GegenBuchMasse 2010
Jedes Jahr wird auf der Frankfurter Buchmesse tonnenweise frisch bedrucktes Papier präsentiert. Die Veranstaltungsreihe GegenBuchMasse wird von verschiedenen Gruppen, Veranstaltungsorten und Initiativen getragen und hat das Ziel kritischen Gedanken, die in den auf der Messe präsentierten Buchmassen nicht im Vordergrund stehen, ein Forum zu geben.
Alle unsere Veranstaltungen waren und sind kostenlos, sie werden durch das Engagement der beteiligten Personen sowie durch Spenden finanziert. ALSO: Eintritt zu allen Buchvorstellungen frei! Spenden schärfstens erwünscht!
Programmänderungen möglich.
Aktuelles und weitere Informationen unter http://gegenbuchmasse.de
Kontakt: info@gegenbuchmasse.de
PROGRAMM der 15. GegenBuchMasse:
Montag, 4. Oktober 2010, 19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
04.10.2010 von 19:30 |
Wo | Café ExZess |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Stadt – Land – Rechts
Brauner Alltag in der deutschen Provinz
Lesung mit Friedrich Burschel (Hrsg.), Michael Weiss;
Karl Dietz Verlag
Ein Professionalisierungsschub bei der NPD (als einziger noch relevanter Partei der extremen Rechten) seit etwa 6 Jahren infolge eines Zusammenwachsens mit den sog. Freien Kameradschaften stellt antifaschistische und zivilgesellschaftliche Arbeit und Analyse vor ganz neue Aufgaben, zumal in strukturschwachen und eher provinziell-ländlichen Gegenden. Der „moderne Nazi“ tritt uns heute eher als smarte/r kommunale/r Akteur/in entgegen denn als der klassische, besoffene Nazi-Skin, dessen Verschwinden wir indes ebenfalls nicht feiern dürfen.
Im ländlichen Bereich vollzog sich diese Metamorphose von randständiger Gruppierung ohne großartige Wirkmacht hin zu einer Normalisierung im Alltag besonders ungehemmt. Neonazis haben mit einer Art „brauner“ Graswurzelstrategie soziale Netzwerke aufgebaut, die alle Bereiche des Lebens umfassen: sie engagieren sich im örtlichen Vereinsleben, übernehmen Ehrenämter, wirken an öffentlichen Veranstaltungen, in Bürgerinitiativen und an kommunalen Projekten mit, organisieren Kinder- und Jugendarbeit, bringen sich in Elternbeirat und Kindergartenvorstand ein und tragen zum kulturellen Leben bei.
Kernthese des Buches „Stadt – Land – Rechts“ ist, dass die organisierte extreme Rechte personell gar nicht in der Lage sei, flächendeckend für braune Unkultur auf kommunaler Ebene zu sorgen. In vielen eher ländlichen Gemeinwesen herrscht jedoch trotzdem ein „brauner Alltag“, viele kommunale Politiker/innen und Akteur/innen machen die Anwesenheit einer Kameradschaft überflüssig.
Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str. 91, Frankfurt http://www.exzess.de.nr/
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse
Dienstag 5. Oktober 2010,
19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
05.10.2010 von 19:30 |
Wo | Cafe Klatsch, Wiesbaden |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Die Ultras
Fußballfans und Fußballkulturen in Deutschland
Lesung mit dem Autor Jonas Gabler
Papyrossa Verlag
Der „Ultra“ unterscheidet sich in der öffentlichen Wahrnehmung
oftmals nicht wesentlich vom gewaltsuchenden Hooligan. Über die
Hintergründe dieses sozialen Phänomens ist jenseits der
wissenschaftlichen Literatur jedoch wenig zu lesen, abgesehen von
wenigen Zeilen in Zeitungen, die Ultras als „besonders fanatische Fans“
definieren.
Jonas Gabler bietet in seinem Buch einen tieferen
Einblick. Er grenzt die Ultras von den vorangegangen Fankulturen ab,
indem er Punkt für Punkt ihre typischen Merkmale erläutert: ihre neue
Art der Unterstützung der Mannschaft, das intensive Gruppenleben, das
fanpolitische Engagement, ihre besonderen Regeln und Kodizes, ihr von
Traditionsbewusstsein geprägtes Verhältnis zum Verein und ihr damit
verbundenes Engagement gegen die fortschreitende Kommerzialisierung des
Fußballs.
