Ausstellung: Die Frankfurter Schule und Frankfurt - Eine Rückkehr nach Deutschland

bis 10. Januar 2010 im Jüdischen Museum: Als Max Horkheimer im Frühjahr 1948 auf Einladung der Universitätsleitung in Frankfurt eintraf, schrieb er an seine Frau: "Mich haben der Rektor, die beiden Dekane und andere süß, aalglatt und verlogen, ehrenvoll begrüßt. Sie wissen noch nicht genau, sollen sie in mir einen relativ einflussreichen Amerikareisenden oder den Bruder ihrer Opfer sehen, dessen Gedanke die Erinnerung ist. Sie müssen sich fürs letztere entscheiden."

Die Nationalsozialisten hatten das 1923 gegründete "Institut für Sozialforschung" in die Emigration getrieben. Die Stationen des Exils führten über Genf und Paris bis nach New York. Nicht alle Mitglieder überlebten; manche, wie etwa Walter Benjamin, holte der Terror auf der Flucht ein. Der "Gedanke der Erinnerung", ebenso wie der politische Entschluss, den demokratischen Wiederaufbau aktiv mitzugestalten, bewogen schließlich Friedrich Pollock, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, nach Deutschland zurückzukehren.

Die Remigration der "Frankfurter Schule" spiegelt die Zeitgeschichte hier in Frankfurt, aber auch in ihren nationalen und transnationalen Aspekten. Dabei rückt unser Ausstellungsprojekt den spezifisch jüdischen Erfahrungshorizont der Protagonisten in den Mittelpunkt.

Im Vorfeld der Ausstellung beteiligt sich das Jüdische Museum an der Ringvorlesung "Deutsch-jüdische Ideengeschichte in der Nachkriegszeit", die vom 15. April bis 8. Juli 2009 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main stattfindet.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Wallstein-Verlag.

Begleitprogramm zur Ausstellung




 

Max Horkheimer
Max Horkheimer auf der Gangway eines Flugzeuges, Horkheimer-Pollock-Archiv, Foto: Pan Am




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