Uns’re Zeil soll schöner werden ..

Derzeit tobt, weiter getrieben und dokumentiert hauptsächlich durch den Lokalteil der FAZ, erneut eine Diskussion zum &#132;Umbau&#147; der Zeil. In den Neunzigern hatten wir das schon mal. Die Roth hatte damals die Idee, die Zeil zu überdachen und zur &#132;Shopping Mall&#147; zu machen. Vandreike, eine Nummer kleiner, wollte zumindest die parkenden Fahrräder verbannen.<br> Die neuerliche Diskussion geht zurück auf einen Vorschlag von CDU-Wirtschaftsdezernent Burggraf vor der Vollversammlung der IHK vom 25.09. Er regte an, die Zeil an eine private Betreibergesellschaft zu verpachten und neu zu gestalten. Die Stadt habe dafür kein Geld.

Worum geht es? Die IHK bringt es auf den Punkt. Zynisch bemerkt sie: &#132;Das Überangebot an Handlesern, Straßenmusikanten, Bettlern und stadtbekannten Verkäufern der Obdachlosen-Zeitung steigert den Erlebniswert eines Zeil-Einkaufs in höchst zweifelhaftem Maße.&#147; Neben einem ungestörten Einkauf geht es aber auch um einen solchen in angenehmem Ambiente, d.h. um Straßen möblierende, wäre es zu machen, auch städtebauliche Akzente. Kurz um ein rund herum verkaufsförderndes Klima. In diesem Ziel sind sich alle interessierten Kreise &#150; Politik, IHK, &#132;Zeil aktiv&#147; (die Kaufhausgeschäftsführer) einig. Dass man polizeiliche und hoheitliche Funktionen nicht an eine &#132;Betreibergesellschaft&#147; wird übertragen können, ist inzwischen teils zähneknirschender Konsens.Vielleicht ginge jedoch ein &#132;Ordnungsdienst&#147;. <br> Bleiben Finanz und Stilfragen. Die Kaufhäuser hätten&#146;s gern eleganter, aber ohne städtische Eingriffe in ihr &#132;Hausmanagement&#147; und verweisen auf die schon gelöhnte Gewerbesteuer. Die Stadt mag&#146;s schöner, verweist aber auf ihre Finanznot. Hornberger Schießen, Ende der Debatte und Entwarnung also? Leider nicht. Der &#132;Lenkungsausschuss der Innenstadtkonferenz&#147; (im wesentlichen wie oben, dazu Banken, Investoren und Projektentwickler, Spekulanten also, Hotel- und Gaststättenverband) will in Kürze unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiter beraten. Und Baudezernent Zimmermann, FDP, will 2004 mit dem &#132;Rückbau&#147;, das heißt der Planierung der Konstablerwache beginnen. Da gäb&#146;s, dazu schweigt er aber im Moment, für die Stadt nämlich was zu verdienen: Mit weiterer Verramschung öffentlichen Raums nämlich, durch Überbauung der Ostseite des Platzes. So es denn die B-Ebenen tragen. -ll-

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Stadtentwicklung