Wird Prof. Brumlik Intendat des Soldatensenders Belgrad?

Eine außerhanauische und außerordentliche Widerstandslesung und -schreibung am 10.12., dem Tag der Menschenrechte, vor der Frankfurter Katharinenkirche hatte Folgen und sorgte nicht nur an der Hauptwache für Aufläufe, Diskussionen und Beifall. Auch die Reaktionen aus dem internet sind sehr ermutigend

Bei bisher 14 Widerstandslesungen am Freiheitsplatz in Hanau haben 1244 Menschen zugehört

, gelesen, diskutiert, kritisiert, gelobt, ermuntert (uns und sich selbst).
Dabei nicht mitgezählt sind die MitleserINNEN und MithörerINNEN, die sich mit den Texten beschäftigten, während die Zähler (und Erzähler) in Gespräche verwickelt waren. Die TeilnehmerINNEN an "außerordentlichen" und "außerhanauischen" Widerstandslesungen , wie der im Folgenden geschilderten, sind auch nicht mitgezählt. (der immer wieder gestellten -besonders bei Minusgraden verständlichen- Frage nach Gedrucktem: Gibts denn die Widerstandstexte nicht auch als Buch oder Broschüre?" muss bald eine mitnehm- und bezahlbare Antwort gegeben werden, vielleicht im neuen Jahr!)

Jetzt aber zunächst zur "Außerordentlichen" nach Frankfurt

Eine Stunde vor Beginn der Podiumsdiskussion "Krieg für Menschenrechte" am 10.12., dem Tag der Menschenrechte schrieb Hartmut Barth-Engelbart öffentlich auf dem Platz vor der Frankfurter Katharinenkirche vier Texte.
Während des Schreibens bildeten sich große Diskussionstrauben:

Die Texte :

Überforderung

(aus dem Lyrik-Zyclus "Variationen zur Verwendung der Menschenrechte")

Erst
erklärten wir ihnen
ausführlich
den Krieg

anschließend
erläuterten wir ihnen
geduldig
die Menschenrechte

Doch dafür
hatten sie dann
keinen Kopf
mehr

1991

darunter stand:
Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts forderte und propagierte Prof. Brumlik die Bombardierung Belgrads.
Die Opfer des NatoKrieges gegen Jugoslawien erhalten vom 4. Reich keine Entschädigung.

Belgrad

stand (als es noch stand)
im Weg

Jetzt liegt es
auf dem Weg
nach Bagdad
nach Baku
nach Taschkent
nach Kaspo -
und nach sonst noch wo

es Rohstofflager gibt

2003

und darunter stand:
Prof. Brumlik hat 1991 die Bombardierung Bagdads gefordert aber nichts gegen die Nuklearbewaffnung Israels gesagt.
Der israelische kritische Atomphysiker Vanunu, der das Nuklearprogramm Israels torpedierte, sitzt nach über fünfzehn Jahren noch immer im Zuchthaus in Israel.

Brumlik bestritt vor 100 bis 150 Menschen die Bombardierung Belgrads gefordert zu haben:

"Ich habe lediglich eine Bodenkrieg gegen Serbien gefordert"

, sagte er in der Katharinenkirche, was Barth-Engelbart dann als "quasi humanitären Akt" bezeichnete .
Auf Drängen Brumliks wurde der Autor mitsamt seiner Texte von Pfarrer Stoodt der Kirche verwiesen.
Barth-Engelbart versprach im Rausgehen, sich am Gründer der evangelischen Kirche nur insoweit ein Beispiel zu nehmen, als er die Texte von außen an die Türe hängen würde.
Vor der Kirche bildeten sich dann wieder große Diskussionsgruppen.

Nach dieser erfolgreichen außerordentlichen Widerstandslesung in FFM war die 14. ordentliche in Hanau mit heißen Debatten um den Gefrierpunkt trotz eisiger Witterung gut frequentiert.
Die Brumlik-zensierten Texte wurden gelesen,
auch Texte zu Fischers wundersamer

Plutoniumentgiftung:

"Wenn die Chinesen inhallieren
bleibt unser Wald gesund und grün
da kann dem Joschka nix passieren
und die SIEMENS-Aktien blühn"

unter dem Titel:

'Kam MAO AM Plutonium um?'

ein weiterer Text der bei der Lesung entstand.
Chinesische Wissenschaftler haben jetzt die Plombenfähigkeit des Plutoniums entdeckt, somit steht auch der Atomwaffensperrvertrag dem SIEMENS-Export nicht mehr im Weg.

Am höchsten in der Publikumsgunst angesiedelt waren Koch-Kahlschlagtexte, die leisen und die LautenSchläger, die Wolffsgesetze...

Die 15. Widerstandslesung findet am 18.12. von 17 bis 19 Uhr am Schwanenbrunnen statt. Das DGB-Jugendheim kann wg Renovierungsarbeiten bis auf Weiteres nicht genutzt werden.
Die erste Widerstandslesung im Jahr 2004 wird am 22.01. stattfinden
Schlagwörter
Antimilitarismus