Will Hanau ein Stadtviertel von Kindern säubern lassen?

"In den Franciosgärten tut sich was" - so schreibt die FR zu Recht unter dem Titel "Schnapsideen": Die Stadt Hanau will stärker kontrollieren, damit in der Wasserachse ((ein ca 30 Meter langer und drei Meter breiter Brunnen als städtebaulicher Dreh- und Höhepunkt eines neubebauten ehemaligen Kasernengeländes im Hanauer Norden)) nicht mehr geplanscht und Rad gefahren wird.

Die Kinder des Stadtteils sind seit einem Jahr durch den Abriss einer Brücke vom Schwimmbad abgeschnitten.

Es ist schon hahnebüchen: erst schneidet die Stadt Hanau den Kindern eines der bevölkerungsreichsten und kinderreichsten Stadtteile den Weg zum Schwimmbad ersatzlos ab (na ja mit Umwegen und langen Fahrtzeiten, unsicheren Straßenüberquerungen usw. können die Kinder zum Teil dann doch noch das Heinrich-Fischer-Bad erreichen. Und wer unter die Räder kommt kann ja bekanntlich so und so nicht schwimmen!) und dann wird Mordio geschrien, wenn sich die Kinder eine ErsatzNotlösung schaffen: endlich hat die architektonische Luft und WasserNummer eine vernünftige Verwendung gefunden und schon sollen die Security oder Hartz4-Hilfssherifs auf EinEURO-Basis die Kinder vertreiben.

Die Stadt sollte die Wasserachse offizell zum Plantschbecken erklären - mindestens für diese vermieste Badesaison, in der die Wilhelmsbrücke noch nicht passierbar ist - und da kann sie dann ruhig zusätzlich zum Personal des Lamboy-Parks, des NLT und der angrenzenden Kindergärten und Horte Betreuungskräfte einstellen, die aufpassen, dass den Kindern nix passiert.

Es ist eine völlige Illusion zu glauben, man könne mitten im Sommer, in den Ferien und auch danach durch ein paar Streifengänge verhindern, dass sich die wassernarrischen Kids in die flachen Fluten der Wasserachse stürzen und sich der Springbrunnen bedienen.

Hanau Soziale Stadt ??? Hanau familien- und kinderfreundlich ? Wer in diesen Stadtteil zieht, muss damit rechnen, dass Kinder Leben in die Bude und Kinderlachen auf sonst tote Plätze bringen. Außerdem ist überhaupt nicht einsehbar, dass Kinder gezwungen werden sollen zum Spielen den vierfachen Todesstreifen Lamboystraße zu überqueren, zumal ab September die relative Schonzeit für Lamboy-Kids vorüber sein soll. Dann wird die abgerissene Wilhelmsbrücke wieder eine endlose Blechkarawane in die Stadt heizen lassen. Vorfahrt für die Automobilindustrie, Kinder an die Leine oder hinter Gitter und möglichst auf der anderen Straßenseite.

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