Stadtteilbüchereien sind schnell geschlossen...

... aber nur schwer wieder aufgebaut. Der GEW-Bezirksverband warnt die Stadtverordneten vor einer schnellen Schließung von Stadtteilbüchereien.

Die Diskussion am 15.6. im Schauspiel hat gezeigt, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, das System der Stadtteilbüchereien nicht nur zu erhalten, sondern sogar noch auszubauen. Eine davon ist die Vernetzung mit den Schulen und ihren Bibliotheken. Dazu wäre eine Beteiligung von VertreterInnen der Schulen und des Staatlichen Schulamts wünschenswert.<br> Auch der Geldmangel darf zur schnellen Schließung von Stadtteilbüchereien nicht herhalten. Wenn es nicht gelingt, die multinationalen Unternehmen der Stadt an den kommunalen Finanzen zu beteiligen, dann sollten sie über ihr Stiftungskapital sich stärker an der Finanzierung öffentlich zugänglicher Büchereien beteiligen.<br> Erinnert sei auch daran, dass Frankfurt jedes Jahr 6 Millionen Euro für die Computer-Hardware in Schulen ausgibt, die faktisch zunehmend die Bücher ersetzt. Während das Schuldezernat das Verhältnis von PC und Büchern in der Öffentlichkeit als komplementär darstelle, sei es &#150; aus finanziellen Gründen &#150; höchst konkurrierend, so die Frankfurter GEW. Deshalb müsste dieses Verhältnis endlich neu justiert werden.<br> Im Februar hat die Frankfurter GEW gesagt, es verwundert, dass die Bildungsdezernentin in Frankfurt und mit ihr die <br> 4-Parteien-Koalition im Römer eine massive Schließung von Stadtteilbüchereien vorschlägt und gleichzeitig die Schuletats zusammenstreicht, die hessische Kultusministerin dagegen den Ausbau von Schulbibliotheken propagiert und die Bundesbildungsministerin wiederum den Ausbau von Ganztagsangeboten.<br> Stadt, Land und Bund scheinen auf ihren jeweiligen Inseln Politik zu machen. Von einer Verzahnung solcher Vorschläge sind wir jedenfalls Lichtjahre entfernt.<br> Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br> Herbert Storn, Karola Stötzel <br> Presseerklärung GEW Frankfurt, 16.6.03

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