Unzureichende Sprachförderung

Luigi Brillante, der die Europa-Liste im Kommunalparlament vertritt, hatte im Dezember eine Studie des Max-Planck-Instituts, die sich mit dem Anteil nichtdeutscher Kinder an den Sonderschulen befasste, zum Anlass genommen, die Verhältnisse in Frankfurt zu hinterfragen.

Er wollte vom Magistrat wissen, wieviel Kinder eine Sonderschule besuchen und warum. Außerdem sollte der Magistrat die Nationalität offenlegen. In der Begründung seiner Anfrage hatte Brillante ausgeführt: „Die meisten nichtdeutschen Kinder werden wegen Sprachschwierigkeiten auf die Sonderschule geschickt. Es ist schon lange bewiesen, dass eine gute Schule in der Lage sein muss, eine kleine Anzahl lernbehinderter Kinder integrieren zu können. Da laut der Studie in den Sonderschulen der Sprachförderung geringe Aufmerksamkeit geschenkt wird, wird den nichtdeutschen Kindern die Eingliederung in die Gesellschaft erschwert. In vielen anderen Ländern Europas ist die Sonderschule abgeschafft worden und lernbehinderte Kinder werden in die Regelschule integriert ...“ Am 17. Mai legte das Dezernat seinen Bericht (B 537) vor. Danach stieg die Anzahl der Sonderschüler in der Stadt zwischen 1990 und 2000 von 1746 auf 2150. Der Anteil nichtdeutscher Kinder lag zwischen 44 und 50% (!). Die Vermutung Brillantes, dass Sprachprobleme bzw. unzureichende Sprach-förderung hier eine wichtige Rolle spielen, weist das Dezernat ohne nähere Begründung zurück. obwohl die Zahlen eigentlich ziemlich eindeutig sind.
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