welt sind die KriegsbefürworterInnen deutlich in der Minderheit.

Isoliert sind nicht diejenigen, die gegen den Krieg aufstehen.

In die Isolierung geraten derzeit die Administration der USA und ihre wenigen übrig gebliebenen Verbündeten, zu denen offenbar auch die erwähnten Metallarbeitgeber gehören.

Wir Angehörigen der Bewegung gegen den Krieg werden in den kommenden Tagen alles tun, um einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Irak in letzter Minute doch noch zu verhindern.

Die für den Frieden aktiven Beschäftigten der Metallindustrie haben dabei unsere volle Unterstützung!

Kein Krieg gegen Irak! Nicht in unserem Namen!

Für das Frankfurter Bündnis gegen den Krieg
Hans Christoph Stoodt, Mitglied des SprecherInnenkreises

Metallarbeitgeber behindern mit massivem Druck auf die Belegschaften den Aufruf der IG Metall zur 10-minütigen Arbeitsniederlegung am 14. März 2003 um 11.50 Uhr für eine friedliche Lösung des Irak-Konfliktes

Wie der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Frankfurt, Bernd Rübsamen erklärte, haben zahlreiche Metallarbeitgeber in Frankfurt massiven Druck auf die Betriebsräte und Beschäftigten ausgeübt, um die für den 14. März um 11.50 Uhr geplante 10-minütige Arbeitsniederlegung für eine friedliche Lösung des Irak-Konfliktes zu behindern. In diesem Zusammenhang wird mit der Verletzung von arbeitsvertraglichen Pflichten argumentiert und damit für den Fall der Zuwiderhandlung Abmahnungen für die Beschäftigten angedroht.

Unter Abwägung der Tatsache, dass bei einem Irak-Krieg unzählige unschuldige Opfer zu beklagen sein werden, der politische Wille der Völkergemeinschaft in der UN gebrochen würde und eine unabsehbare Spirale der Gewalt in Kraft gesetzt würde, sind die Androhungen der Metallarbeitgeber nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit in keiner Weise zu rechtfertigen, sondern stellen auch eine Provokation gegen Tausende von Arbeitnehmern dar, die im Anschluss an die Großdemonstration in Berlin ihre Position für eine friedliche Lösung des Irak-Konfliktes bekräftigen wollen. "Es kann nicht sein, dass in einer solchen Situation der Betrieb von den Arbeitgebern zu einem politikfreien Raum erklärt wird", sagte Rübsamen weiter.

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 viele Frankfurter Metallarbeitgeber seinerzeit gemeinsam mit den Betriebsräten für Schweigeminuten gegen diese Terroranschläge aufgerufen und demonstriert haben, muss dass jetzige Verhalten der Arbeitgeber nach Auffassung der IG Metall Frankfurt um so mehr scharf kritisiert werden.

IG Metall
Verwaltungsstelle Frankfurt
Bernd Rübsamen

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Antimilitarismus