Selbstverständlich kommen aber auch die immer wieder aufgeworfenen Fragen nach der Rolle der Politik und der Gewalt in der Ultrakultur zur Sprache. Jene Gewalt, die auch die staatlichen Kontrollorgane immer wieder auf den Plan ruft. Die daraus folgende von den Ultras beklagte Repression muss in einem Buch mit dem Titel „Die Ultras“ natürlich ebenfalls thematisiert werden.
Veranstaltungsort: Café Klatsch, Marcobrunnerstr. 9, Wiesbaden http://www.cafeklatsch-wiesbaden.de
Veranstalter: Café Klatsch
Dienstag, 5. Oktober 2010,
19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
05.10.2010 von 19:30 |
Wo | Café ExZess |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Aufstand in Patagonien
Lesung mit dem Übersetzer Boris Schöppner (Übersetzer);
trotzdem Verlag
Es ist ein Buch, das auch mehr als dreißig Jahre nach der Erstveröffentlichung als fundamental für das Verständnis der argentinischen Gesellschaft gilt: "Patagonia rebelde" von Osvaldo Bayer.
Aufstand in Patagonien schildert die Erfahrungen der patagonischen Landarbeiter in den 20er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts,
erzählt von skurrilen Abenteurern und ernsthaften Klassenkämpfern aus
Argentinien, Chile und Europa und von ihren Kämpfen gegen die Ausbeutung
durch (meist britische) Großgrundbesitzer (estancieros). In Aufstand in
Patagonien zeigt Osvaldo Bayer auf, wie das Militär Partei für die
britischen Estancieros ergreift, dabei die nationale Trommel rührt und
den Streik der Arbeiter niederschlägt. 1.500 Tote hatten die Arbeiter zu
beklagen.
Aufstand in Patagonien ist ein Dokument der frühen internationalen Solidarität und ein Beweis dafür, dass die Menschen an der Basis sehr wohl wissen, was richtig und was falsch ist, auch wenn Parteiapparate darüber streiten, wer im Besitz der reinen Wahrheit ist.
Am 5. Oktober, am Vorabend der Buchmesse, deren diesjähriges Gastland Argentinien ist, wird der Übersetzer, der Frankfurter Journalist Boris Schöppner, im Café Exzess das Buch vorstellen und von seinen Erfahrungen beim Übersetzen sowie der Recherche in Patagonien berichten.
Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str. 91, Frankfurt http://www.exzess.de.nr
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse
Dienstag, 5. Oktober 2010, 19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
05.10.2010 von 19:30 |
Wo | Faites votre jeu! Klapperfeld |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Studentenverbindungen in Deutschland
Ein kritischer Überblick aus antifaschistischer Sicht
Lesung mit Jörg Kronauer
unrast transparent – rechter Rand
„Für Außenstehende ist die Vielfalt der Studentenverbindungen verwirrend. Dabei gibt es neben Unterschieden auch viele Gemeinsamkeiten, auf die sich alle Verbindungen berufen. Sie pflegen das Lebensbundprinzip, das die Bildung von Seilschaften ermöglicht. Fast alle Verbindungen schließen Frauen aus. Auch teilen sie ihre verhängnisvolle Geschichte, die durch Nationalismus, Militarismus und Antisemitismus geprägt ist. Dem entspricht eine lokal wie überregional institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen den Verbänden. Verschiedene Studentenverbindungen berufen sich auf völkische Grundsätze. Insbesondere bei der Deutschen Burschenschaft sind personelle Überschneidungen mit neofaschistischen Organisationen anzutreffen.
Großdeutsche Politik findet sich jedoch auch in anderen Dachverbänden. Und mittlerweile hat der extreme Flügel der studentischen Verbindungen auch ein entsprechend organisiertes Pendant unter den Schülerverbindungen.“
Jörg Kronauer ist Sozialwissenschaftler und freier Journalist.
Veranstaltungsort: Faites votre jeu!, Klapperfeldstr. 5, Frankfurt http://faitesvotrejeu.tk/
Veranstalter: Faites votre jeu, Initiativkreis GegenBuchMasse
Mittwoch, 6. Oktober 2010,
19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
06.10.2010 von 19:30 |
Wo | Fanhaus Louisa, Schwarzsteinkautweg |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Die Ultras
Fußballfans und Fußballkulturen in Deutschland
Lesung mit dem Autor Jonas Gabler
Papyrossa Verlag
Der „Ultra“ unterscheidet sich in der öffentlichen Wahrnehmung oftmals nicht wesentlich vom gewaltsuchenden Hooligan. Über die Hintergründe dieses sozialen Phänomens ist jenseits der wissenschaftlichen Literatur jedoch wenig zu lesen, abgesehen von wenigen Zeilen in Zeitungen, die Ultras als „besonders fanatische Fans“ definieren.
