Ausstellung „Überleben auf der Flucht“
ausstellung "überleben auf der flucht"

Ausstellung „Überleben auf der Flucht“

bis zum 12. Juli 2009 auf der Bockenheimer Warte: Ärzte ohne Grenzen hat am Freitag, einen Tag vor dem Weltflüchtlingstag, auf der Bockenheimer Warte in Frankfurt die Ausstellung "Überleben auf der Flucht" eröffnet. Das nachgebaute Flüchtlingslager unter freiem Himmel zeigt Erwachsenen und Kindern, unter welchen Bedingungen Flüchtlinge und Vertriebene weltweit leben und wie die medizinische Organisation Ärzte ohne Grenzen arbeitet.

"Morgen am Weltflüchtlingstag denken wir an Millionen Flüchtlinge und Vertriebene weltweit. Bewaffnete Konflikte, politische Krisensituationen oder auch Naturkatastrophen führen immer wieder zu großen Flüchtlingsbewegungen", sagte Tibor Sasse, Vorstandsmitglied von Ärzte ohne Grenzen. "Im Jahr 2008 hat Ärzte ohne Grenzen 49 neue Projekte für Flüchtlinge und Vertriebene eröffnet. Als ich selbst in Flüchtlings- und Vertriebenenkontexten für Ärzte ohne Grenzen gearbeitet habe, wurde mir bewusst, dass hinter diesen Zahlen Millionen persönliche Schicksale stehen. Die Menschen haben ihr Zuhause verloren und leben unter schwierigsten Bedingungen. Die Ausstellung zeigt, was alles getan werden muss, um eine Basisversorgung in Flüchtlings- und Vertriebenenlagern zu gewährleisten."

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen waren im Jahr 2007 mehr als 31 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Ärzte ohne Grenzen hat im Jahr 2008 in 37 Ländern Flüchtlinge und Vertriebene betreut, u. a. in Sri Lanka, Malta, Pakistan, Kolumbien, im Sudan, dem angrenzenden Tschad und in der Demokratische Republik Kongo. Insgesamt macht die medizinische Hilfe der Flüchtlinge und Vertriebene 70 Prozent der Arbeit von Ärzte ohne Grenzen aus.

Weltweit sind Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt oder Hungersnöten. Wer flieht oder vertrieben wird, muss meist mit wenig auskommen. Doch was heißt das?

Können Sie sich vorstellen, plötzlich Ihre Heimat verlassen zu müssen und mit Zehntausenden in einem Flüchtlingslager zu leben? Wissen Sie, was es heißt, in den ersten Tagen mit 50 bis 100 fremden Menschen eine Latrine teilen zu müssen? Oder wie es ist, wenn Sie anfangs nur fünf Liter Wasser täglich erhalten, um zu trinken, zu waschen, zu spülen? Was hat der Oberarmumfang eines Kindes mit einer Hungersnot zu tun, und warum müssten Menschen nicht an Cholera sterben?

Antworten auf diese Fragen gibt die Ausstellung "Überleben auf der Flucht", die Ärzte ohne Grenzen dieses Jahr in Frankfurt am Main zeigt. Die Ausstellung ist täglich geöffnet und für Erwachsene sowie Kinder ab ca. acht Jahre geeignet.

Besucher sehen in der Ausstellung wie typische Unterkünfte für Flüchtlinge aussehen und die Wasserversorgung funktioniert, wie mangelernährte Kinder in einem Ernährungszentrum versorgt und Cholera-Patienten behandelt werden. Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen bieten Führungen an und berichten von ihren Erfahrungen. Fotos, Videos und Informationsstände geben zusätzlich Einblick in die Arbeit der Organisation.

Das Flüchtlingslager ist bis zum 12. Juli auf der Bockenheimer Warte, Carlo-Schmid-Platz 1, täglich von 10 bis 20 Uhr zu sehen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Nach Voranmeldung werden für Gruppen eigene Führungen organisiert. Schulklassen sind sehr willkommen.

Am Abend des 1. und 8. Juli können sich Interessierte über die Projektmitarbeit bei Ärzte ohne Grenzen informieren, jeweils um 19.00 Uhr im Klinikum der Johann Goethe-Universität Frankfurt, Haus 22 Medientechnik.

Zum Rahmenprogramm gehören außerdem Vorführungen des Films "Invisibles", der von Oscar-Preisträger Javier Bardem produziert wurde und von Ärzte ohne Grenzen präsentiert wird.

Gezeigt wird der Film

am 22. Juni um 19.30 Uhr im Deutschen Filmmuseum, Schaumannkai 41,

am 5. Juli im Kino Mal Seh´n, Adlerflychtstrasse 6 und

am 6. Juli im Pupille Unikino, Mentonstrasse 26-28.

Weitere Informationen unter http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/kennenlernen/veranstaltungen-und-termine/ausstellungen/ausstellung-ueberleben-auf-der-flucht/die-ausstellung/index.html

 

 

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