Wagenplatz Rödelheim: Trotz Räumungsdrohung 5-Jahresfeier

<p>Bauwagen als Lebensform waren und sind vielen Frankfurter BürgerInnen noch immer ein Dorn im Auge, als Brutstätten der Kriminalität nebeln sie noch in manchem Stammtisch-Gehirn. Am Wochenende 5.+6. April findet nun in Rödelheim das 5-Jahresfest des Wagenplatzes statt, eine Woche vor der angedrohten Räumung.

5.-6.April in Rödelheim/Main:
5-Jahresfest des Wagenplatzes kurz vor Zerstörung

Am Wochenende 5. und 6. April findet nun in Rödelheim (FFM) das 5-Jahresfest des Wagenplatzes statt. Mit Kindern, Bands, einzelnen Verrückten, Cocktailbar, vegetarischer Nahrung, Videos über Aufsässige weltweit etc.

Futterspenden sind gerne willkommen. Für mässig Getränke wird Sorge getragen. Das Kultürprogramm ist noch im Aufbau....

Ach übrigens, es spielt u.a. "Ging Dubby" (Reggae, dub-lastig, mit Gesang) plus eventuell (bei gutem Besuch) Bonus-Punkband.

Infos zur angedrohten Räumung am 12. April durch Gerichts-Vollstrecker und Polizei gibt es auf Anfrage: 0177- 6820015

Anfahrt: Entweder S-Bahn Rödelheim Bhf (S3, S4, S5 und Busse), dann rechts der Gleise gen Metromarkt (hinter Tierfriedhof und vor Hausener Friedhof -> Wagenplatz.
Oder von U6 (Stop "Friedhof Westhausen) da entlang der Ringstr. (links vom Ausgang) bis Ende Josef-Wirmer-Str. -> Wagenplatz.

Infos per *Mail* Wagenplatz@Bembelterror.de

Seit 5 Jahren versucht eine grosse Koalition aus Christ- und SozialdemokratInnen, "Liberalen" und GewerkschafterInnen den (vorletzten) freien Wohn- und Lebensraum im Grossraum Bankfurt/Main zu zerstören.

Am 12. April nun werden staatliche Schläger und Vollstrecker erwartet, diese unabhängigen Strukturen zu vernichten.

Wagenplatz Rödelheim im Internet

gemeinsame Aktion mit Delta-Team:
germany.indymedia.org/2001/10/9806.html

Geschichtliches:
www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_98/15/09b.htm

Diskus-Interview zu alternativen Wohnprojekten:
www.copyriot.com/diskus/2_00/8.htm

IG Metall-Spekulanten verklagen Wagenleute:
www.frankfurt.org:8080/info/983056115/index_html

Bibliographisches zu Wagenplätzen:
www.bis.uni-oldenburg.de/~kropp/biblio.htm

Bauwägen + Fahrradkarawane:
www.huettendorf.de/genua/berichte/

Die PDS findet:
www.pds-im-roemer.de/bauwagensiedlung.htm

Rückblick: Die IG Metall klagt gegen die Leute vom Bauwagenplatz Rödelheim/Anders Leben

Weil die Stadt Frankfurt nicht bereit war, den Leuten vom Bauwagenplatz Rödelheim/ Anders Leben einen geeigneten Standort anzubieten und die Räumung der "Alten Ziegelei" in Rödelheim drohte, hatten sie im August 1999 das ehemalige "Coca-Cola"-Gelände an der Theodor-Heuss-Allee mit ihren Wagen besetzt.

Mit der Aktion wurde auch dagegen protestiert, dass das Terrain, das der IG Metall gehört, seit Jahren ungenutzt ist und Spekulationszwecken (Luxus-Betonslums der City West!) zu dienen scheint. Die Metallgewerkschaft hatte damals einen Räumungstitel erwirkt und versucht seitdem mit einer Schadensersatzklage über 25.000 Euro die Bauwagen-Leute einzuschüchtern.