Jonas Gabler bietet in seinem Buch einen tieferen Einblick. Er grenzt die Ultras von den vorangegangen Fankulturen ab, indem er Punkt für Punkt ihre typischen Merkmale erläutert: ihre neue Art der Unterstützung der Mannschaft, das intensive Gruppenleben, das fanpolitische Engagement, ihre besonderen Regeln und Kodizes, ihr von Traditionsbewusstsein geprägtes Verhältnis zum Verein und ihr damit verbundenes Engagement gegen die fortschreitende Kommerzialisierung des Fußballs.
Selbstverständlich kommen aber auch die immer wieder aufgeworfenen Fragen nach der Rolle der Politik und der Gewalt in der Ultrakultur zur Sprache. Jene Gewalt, die auch die staatlichen Kontrollorgane immer wieder auf den Plan ruft. Die daraus folgende von den Ultras beklagte Repression muss in einem Buch mit dem Titel „Die Ultras“ natürlich ebenfalls thematisiert werden.
Veranstaltungsort: Fanhaus Louisa, Schwarzsteinkautweg 5 a, Frankfurt http://www.fanprojekt-frankfurt.de/index.php?id=fanhaus-louisa
Veranstalter: Fanprojekt Eintracht Frankfurt, P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse
Mittwoch, 6. Oktober 2010, 19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
06.10.2010 von 19:30 |
Wo | Café ExZess |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Grüner Kapitalismus
Krise, Klimawandel und kein Ende des Wachstums
Lesung mit dem Autor Tadzio Müller
Karl Dietz Verlag
Sind Kapitalismus und Ökologie miteinander vereinbar, wie es die Vertreter des „New Green Deal“ und des „Grünen Kapitalismus“ propagieren, die darin einen Ausweg aus der aktuellen Krise der politischen Legitimation von Herrschaft und der Energie- und Klimakrise sehen? Gegenwärtig scheint nur ein Projekt kapitalistischer Krisenbewältigung langfristig hegemoniefähig zu sein, das die dafür nötigen Ressourcen, Akkumulationsdynamiken und Konsenspotenziale hervorbringen könnte: ein Green New Deal, eine Periode eines grünen Kapitalismus.
Die Studie von Tadzio Müller und Stephan Kaufmann untersucht die materielle Realität bisheriger Politik ökologischer Modernisierung. Sie zeigt die strategischen Konzepte der unterschiedlichen Kräfte eines grünen Kapitalismus und entwickelt eine Kritik des kapitalistischen Green New Deal. Dabei werden Perspektiven der Klimagerechtigkeit und der solidarischen Transformation bis hin zu einer möglicherweise notwendigen „Schrumpfungsökonomie“ diskutiert und linke Positionen entwickelt, die auf die Widersprüche eines „grünen“ Herrschaftsprojekts verweisen und interventionsfähig sind.
Tadzio Müller ist Autor und aktiv in der Bewegung für
Klimagerechtigkeit, bei gegenstrom Berlin und im internationalen
Netzwerk Climate Justice Action.
Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str. 91, Frankfurt http://www.exzess.de.nr
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse, Café 2Grad (http://2grad.blogsport.de)
Mittwoch, 6. Oktober 2010, 19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
06.10.2010 von 19:30 |
Wo | Faites votre jeu! Klapperfeld |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Rechte Diskurspiraterien
Lesung mit der Autorin Regina Wamper
Unrast Verlag
In den letzten Jahren ist ein verstärktes Bemühen auf Seiten der extremen Rechten zu beobachten, bei linken Bewegungen zu adaptieren und deren Parolen, Symboliken, kulturelle Praktiken und Ästhetiken für ihren Kampf um die kulturelle Hegemonie umzudeuten. Auch wird sich an linken Inhalten ‚abgearbeitet‘, beispielsweise wenn es um ‚Nationalfeminismus‘ oder ‚völkischen Antikapitalismus‘ geht.
