Stiftungsgesetz ist Un-Recht!

Eine Veranstaltung der IG Medien Frankfurt ...

Eine mit etwa 70 Personen recht gut besuchte Veranstaltung zum Thema Zwangsarbeit organisierte die IG Medien Frankfurt für den 28. Juni. Unter dem Titel „Entschädigung“ für NS-Zwangsarbeit: Die Opfer nicht ein zweites Mal verhöhnen! sprachen Prof. Dr. Thomas Kuczynski, freier Publizist und Gabriele Heinecke, Rechtsanwältin. Prof. Dr. Thomas Kuczynski erläuterte die Ergebnisse seiner Studie, in der er den den Zwangsarbeitern vorenthaltenen Lohn errechnet (veröffentlicht in: Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, Heft 1/2000). Gabriele Heinecke vermochte es, anhand von Abkommen und Gesetzen zur Entschädigungsfrage detailliert den demütigenden und die Opfer in’s Unrecht setzenden Charakter des Regelnetzes nachzuweisen. Beiden Referenten gelang es, einen Eindruck zu vermitteln, wie dieser wahre Charakter sich minutiös im Geldvolumen der Stiftung und in der Gesetzgebung niederschlägt. Die Referate sollten veröffentlicht werden. udi

Kuczynski-Studie
Die Hauptergebnisse der Studie hat Prof. Kuczynski in einem Interview mit der Jungen Welt vom 8.11.99 so zusammengefasst: „Der Führer und Reichskanzler war der Meinung, man müsse mal ausrechnen, wieviel man gewinnt, wenn man den ausländischen Arbeitern statt 2000 Reichsmark, wie den inländischen Arbeitern, nur 1000 Mark zahlt. In der Studie ist im Grunde rausgekommen, daß tatsächlich 1000 Mark pro Arbeitsjahr gewonnen wurden. Und daß dahinter wahrscheinlich 14 bis 15 Millionen Ausgebeutete stehen. Dann sind das alleine mit dieser einfachen Rechnung eben 14 bis 15 Mrd. Mark. Daß es in meiner Studie dann 16,23 Mrd. Reichsmark geworden sind, hängt damit zusammen, daß wir das Ganze etwas genauer berechnet haben. Dieses Ergebnis hätte von seiner Dimension her schon lange bekannt sein können.

Das zweite wesentliche Ergebnis ist, daß in der Landwirtschaft genauso ausgebeutet wurde wie in der Industrie. Natürlich mit anderen Resultaten. Das hängt damit zusammen, daß in der Landwirtschaft generell weniger gezahlt wurde als in der Industrie. Von der Dimension her ist es aber außerordentlich, was in der Landwirtschaft durch Zwangsarbeit zusammengebracht wurde ...“

Schlagwörter
Antifa/Zwangsarbeit