Der Prozess ging übrigens inzwischen für die IGM verloren, dennoch wird weiter versucht, die BewohnerInnen finanziell zu ruinieren.

Hier Zitate aus der Pressemappe

... Es ist nicht die IGM, die klagt, weil ihr als Gewerkschaft keine Grundstücke gehören dürfen. Dafür hat sie Grundstücks Verwaltungs- Gesellschaften (z.B. GVG; IGMet), die diese Geschäfte für sie erledigen und die Grundstücke zu Spekulationszwecken leerstehen lassen. Die GVG klagt aber tatsächlich.

Warum klagt die IGM/GVG?
Menschen haben mit Bauwagen das Grundstück Theodor-Heuss-Allee/Galvanistr. der IGM/GVG besetzt, um darauf in ausgebauten Bau- und Zirkuswagen, sowie LKWs zu wohnen. Damit haben wir auch auf die Beteiligung der IGM/GVG an der Umstrukturierung der City-West hingewiesen. Als das Gelände schon besetzt war, hat die IGM/GVG einen Holzzaun bauen lassen und einen Wachschutz engagiert, um weitere Besetzungen zu verhindern.

Geht es wirklich um 50000 DM?
Wohl kaum. Denn dieser Betrag dürfte für beide Organisationen wohl in die Kategorie "Peanuts" fallen. Deutlich wird das durch die Vergleichsangebote,die die IGM/GVG den BesetzerInnen vor Gericht machen:
Es geht nicht mehr um Schadensersatz, sondern nur noch darum, dass die BesetzerInnen unterschreiben sollen, nie wieder ein Gelände der IGM oder ihrer Grundstücksgesellschaften zu besetzen. Offenlegen, was die Grundstücksverwaltungen der IGM denn alles so besitzen, möchten sie natürlich auch nicht. Die BesetzerInnen sollen ein Gelände, so sie es besetzt haben und die IGM teilt ihnen mit, dass es einer ihrer Grundstücksgesellschaften gehört, unverzüglich verlassen. Sonst drohen 15000 DM Strafe.

Warum hat die IGM/GVG solche Angst vor Besetzungen ihrer Grundstücke?
Darüber können wir nur spekulieren. Aber es steht einer Gewerkschaft, die vorgibt, viele sozial schwache Menschen zu vertreten, nicht besonders gut zu Gesicht, sich an Spekulationsgeschäften zu beteiligen, die Grundstückspreise und Mieten in die Höhe treiben.

Warum werden wir diesen Vergleich nicht unterschreiben?
Auch wenn es nicht in den Gesetzen dieses Landes steht, gibt es ein Grundrecht auf Wohnen, und zwar zu fairen Preisen. Wir werden darauf hinweisen, dass Spekulation nicht im Sinne der Menschen ist, sondern immer nur im Sinne der Profite. Egal, wer da spekuliert. Besetzungen sind ein wirkungsvolles Mittel, um auf spekulativen Leerstand aufmerksam zu machen. Wir wissen, dass dieses Mittel in diesem Land illegal ist und nehmen die juristischen Folgen bewußt in Kauf. Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Wir lassen uns also weder durch Gesetze knebeln und schon gar nicht durch die Interessen einer vorgeblich sozialen Gewerkschaft, die ihre unsozialen Machenschaften vertuschen will.

Was könnt ihr tun?
Fragt bei der IG Metall nach, welche Gesellschaften welche Grundstücke für sie wo besitzen, was sie damit machen und warum. Fordert die IG Metall und die GVGs auf, sich aus dem Spekulationsgeschäft zurückzuziehen ... Das gilt natürlich auch für alle anderen Gewerkschaften ...

Fordert die IG Metall auf, die Klage, sofort zurückzuziehen. Und natürlich: leerstehende Häuser, Wohnungen und Plätze besetzen!

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Selbstorganisation