Solche Phänomene sind keineswegs neu. Auch der Nationalsozialismus bediente sich der Codes und Ästhetiken politischer Gegner/innen und versuchte Deutungskämpfe gerade verstärkt in die Themenfelder zu tragen, die als traditionell links besetzt galten.
Diese Buchvorstellung wird einen Überblick geben über die Ebenen, auf denen Adaptionen stattfinden und sich möglichen Gegenstrategien widmen. Auch wenn es keine Patentrezepte gegen Adaptionen von rechts gibt, stellt sich die Frage, wie offensiv in Deutungskämpfe eingetreten werden kann, statt etwa Copyright-Diskurse zu führen oder in politischer Hilflosigkeit zu verharren.
Regina Wamper ist wiss. Mitarbeiterin des DISS., u. a. Autorin des Buches: Das Kreuz mit der Nation, edition DISS.
Veranstaltungsort: Faites votre jeu!, Klapperfeldstr. 5, Frankfurt http://faitesvotrejeu.tk/
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse, Faites votre jeu
Mittwoch, 6. Oktober 2010, 20
Uhr:
Paul Lafargue - Das Recht auf Faulheit
Lesung mit dem Herausgeber Dr. Michael Wilk
Was |
|
---|---|
Wann |
06.10.2010 von 20:00 |
Wo | Club Voltaire |
Name | Club Voltaire |
Contact Email | clubvoltaire@t-online.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Michael Wilk liest aus Lafargue, um den Bogen zur aktuellen sozialpolitischen Diskussion zu schlagen. "Lafargue provoziert. Er tut dies gründlich und radikal. Sein »Recht auf Faulheit« ist konkrete Utopie im besten emanzipativen Sinne. Die Brisanz des Pamphlets besteht in der Erhebung eines Grenzen sprengenden Anspruchs, konträr zur gültigen Moral und einengenden, disziplinierenden Wertvorstellungen.
»Faulheit«, ist das böse Gegenwort gegenüber einer Leistungsgesellschaft, in der die Maxime der Arbeit über den Wert des Menschen entscheidet", schreibt Michael Wilk im Vorwort zur Neuauflage von Lafargues Polemik wider die Arbeitssucht.
Lange bevor Max Weber in seiner "protestantischen Ethik" die moralischen Grundlagen des kapitalistischen Arbeitsethos' untersuchte, geißelte Paul Lafargue die Forderung nach einem "Recht auf Arbeit". Angesichts der fatalen Folgen des Zwölf- oder 14-Stunden-Arbeitstages forderte er, Arbeit auf höchstens drei Stunden pro Tag zu beschränken.
Heute spaltet sich die Gesellschaft in Menschen, die inclusive Überstunden wieder mehr als zehn Stunden täglich arbeiten, und andere, die "hartzen". Einen wachsenden Teil der ersteren ereilt das Burn-Out-Syndrom: häufiger wird die Karriere von psychischer Krankheit unterbrochen. Die anderen lernen Arbeit nur zu nur als Ein-Euro-Job kennen: Angesichts ungesunder Verteilung von Arbeit heute wirkt Lafargues "Recht auf Faulheit" brandaktuell.
Veranstaltungsort: Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 http://club-voltaire.de
Veranstalter: Humanistische Union in Zusammenarbeit mit dem Club Voltaire
Donnerstag, 7. Oktober 2010,
19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
07.10.2010 von 19:30 |
Wo | Faites votre jeu! Klapperfeld |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Den Hitler jag ich in die Luft
Der Attentäter Georg Elser
Lesung mit dem Autor Hellmut G. Haasis
Edition Nautilus
Die große Elser-Biografie des Schwaben Hellmut G. Haasis war seit langem nicht mehr im Handel zu haben. Nur Nautilus riskierte eine totale Überarbeitung, aus 280 Seiten wurden 400. Inzwischen heißt es überall herablassend, Elser sei nur „ein einfacher Schreiner“ gewesen. Der Autor arbeitet deshalb erstmals Elsers Persönlichkeit heraus. Dabei stützt er sich auf bisher in der wissenschaftlichen Beschäftigung nicht beachtete Aussagen seiner Geschwister.
