Bundeswehr sagt Stand auf Jobmesse "StuZuBi" auf dem Campus Westend ab

Am Samstag, 15.09.12, findet auf dem Campus Westend im Gebäude "Casino" die Jobmesse "Stuzubi- bald Student oder Azubi" statt. Hier stellen sich Unternehmen vor und werben um den jungen Nachwuchs. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an diejenigen, die noch keinen eindeutigen Berufswunsch haben und dient damit der Orientierung. Mit von der Partie sollte auch die Bundeswehr sein. Daraufhin gründete sich ein antimilitaristisches Bündnis in Frankfurt und kündigte Protestaktionen an.

Teil des Bündnisses war neben der Partei "Die Linke", kirchlichen Gruppierungen und dem AK-Zivilklausel der Goethe Universität auch die Unigruppe Die Linke.SDS Frankfurt.

Hierzu äußert sich Danielle Lichère von der SDS Gruppe an der Goethe-Universität: "Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber. Hier gibt es nur einen Job bei Verzicht auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Zudem ist es bedenklich, wenn eine Organisation wie die Bundeswehr im Rahmen der Anwerbung von Nachwuchs so tut, als bestünde ihre Arbeit vor allem aus humanitären Einsätzen und nicht aus Kriegshandlungen."

In einer Abstimmung über eine Einführung der Zivilklausel in die Satzung der Goethe-Universität hatte sich eine Mehrheit von 76% der Studenten für eine Verpflichtung ausgesprochen, dass an der Goethe-Universität nicht für militärische Zwecke geforscht oder gelehrt werden darf.

Schon damals hatte das breite Bündnis aus Friedensinitiativen Zivilklausel und dem SDS den antimilitaristischen Geist an der Universität verankern können.

Hinzu kommt, dass vor dem Hintergrund der Geschichte des IG-Farben-Gebäudes eine Präsenz der Armee auf diesem Gelände problematisch erscheinen könnte. (Zur Geschichte dieses Gebäudes wird es im Januar des nächsten Jahres auf dem Campus eine Ausstellung geben.)

Die Bundeswehr wird, wie sich dann herausstellte, bei der Jobmesse am Samstag nun doch nicht vertreten sein.

Bruce vom SDS: „Nachdem das antimilitaristische Bündnis Protest für Samstag ankündigte, entschloss sich die Bundeswehr, den Stand abzusagen.'' „Das Militär hat kapituliert“, freut sich Danielle Lichère, Referentin für den SDS im AStA, „Ein vernünftiger Entschluss, der dem Willen der Mehrheit der universitären Öffentlichkeit wie auch der Allgemeinheit Rechnung trägt und die besondere historische Bedeutung des Ortes berücksichtigt", sagt Lisa vom SDS "und ein erfreulicher Sieg für das Bündnis".


Sozialistisch-Demokratischer-Studierendenverband
die Linke – Uni-Frankfurt