Westumgehung Bergen

Die Leute aus der Bewegung gegen den Riederwaldtunnel waren am 7. Februar 2002 zu mehreren in der Sprechstunde von Frau Streb-Hesse. Dabei haben sie vor allem über den geplanten Autobahnbau, aber auch über die Westumgehung Bergen gesprochen.Bei dieser Gelegenheit wurden ihr die folgenden Offenen Briefe übergeben.

Westumgehung Bergen

Sehr geehrte Frau Streb-Hesse,
die Bürgervereinigung Seckbach e. V. wendet sich an Sie als Bundestagsabgeordnete, die den Wahlkreis im Osten Frankfurts vertritt.

Wie Ihnen bekannt sein dürfte, hat das Frankfurter Stadtparlament im Herbst vergangenen Jahres beschlossen, bei der Hess. Landesregierung auf die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die sogenannte Westumgehung Bergen zu drängen. Die Stadtverordneten der SPD haben diesen Beschluss abgelehnt, der für Seckbach zuständige Ortsbeirat 11 hat in seiner letzten Sitzung diesem Verkehrsprojekt sogar einstimmig widersprochen.

Auch die Bürgervereinigung Seckbach lehnt dieses Straßenbauprojekt ab. Wir gehen davon aus, dass der Effekt einer "Westumgehung Bergen" keinesfalls eine Entlastung des Frankfurter Ostens vom motorisierten Individualverkehr wäre. Die Nachteile für alle Stadtteile im Frankfurter Osten sehen wir in folgenden Auswirkungen:

1. Das Neubaugebiet Klingenweg / Im Rosenträger in Bergen würde von einer Hochleistungsstraße in Nord- und Südwesten begrenzt - die vorherrschende Westwind-Wetterlage würde Lärm und Abgase in das Wohngebiet tragen;

2. das Henry- und Emma-Budge-Heim und die Buchhändlerschule in Seckbach würden zu unmittelbaren Anliegern dieser Hochleistungsstraße;

3. Seckbach würde (neben der A 661 im Westen und Südwesten, der B 3 im Nordwesten, dem geplanten Riederwaldtunnel im Süden) von Osten aus mit Lärm und Abgasen belastet;

4. Borsigallee und Erlenbruch und damit der Riederwald würden unter verstärkten Verkehrsdruck leiden;

5. der politische Druck, die B 448 von Offenbach-Bieber über den Fechenheimer Mainbogen zur Hanauer Landstraße und Wächtersbacher Straße zu verlängern, würde steigen, davon wäre Fechenheim nachteilig berührt;

6. ein bisher noch relativ intaktes Naherholungs- und Kleingartengebiet würde zerschnitten und entwertet;

7. das Naturschutzgebiet Seckbacher Ried würde in seinem Bestand gefährdet;

8. die künftige Nutzung der ehemaligen Straßenbahntrasse nach Bergen für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs würde verhindert;

9. Rad- und Fußwegeverbindungen abseits der Vilbeler Landstraße würden unterbrochen bzw. zerstört und

10. nicht zuletzt würde indirekt die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs reduziert werden, weil eine weitere "Einflugschneise" für den motorisierten Pendlerverkehr aus dem Hanauer, Büdinger und Friedberger Raum ausgebaut würde.

Wir möchten Sie daher bitten, Ihre Möglichkeiten als Bundestagsabgeordnete zu nutzen, um mitzuhelfen, dass dieses Projekt nie realisiert wird.

Eine Kopie unserer Informationsblatts zum Thema Westumgehung Bergen mit weiteren Fakten und Argumenten haben wir diesem Schreiben beigefügt.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Schmidt
Vorsitzender der BVS

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Verkehr