Der Autor rekonstruiert Elsers souveräne Strategie bei den Gestapo-Verhören. Die besondere Leistung von Elser macht ihn dem Militärkreis um Stauffenberg unendlich überlegen: Er war schon jahrelang Hitlers Gegner und fiel 1933 nicht um. Während Hitler die Erfüllung nationalistischer Wahnideen vieler Deutscher war, repräsentierte Elser die absolute Gegenlinie: die Friedenssehnsucht. Bereits 1936 war Elser sich absolut sicher, dass Hitler wieder einen Weltkrieg will – während die Militär-Opposition noch jahrelang Hitlers Kriegspolitik begrüßen wird, bis 1943.
Der Autor stützt sich bei seiner Buch-Vorstellung auf seltene Fotos.
Was wäre der Menschheit nicht alles erspart geblieben, wenn Hitler und
seine führende Clique am 8. November 1939 ein Fall für den Friedhof
geworden wären? Es fehlten
nur 13 Minuten.
Veranstaltungsort: Faites votre jeu!, Klapperfeldstr. 5, Frankfurt http://faitesvotrejeu.tk
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse, Faites votre jeu!
Donnerstag, 7. Oktober 2010, 19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
07.10.2010 von 19:30 |
Wo | Café ExZess |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Aufbruch der zweiten Generation
Wanderarbeit, Gender und Klassenzusammensetzung in China
Pun Ngai, Ching Kwan Lee u. a.
Assoziation A 2010
Lesung mit F. Wenten, D. Fuchs
Mitte 2010 rollte eine Streikwelle durch die Fabriken Chinas, und die beteiligten WanderarbeiterInnen setzten höhere Löhne durch. Dies löste eine Debatte über das Ende des Niedriglohnmodells aus, das hinter Chinas Aufstieg zur »Fabrik der Welt« steht. Aber wer sind diese jungen Wanderarbeiter/innen, und warum rebellieren sie jetzt?
Die erste Generation der ländlichen Wanderarbeiter/innen, die in den 1980er und 1990er Jahren in die Städte zog, hatte noch wenige offensive Antworten auf ihr elendes Schicksal und kehrte nach Jahren harter Arbeit wieder in die Dörfer zurück. Die zweite Generation in den 2000er Jahren lässt sich das immer weniger gefallen. Sie findet sich in den Städten und Fabriken besser zurecht und verlangt eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensbedingungen – schon seit 2003 nehmen die Kämpfe der Wanderarbeiter/innen zu.
In Aufbruch der zweiten Generation bieten Pun Ngai, Ching Kwan Lee u.a. Einblicke in die konkreten Bedingungen und sozialen Kämpfe verschiedener Migrantensubjekte – darunter Bau-, Fabrik- und Sexarbeiter/innen. Zugleich bereichert dieses Buch die theoretische Debatte um die Neuzusammensetzung einer Arbeiterklasse, die nicht nur China, sondern die Welt verändern wird.
Buchvorstellung und Information über die aktuelle Lage in China angesichts der Streikwelle im Frühsommer 2010 mit den Mitherausgebern Frido Wenten und Daniel Fuchs.
Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str. 91, Frankfurt http://www.exzess.de.nr
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse
Donnerstag, 7. Oktober 2010,
19.30 Uhr:
Dr. Klaus Engert: Ökosozialismus - das geht!
Was |
|
---|---|
Wann |
07.10.2010 von 20:00 |
Wo | Club Voltaire |
Name | Club Voltaire |
Contact Email | clubvoltaire@t-online.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Spätestens seit dem Bericht des Club of Rome Ende der sechziger Jahre und den Klimavoraussagen von James Hansen Ende der siebziger Jahre hätte jeder, der das wollte, wissen können, dass ein grundlegender Wandel in der Umweltpolitik notwendig ist. Geschehen ist so gut wie nichts. Aber das ist kein Zufall. Für eine kapitalistische Industriegesellschaft ist Nachhaltigkeit Gift. Das Konkurrenzprinzip, auf dem diese Gesellschaftsform beruht, hat die zwangsläufige Konsequenz, dass der belohnt wird, der auf die ökologischen Folgen seiner Produktion die wenigste Rücksicht nimmt.
Zudem beruht die kapitalistische Produktionsweise auf immer währendem Wachstum. Und was diese Welt am wenigsten vertragen kann, ist (noch) mehr quantitatives Wachstum. Die hilflosen Versuche der Herrschenden, die aktuelle Gesellschaftsordnung, den Kapitalismus, aufrechtzuerhalten, und gleichzeitig Umweltzerstörung im Allgemeinen und den Klimawandel im Besonderen aufhalten zu wollen, sind der Versuch der Quadratur des Kreises: Beides zusammen ist nicht zu haben.
