Demo: Freie Bildung für freies Leben!


Am Mittwoch den 9. Juni 2010 um 11:30 Uhr an der
 Konstablerwache. AUFRUF: 
Trotz der intensiven Debatte und der Proteste seit letzten Sommer werden nicht einmal die bildungspolitischen Minimalversprechen eingehalten:

Dem chronisch unterfinanzierten Bildungssektor, (sowie vielen anderen sozialen/öffentlichen Einrichtungen z.B. Kinderkrippen), wird in Zeiten der Krise ein «Solidarbeitrag» abverlangt. 34 Millionen € sollen an den Hochschulen, 45 Millionen € an den Schulen in Hessen im Jahre 2011 eingespart werden. Die bereits jetzt katastrophale Lage mit überfüllten Klassen und Seminaren, mangelnden Lehrkräften, schlechtem Lehr- und Lernmaterial und maroden Gebäuden wird dadurch noch weiter verschlimmert. Die konkreten Auswirkungen sind vielfältig, ergeben sich aber aus einer zugrundeliegenden Problematik, die alle Gruppen und Einrichtungen im Bildungs- und Sozialbereich betrifft und auch gemeinsam angegangen werden muss:

Die weitere Ökonomisierung der Bildung, der Einfluss von Konzernen und Wirtschaftsvertretern auf gesellschaftliche Institutionen und deren Ausverkauf und ihre Organisation nach privatwirtschaftlichen Mechanismen, geht mit dem Rückzug der staatlichen Finanzierung und Verantwortung einher.

Mit dem Argument, die Bildungseinrichtungen effizienter zu machen, werden Mitbestimmungsmöglichkeiten ausgehöhlt und abgebaut.

Dieser Umbau zu ökonomischen Strukturen äußert sich u.a. in Kontrollmechanismen, Entdemokratisierung und Beschränkungen des Bildungszugangs:


• Die Zeit zum Lernen wird durch G8 / Bachelor verkürzt, Noten- und
 Leistungsdruck nehmen zu


• Schülertickets übersteigen für viele das Bezahlbare, wer sich mit Nebenjobs gerade noch ein Studium leisten kann, hat für eigene Interessen keine Zeit


• Verwaltungskosten und Mietpreise sind Ausschlusskriterien für Arbeiterkinder (Bildungszugang)


• Schulden durch Bildungskredite


• finanzielle Bevorzugung von wirtschaftsnahen Schul- und Hochschulfächern


• ausschließende Faktoren z.B. soziale Schicht als frühes Entscheidungskriterium über den schulischen und gesellschaftlichen Werdegang.


• Praktikanten und Auszubildende werden als billige Arbeitskräften missbraucht


• Lehrende bekommen zumeist befristete Arbeitsverträge bei zunehmend schlechter Bezahlung


• Interessenvertretungen werden ihrer Entscheidungskomptenzen beraubt und die demokratische Selbstverwaltung von Bildungseinrichtungen ist faktisch nicht mehr vorhanden. Die beschränkten Möglichkeiten zur Mitbestimmung Auszubildender sind abhängig von der willkürlichen handelnder Betriebsleitung

Dies stellt nur eine kleine Auswahl der verheerenden
Konsequenzen der aktuellen Bildungspolitik dar, welche
 die Selbstbestimmung des Einzelnen aktiv verhindern.

Am Mittwoch den 9.6 um 11:30 Uhr an der 
Konstablerwache protestieren wir gemeinsam gegen
diese Missstände!


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Bildung