Pfanni-Knödel-Stadion?

Das Waldstadion fällt Vermarktungsinteressen zum Opfer. Nur die Namensfrage ist noch nicht geklärt.

<p>Nun ist es also soweit. Das durchaus sanierungsfähige Waldstadion fällt den Vermarktungsinteressen des Eintracht-Betreibers Octagon zum Opfer, der eine reine Fußballarena und „VIP-Lounges“ für die Champagner-Fraktion seiner Fans benötigt. Natürlich auch dem Willen der Stadtoberen, bei den Fußballwelthooliganschlachten 2006 dabeisein zu dürfen. Gebaut werden soll das – architektonisch offenbar wenigstens erträgliche – Angebot der Nürnberger Firma Böge.<p>Nur die Namensfrage ist noch nicht geklärt. Ein paar Millionen jährlich sei dieser für die Stadtkasse wert, meint Frau Schenk, Oberprivatisiererin, ganz in ihrem Element (FAZ 28.12.00). Traditionsüberlegungen spielten da keine Rolle. McDonald's-Stadion zum Beispiel sei „nicht anstößig“ (Anstößig für die Sozialdemokratin also nicht ein Unternehmen, das ein Gewerkschaftssekretär der NGG – siehe Frankfurt und erst jüngst in Wiesbaden – einen der brutalsten Ausbeuter in Deutschland nennt). Beate-Uhse-Stadion aber mag die Sportdezernentin nicht.<p>Wir machen uns da so unsere Gedanken um<p> - die uneigennützige Förderin freien Unternehmertums (siehe die von ihr zu verantwortenden Umwandlungen des Stadtbads in ein Hotelplanschbecken und des Volksbildungsheims in einen überflüssigen Kinopalast)<p>- die künftige Präsidentin aller auf knackig gedopten deutschen Rennradler (wer's noch nicht weiss: ab dem 31.3. wird sie, ausdiemaus im Sportdezernat, Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer.<p> Was hat sie nur gegen einen renommierten Sexartikel-Versand?! Isse etwa prüde, unsere Sylvia? Oder gar verklemmt? Wir jedenfalls fänden Beate Uhse als Eintracht-Patronin so übel nicht, aber auch Pfanni-Knödel-Stadion einfach megageil. Oder vielleicht doch lieber Hochzeitsnudele-Arena?<p><i> -ll-

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