Die Länder des sogenannten „Realsozialismus können ebenfalls kein Vorbild sein. Die Umweltzerstörung dort stand der der kapitalistischen Welt in nichts nach.
Wir brauchen also eine Alternative. Wir nennen diese Alternative Ökosozialismus. Natürlich ist es nicht möglich, einen detaillierten, ausgearbeiteten Plan für eine Zukunftsgesellschaft zu entwerfen. Eine solche Gesellschaft wird sich in einem längeren Prozess herausbilden und für manche der späteren Lösungen dürfte unsere heutige Phantasie nicht ausreichen. Aber es ist möglich, die Grundzüge darzustellen, nach denen ein Gemeinwesen funktionieren muss, das gleichzeitig die Bedürfnisse der Menschen erfüllt, die natürlichen Lebensgrundlagen schützt und gleiche Lebens- und Überlebensvoraussetzungen für die Menschheit schafft.
Klaus Engert, promovierter Mediziner und Chirurg, Studium der Gesundheitswissenschaften und Gesundheitsökonomie, Auslandstätigkeit in Lateinamerika, Asien und Afrika, seit mehr als dreißig Jahren umwelt- und gesellschaftspolitisch aktiv, lebt und arbeitet in Niederbayern.
Veranstalter: Neuer ISP Verlag in Zusammenarbeit mit dem Club Voltaire
Veranstaltungsort: Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 http://club-voltaire.de
Freitag, 8. Oktober 2010, 19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
08.10.2010 von 19:30 |
Wo | Café ExZess |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Kara Günlük
Die geheimen Tagebücher des Sesperado
Lesung mit dem Autor Mutlu Ergün
im Anschluss Kneipenabend
Unrast Verlag
Mutlu Ergün stellt seine freche politische Satire vor. "Die geheimen Tagebücher des Sesperados" entblößen immer wieder die unfreiwillige Komik des Alltagsrassismus und führen den Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft ihre Privilegien vor Augen. Eine amüsante Anleitung über das Rebellieren.
Seit Noah Sows »Deutschland Schwarz-Weiß« und Fatih Çevikkollus & Sheila Mysorekar „Der Moslem-TÜV“ ist es offiziell: Es darf über Rassismus gelacht werden. Mutlu Ergüns „Kara Günlük – Die geheimen Tagebücher des Sesperado“ schließt an diese Tradition an. „Kara Günlük“ ist eine junge, freche politische Satire und bringt den deutschen Bildungsroman auf das nächste Level.
In seinen Tagebüchern zählt Sesperado nicht nur die Tage bis zur R.O.C., der Revolution of Color, dem Tag an dem sich alle People of Color (P.O.C.) vereinen, er trägt, oft auch auf sehr komische Art und Weise, mit seinen Lyrical-Guerrilla-Strategien dazu bei, diesen Tag näher zu bringen.
Im „Kara Günlük“ erfahren wir zum Beispiel, was man alles auf die Frage „Wo kommst du heeeer“ antworten kann und was passiert, wenn ein P.O.C.-Revolutionär zur Bundeswehrmusterung gerufen wird. Sesperados Familien- und Freundeskreis entblößt immer wieder die unfreiwillige Komik des Alltagsrassismus und stößt damit Angehörige der Mehrheitsgesellschaft immer wieder aus ihrer Privilegien-Kuschelecke.
„Kara Günlük – Die geheimen Tagebücher des Seperado“ ist eine amüsante Anleitung, wie man rebellieren kann und gleichzeitig Spaß dabei hat.
Mutlu Ergün, Exil-Berliner, lebt, arbeitet und studiert in London als Autor, Pädagoge, Sozialforscher und Performer.
Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str. 91, Frankfurt http://www.exzess.de.nr
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse
Freitag, 8. Oktober 2010,
19.30 Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
08.10.2010 von 19:30 |
Wo | Faites votre jeu! Klapperfeld |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Südafrika
Nach der Apartheid - Die Grenzen der Befreiung
Lesung mit den Herausgebern Romin Khan und Jens Ambacher
Verlag Assoziation A
Lange wurde wenig über Südafrika berichtet. Durch die Fußball-WM ist das Land in den internationalen Fokus gerückt. Südafrika präsentierte sich als engagierter Gastgeber, der die Schatten der Geschichte hinter sich gelassen hat. Doch für viele war es nur eine kurzweilige Abwechslung vom Alltag.
