Filme: "Die Schande von Rostock" + "Randale in Rostock"

Am 23. August 1992 werden in Rostock-Lichtenhagen Hunderte vietnamesische Flüchtlinge hin und her gefahren. Seit Tagen schon rotten sich rechtsradikale Jugendliche und „brave Bürger“ im Rostocker Vorort zusammen, skandieren Beschimpfungen, einzelne machen Jagd auf Vietnamesen. Schließlich setzen sie Häuser mit Molotow-Cocktails in Brand.

Mit in den Flammen stecken auch ZDF-Redakteur Dietmar Schumann mit seinem Kennzeichen-D-Kamerateam. Sie dokumentieren das Ungeheuerliche aus unmittelbarer Nähe. Gerettet wurden sie um Haaresbreite. Das Geschehen um 23. August konnte so für die Nachwelt festgehalten werden! Aus dem „Giftschrank des ZDF" konnten wir den Film „befreien“ und der Nachwelt wieder verfügbar machen.
Zum Vergleich zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zeigen wir zusätzlich einen 50-Minuten-Dokumentarfilm von SPIEGEL TV zu den selben Ereignissen.

Es ist ein bitter stinkender „Querschläger“, dass die Polizei die Feuerwehr beim Löschen behinderte und in aller Ruhe zusah, wie die Flüchtlinge gehetzt wurden. Bis heute ist das Geschehen in Rostock von der Justiz nicht rechtskräftig aufgearbeitet.

Zum Filmgespräch kommen ZDF-Redakteur Dietmar Schumann, der in Rostock mit seinem Team von den Flammen eingeschlossen war, Dr. Wolfgang Richter, damals Ausländerbeauftragter in Rostock, der ebenfalls im brennenden Haus war sowie Rudolf Worschech, Leiter der Filmredaktion "epd film".
Moderation: Wolf Lindner, naxos.Kino

Der zweite Teil der Reihe "Vier Tage im August" findet am Donnerstag, 4. Juli, 20.15 Uhr im Filmmuseum statt. Dort läuft der Spielfilm "Wir sind jung. Wir sind stark".