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Ganz passend im „Jahr der Chemie 2003“: Die Stadt verhandelt durch Kulturdezernent Nordhoff mit dem Bad Homburger Pharma- und Chemiekonzern Altana (Mehrheitsaktionäre: Familie Quandt)

über deren Beteiligung an der geplanten Bühnen-GmbH. Ganz uneigennützig geht es Herrn Schweickardt, Vorstandsvorsitzender der AG und Mitglied im Wirtschaftsbeirat der Union, um reines Mäzenatentum. Im Rahmen einer &#132;kaufmännischen Leitung unternehmerisch denkender Profis&#147;. Einfluss auf den Spielplan werde nicht genommen. Nur die Gestaltung der GmbH müsse schon seinen Vorstellungen entsprechen. Sonst werde gar nichts aus dem Deal, von dem der Dezernent schon hingerissen schwärmt, er mache Frankfurt &#132;zum Vorreiter in der Kulturfinanzierung&#147;. Frau Roth, natürlich, begrüßt die Chose außerordentlich, unisono mit der FAZ, dem Sprachrohr der Gebildeten aller Stände. Die Bedenken, es werde Einfluss auf die künstlerische Gestaltung genommen, werden zerstreut. Dass der Kommerzialisierung, der ökonomischen Druchdringung, von Kultur ein neues, weites Einfallstor geöffnet wird, ist der FAZ nur recht, Sozialdemokraten wie Nordhoff nur billig. Den Grünen ohnehin. Gespannt darf man auf die Haltung der PDS im Römer sein.<br> Schon mal ein Vorschlag für einen erfüllten Sonntag im Herbst, dann sollen die Verhandlungen unter Dach und Fach sein: Vormittags, noch etwas müde vom Vorabend im AEG-gesponsorten Tigerquälpalast, in den Dom. Die Predigt des Stadtdekans ermöglicht durch Opel-Rüsselsheim. Dann schräg gegenüber in die Schirn. Die Ausstellung, wie üblich, gesponsort durch Lufthansa. Nach dem Bigmäc zum Sonntagsspiel der Fraport-Eintracht ins (wohl bald Pfanni-Knödel-Arena getaufte) Waldstadion. Und abends ins Theater: &#132;Die letzten Tage der Menschheit&#147;, sponsored by Altana.

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Kultur