Nachdem lange Zeit wenig über Südafrika berichtet wurde, ist das Land
mit der Fußball-Weltmeisterschaft in den internationalen Fokus gerückt.
Südafrika präsentierte sich als engagierter Gastgeber, der die Schatten
der Vergangenheit
hinter sich gelassen hat. Doch die WM bot den
Menschen nur eine kurzweilige Abwechslung vom schwierigen Alltag. Die
positive Stimmung während des Mega-Events kann nicht darüber
hinwegtäuschen, dass die gesellschaftlichen Spaltungen und Rassismen aus
der Apartheid-Zeit noch immer ihre Wirkung entfalten. Die Politik des
regierenden ANC hat daran bislang wenig zu ändern vermocht. Denn die
ehemalige Befreiungsbewegung setzte nicht auf eine deutliche
Umverteilungspolitik,
um das Erbe der Apartheid zu überwinden, sondern folgte zunehmend
neoliberalen Politikkonzepten, die die soziale Krise verschärft haben.
In dieser Situation haben sich in den letzten Jahren soziale Widerstandsformen der Armen entwickelt, die an die politischen Traditionen der Anti-Apartheid-Kämpfe anknüpfen. Diese Basisbewegungen halten an dem Versprechen fest, dass das neue Südafrika zuallererst den gesellschaftlichen Bedürfnissen der ausgegrenzten Mehrheit Rechnung tragen müsse.
Der Sammelband beleuchtet die alten und neuen Konflikte in Südafrika und lässt Aktivist/innen aus den Bewegungen über ihre Erwartungen an das Ende der Apartheid, ihr Verhältnis zum ANC und die politische Perspektive der Linken in Südafrika zu Wort kommen.
Veranstaltungsort: Faites votre jeu!, Klapperfeldstr. 5, Frankfurt http://faitesvotrejeu.tk
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse, Faites votre jeu!
Freitag, 8. Oktober 2010, 20
Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
08.10.2010 von 20:00 |
Wo | Mühlgasse 13 |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Das Schlachten beenden!
Zur Kritik der Gewalt an Tieren. Anarchistische, feministische, pazifistische und linkssozialistische Traditionen
Leo Tolstoi, Clara Wichmann, Elisée Reclus, Magnus Schwantje u.a.
Buchvorstellung und Diskussion mit Lou Marin
Verlag Graswurzelrevolution
Die heutigen Kontroversen um Veganismus, Tierrechtsbewegungen, Kampagnen gegen Massentierhaltung und Tierversuche haben eine Geschichte, die zum Teil mit anarchistischen, pazifistischen, sozialistischen und feministischen Argumentationen verknüpft war. Das Buch geht diesen historischen Spuren nach.
Waren die modernen Schlachthäuser von Chicago bis Tula/Russland, die im ausgehenden 19. Jahrhundert die Epoche der industriellen Schlachtung und Massentierhaltung einläuteten, wirklich eine „humanere Form des Tötens“, wie es damals propagiert wurde? Gibt es überhaupt moderne, „humane“ Formen des Tötens? Leo Tolstoi hat einen dieser modernen Schlachthöfe besucht und war geschockt. Magnus Schwantje hat dann mitten im Ersten Weltkrieg Analysen zum Zusammenhang von Tiermord und Menschenmord veröffentlicht. Für den Anarchisten Elisée Reclus gehörte zu einer anarchistischen Moral die vegetarische Lebensweise. Die Feministin, Juristin und gewaltfreie Anarchistin Clara Wichmann stellte eine Rechtstradition infrage, die Tiere mit Sachen gleichstellte. „Sozialismus heißt ausbeutungsfreie Gesellschaft“, propagierte in den zwanziger Jahren der „Internationale Sozialistische Kampfbund“ (ISK) und meinte damit, dass auch Tiere frei von Ausbeutung leben sollten.
Die heutigen Kontroversen um Veganismus, Tierrechtsbewegungen,
Kampagnen gegen Massentierhaltung und Tierversuche haben eine
Geschichte, die zum Teil mit anarchistischen, pazifistischen,
sozialistischen und feministischen
Argumentationen verknüpft war. Das Buch geht diesen historischen Spuren nach.
