Zwangssterilisationen "Euthanasie"

<p>Das ist das Schwerpunktthema des Hefts "informationen" Nr. 55, Juni 2002, das vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 herausgegeben wird.<br> "informationen" erscheint zweimal jährlich und kostet im Abonnement 11 Euro, als Einzelheft 5,50 Euro.

Die heutige Diskussion um "Sterbehilfe" und Forschung an embryonalen Stammzellen, medizinische Versuche mit "nicht einwilligungsfähigen Personen" und die Geschwindigkeit, mit der Gesetze, Richtlinien, Verordnungen verabschiedet und erlassen werden oder einfach, fast unbemerkt, in Kraft treten, zwingt förmlich zum Nachdenken über die Folgen der eugenischen und rassehygienischen Maßnahmen des NS-Staates.<p> Das gerade erschienene Heft Nr. 55 der "Informationen" hat den Schwerpunkt: Zwangssterilisationen und "Euthanasie". Darin analysiert Prof. Dorothee Roer den "neuen Lebensunwert-Diskurs" und das ihm zu grunde liegenden Menschenbild ("...die Zahlen mussten stimmen."). Dr. Johannes Vossen stellt die Ergebnisse seiner grundlegenden Forschungen zur Rolle der Gesundheitsämter im NS-Staat vor. Margret Hamm beschreibt das Leben einer zwangssterilisierten Frau ("Sie war ihr Leben lang halb..") und stellt die Organisation der Opfer, den Bund der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangssterilisierten vor, deren Geschäftsführerin sie ist. Ein weiterer Beitrag berichtet über die "Kinder-Euthanasie" in den "Kinderfachabteilungen" der Landesheilanstalten. Mit den Tätern beschäftigt sich Willi Dreßen, ehemals Staatsanwalt bei der Zentralen Stelle in Ludwigsburg, am Beispiel der ungebrochenen Karriere des Dr. Hans-Joachim Rauch ("Vom Assistenzarzt des "Euthanasie"-Professors Schneider zum Professor für forensische Psychiatrie und Gerichtsgutachter". Eine an der Berliner Humboldt-Universität erfolgte wissenschaftliche Umfrage von Timo Drewes, Peter Langkafel und Sebastian Müller beleuchtet das erschreckende Unwissen zum Thema "Medizin und NS-Verbrechen" unter heutigen Medizinstudenten und - studentinnen. Buchbesprechungen zu wichtigen Neuerscheinungen runden den Themenschwerpunkt ab.<p> Die Informationen Nr. 55 kosten 5.50 Euro zuzüglich Porto und sind zu bestellen bei:<br> Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945, Rossertstraße 9, 60323 Frankfurt, <br> oder auf der Homepage: www.studienkreis-widerstand-1933-45.de

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