Symposium zur Topografie des Nationalsozialismus in Frankfurt
Bericht vom Symposium des Kulturderzernats der Stadt Frankfurt/M. am 28./29. März 2000
Tel. 212-36941, Fax 212-37859, e-mail: andrzej.bodek@stadt-frankfurt.de.
Im Symposium wurde darauf hingewiesen, dass verschiedene Arbeitsgruppen, darunter auch eine Arbeitsgruppe Diskriminierte Opfer bereits seit etwa einem Jahr auf Nordhoffs Initiative an einer Topografie der NS-Zeit in Frankfurt arbeiten. Diese Arbeitsgruppen in der auch verschiedene Initiativen mitarbeiten kamen jedoch kaum zu Wort. Stattdessen trugen viele Referentinnen und Referenten aus anderen Städten teilweise sehr gute Beiträge vor, eine Konkretisierung daraus für Frankfurt wurde kaum geleistet.
Völlig unklar blieb, inwieweit und wenn ja, wieviel Geld für ein solches Vorhaben von Seiten der Stadt zur Verfügung gestellt wird. Unklar blieb auch, wie die Stadt (bzw. das Kulturdezernat) zu der Forderung nach einem zentralen Ort mit Personal und Ausrüstung als Anlaufstelle im Zusammenhang mit der NS-Zeit in Frankfurt steht. Solche Forderungen, in denen auch bereits Orte benannt werden Friedberger Bunker oder die Räume des ehemaligen KZ Adlerwerke blieben unkommentiert, ebenso wie Forderungen nach weiteren Gedenk- und Mahnstätten vor allem für die bisher ausgegrenzten Opfer (wie z.B. Roma + Sinti, Euthanasie- und Sterilisationsgeschädigte, Zwangsarbeiter).
Auch Manfred Köhler von der FAZ ist die Unverbindlichkeit dieser Veranstaltung aufgefallen: ... aber derart im Ungefähren blieb es bis zum Schluss. Alle füllten Wunschzettel aus und schrieben wichtig an den Rand, und Nordhoff schwieg zu alledem. Aber vielleicht hat er ja bloß die ganze Zeit gegrübelt, wer das alles bezahlen soll. (FAZ, 30.3.) udi