Stellenausschreibung: gesucht wird die eierlegendsingende Wollmilchsau

Der KinderChor und die Percussion-Gruppe "Lamboy-Kids" der Hanauer Gebeschusschule brauchen dringend jemanden, der die fast 15 jährige Arbeit mit den über 80 % Migrantenkindern im sozialen Brennpunkt Hanau-Lamboy fortsetzt. Gebraucht werden dabei "etwas andere LehrerINNEN". Der Chor arbeitet prozess- und weniger ergebnisorientiert, alle Kinder, die sich an Minimal-Regeln halten dürfen mitmachen, es gibt keine Aufnahmeprüfungen und keine Stimmprüfung. Jährlich gibt es zwischen 5 und 10 öffentliche Auftritte. Im Chor singen und trommewln zwischen 50m und 80 manchmal auch über 100 Kinder

Dies ist eine ansich unmögliche Ausschreibung für einen ansich unmöglichen Job, mit einem unmöglichen Anforderungsprofil!!!!!

Bezahlt wird

auf der Basis des BAT nach der Eingruppierung für angestellte Fachlehrer aus Mitteln des Landes Hessen und der Stadt im Rahmen des "Ganztagsschulprogramms"

Gesucht wird

eine Mischung aus Musikerin, Texterin/Liederschreiberin, potentielle Chor- und Percussiongroup-Leiterin, Sozialpädagogin, Sozialarbeiterin mit psychologisch-therapeutischen Grundkenntnissen und praktischen Erfahrung mit Arbeit in sozialen Brennpunkten und in der Arbeit mit Migranten. Kenntnisse und Ferigkeiten auf dem Gebiet der bildenden Künste, handwerklich-technische Fähigkeiten. Die gerne auch Seiteneinsteigerin sollte viel Improvisationstalent nicht nur bezüglich der Musikinstrumente mitbringen. Und die Kinder (und deren Eltern) dort suchen und abholen, wo sie sich befinden: viele zwischen Kriegs-und Hungertraumata und Abschiebungsängsten, im HARTZ 4 -Fleischwolf oder kurz davor. Es wäre nicht schlecht, wenn es sich um einen Mann handeln würde, denn die Kinder sind eher vaterlos. Zumindest minimalste Fremdsprachen-Kenntnisse sind von Vorteil, werden aber i.d.R. in kürzester Frist bei der Arbeit erworben: von afghanisch bis zairisch ist alles möglich. Das klassische Repertoire: Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, Russisch, Türkisch, Kurdisch, Persisch usw. hilft schon einigermaßen. Zumindest "Der Hahn ist tot" in 26 Sprachen sollte man sich schnell aneignen können. Auch den unverwüstlichen Bruder Jakob ..... den die Sprache der Hähne und der Glocken überwinden mit ihrer intergalaktischen Gültigkeit in Viertelstundenfrist nahezu jede Sprachgrenze und -barriere.

Ach so, wofür wird wer gesucht:

Ab Januar 2006 geht eine solche Mischung in einem Hanauer sozialen Brennpunkt (Pilotprojekt für pädagogische Arbeit mit Migrantenkindern) in den Ruhestand. Einem seit 10/15 Jahren überregional bekannten und erfolgreichen Kinderchor mit Trommelgruppe droht damit das Ende. Dem soll die/derGesuchte abhelfen zunächst auf Stunden- und Honorarbasis in Kooperation mit dem Unruheständler .... Nach 6 Monaten dieser "Doppelbesetzung" dieses Jobs steht ab Schuljahresbeginn 2006/2007 zumindest für ein Jahr die komplette Vertretung an. Da für die Schule in diesem Brennpunkt und bei diesem Pilotprojekt dringend eine Lehrkraft für Musik gesucht wird (als Ersatz für den ausscheidenden musikalischen Mischling) bestehen Chancen auf eventuelle Übernahme nach dieser Vertretungszeit.

Bedingung bzw. günstig wäre erstens die Mitarbeit bei dem diesjährigen "response-projekt", Teilnahme an von der GEW-Hessen angebotenen Musikfortbildungsveranstaltungen, die die Arbeit in diesem Feld zum Schwerpunkt haben werden.

Zur Information über das Arbeitsfeld gibt es auf der homepage www.barth-engelbart.de.vu sehr viele detailierte Angaben.

Bei Interesse Rückmeldungen nur an meine Adresse.

Dies ist keine offizielle Ausschreibung. Ich bin weder Kultusminister, noch Schulamtsleiter, noch Schulleiter und auch nicht der liebe Gott. Außer viel Arbeit kann ich zunächst nichts versprechen. Ich kann nur auf eine Chance und ein wahnsinnig interessantes und abwechslungsreiches Arbeitsfeld hinweisen.

Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Barth-Engelbart
Schlagwörter
Bildung