Bevorzugung des Ministerpräsidenten?

Seit mehr als 5 Wochen ist die Deuil-La-Barre-Straße in Frankfurt Nieder-Eschbach, direkt unterhalb der U-Bahn-Station, zwischen Gustav-Mahler-Straße und An der Walkmühle in Richtung Ortseingang (Kreisverkehr) einseitig gesperrt.

Der Grund dafür sind Umbauarbeiten am Haus des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein. Zu Beginn war die Straßensperrung nachvollziehbar, da für zwei Tage ein Kranwagen eingesetzt wurde, um Bauteile für die Aufstockung des Hauses auf den Dachstuhl zu heben. Doch seit über 4,5 Wochen wird der Kranwagen nicht mehr benötigt, die einseitige Straßensperrung gibt es aber immer noch.

Warum? Damit Handwerker unterschiedlichster Gewerke einen exponierten Parkplatz - direkt auf der Straße - für ihre Vans haben. Und das, obwohl es im direkten Umkreis genügend offizielle Parkmöglichkeiten gibt.

Die einseitige Straßensperrung bedeutet für den Durchgangsverkehr sowie die Anwohner nicht nur einen Umweg von rund 1,5 bis 2 Kilometern, um eine Strecke von lediglich 400 Metern bis zum Kreisel am Ein- bzw. Ausgang vom alten Teil Nieder-Eschbachs zu umfahren. Die einseitige Straßensperrung bedeutet leider in erster Linie eine Umleitung, die direkt an 2 Schulen vorbeiführt: der Michael-Grzimek-Schule (Grundschule) und der Otto-Hahn-Schule (Haupt- und Realschule). Bis es hier aufgrund des deutlich erhöhten Verkehrsaufkommens in schmalen, beidseitig beparkten Straßen, zu Unfällen kommt, ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.

Laut Aussage des Sicherheitspersonals von Herrn Rhein, das, seit die einseitige Straßensperrung besteht quasi 24/7 auf dem gegenüberliegenden Rathausparkplatz steht um zu überwachen, dass niemand die mit der einseitigen Straßensperrung einhergehende Einbahnstraßenregelung ignoriert, dauert dieser Zustand noch bis Ende Juli an.

Wie ist es möglich, dass ein Ministerpräsident, der sich im Herbst offiziell zur Wahl stellen will, und auf eine Bestätigung in seinem Amt hofft, sich so etwas rausnehmen und eine Hauptverkehrsstraße über 3 Monate quasi stilllegen kann, nur damit seine Handwerker bequem parken können? Welchem Ottonormalbürger würde eine Behörde so etwas genehmigen???

Wir hoffen, dass Sie sich der Sache annehmen und zumindest mal eine Anfrage stellen, damit sich diese unsägliche Situation für die Bürger von Nieder-Eschbach hoffentlich deutlich schneller auflöst, als erst Ende Juli.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Besorgte Bürger aus Frankfurt Nieder-Eschbach

Schreiben an die Fraktion Die Linke. 20.6.2023