Strafanzeige wegen Volksverhetzung

Gegen Ernst Gerhardt, ehemaliger Kämmerer der Stadt und Ehrenvorsitzender der CDU, hat der Verein Doña Carmen Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt.

Er wird in der FR im Zusammenhang mit dem Bahnhofsviertel zitiert: „Er war damals skeptisch, dass die ‘Eindämmung der Prostitution’ gelingen werde. ‘Wo Wanzen sind, kommen Wanzen wieder hin.’“ (FR 10.09.) „Der von Gerhardt herangezogene Vergleich von Prostituierten und Ungeziefer demonstriert die Lebendigkeit der nazistischen Ideologie vom ‘lebensunwerten Leben’. Es handelt sich um ein weiteres erschreckendes Dokument für die braune Gesinnung führender Personen innerhalb der CDU. Doña Carmen nimmt diesen widerwärtigen Angriff auf die Menschenwürde der in der Prostitution tätigen Frauen nicht hin...“ (PM, 11.09.) Am 14.09. wurde der Verein auf Antrag der CDU von der weiteren Teilnahme am „Runden Tisch Prostitution“ ausgeschlossen. Der CDU-Antrag fand die Billigung der Vertreter von Ordnungsamt, Amtsanwaltschaft sowie jener Hilfsorganisationen wie agisra, die – von der Stadt Frankfurt finanziell abhängig – mit der städtischen Razzienpolitik längst ihren Frieden geschlossen haben. Begründet wird der Ausschluss mit „mangelndem Vertrauen“ aufgrund der Pressepolitik von Doña Carmen. Spontan haben sich daraufhin mehr als 110 Prostitutionsmigrantinnen durch ihre Unterschrift mit Doña Carmen solidarisiert, weil sie in dieser Organisation ihre Interessensvertretung sehen.