Veranstaltungsort: DFG-VK Hessen, Mühlgasse 13, Frankfurt http://www.dfg-vk-hessen.de
Veranstalter: DFK-VK, Verlag Graswurzelrevolution
Freitag, 8. Oktober 2010, 20
Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
08.10.2010 von 20:00 |
Wo | Club Voltaire |
Name | Club Voltaire |
Contact Email | clubvoltaire@t-online.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Mariannes Vermächtnis.
Oder wie mir meine Mutter die Freiwirtschaft vererbte
Mit der Autorin Wera Wendnagel
Eine Welt jenseits von Kapitalismus und Kommunismus – alternative Wirtschaftsmodelle sind auch in der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise hochaktuell. Wera Wendnagel erzählt biografisch und politisch zugleich wie ihr ihre Mutter Marianne eine ökonomische Perspektive der Freiwirtschaft vererbte.
»Letzte Politik« ist für das Mädchen Wera anfangs nur eine Art Denkspiel, das schon im Elternhaus der Großeltern aufkam und mit »Freiwirtschaft« zusammenhängt. Ein Spiel, das bald von der politischen Verfolgung der Eltern und den Kriegsereignissen weggewischt wird, die Wera nach Argentinien verschlagen. Die Liebe führt sie nach Deutschland zurück. In politischen Diskussionen mit ihrer Mutter Marianne entwickelt Wera eine alternative Wirtschaftsordnung und wird Vorsitzende der »Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung« (INWO).
Wera Wendnagel wechselte kriegsbedingt zehnmal die Schule. Nach fünf Jahren in Argentinien arbeitete sie als Auslandskorrespondentin und pflegte ihre Mutter. Später heiratete sie und adoptierte eine Tochter. Es folgten Abendschule, Studium und politisches Engagement. Sie ist Autorin der FAIRCONOMY und veröffentlichte u.a. »Mama Moneta oder die Frauenfolge« (Helmer 1990).
Veranstalter: Humanistische Union in Zusammenarbeit mit dem Club Voltaire
Veranstaltungsort: Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 http://club-voltaire.de
Samstag, 9. Oktober 2010, ab
19 Uhr:
Lange Lesenacht mit Buffet
Lange Lesenacht im Rahmen der GegenBuchMasse mit Buffet: Präsentation der Bücher: Pierre Dietz: Briefe aus der Deportation / Guido Schmidt: Woher der Wind weht / Michael Schulze von Glaßer: An der Heimatfront / Lucio Urtubia: Baustelle Revolution / Roman Danyluk: Freiheit und Gerechtigkeit / Siegbert Wolf, Gustav Landauer: Antipoliti
Was |
|
---|---|
Wann |
09.10.2010 von 19:00 |
Wo | Café ExZess |
Contact Email | info@gegenbuchmasse.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Die Reihenfolge der Lesungen findet sich ab Anfang Oktober auf http://www.gegenbuchmasse.de
Briefe aus der Deportation
Französischer Widerstand und der Weg nach Auschwitz
Pierre Dietz; Verlag Edition AV
William Letourneur (*1898 – †1973) war Lederfacharbeiter in einem
Vorort von Rouen in der Normandie. Nach dem Einmarsch der Deutschen
schloss er sich der kommunistischen Widerstandsgruppe „Front National“
an. Von einem
Nachbarn denunziert, geriet er in die Mühlen der
Gestapo und wurde über Compiègne nach Buchenwald, Lublin und Auschwitz
deportiert. In dieser Zeit nutzte er jede Gelegenheit heimlich und
offiziell Briefe an seine Frau zu senden. Sie
enthalten u.a.
Bastelanleitungen, um in Hilfspaketen heimliche Nachrichten
unterzubringen, aber auch Hilferufe nach dem Nötigsten. Briefe in dieser
Fülle und über einen solch langen Zeitraum sind eine historische
Rarität. Offiziell durften Briefe zwar geschrieben werden, wurden aber
zensiert und gelegentlich willkürlich vernichtet.
Woher der Wind weht
Guido R. Schmidt; Edition Nautilus
Veit macht sich auf die Suche nach seinem Großvater, der 1919 auf der
Suche nach einem besseren Leben nach Argentinien emigrierte. Dort war
er mitten in die großen Streiks auf den Schaf- Farmen und
anarchistischen Arbeiteraufstände geraten, die die Großgrundbesitzer mit
Hilfe von Privatmilizen blutig niederschlagen ließen, und dann
verschwunden. Noch sechzig
Jahre später stößt Veit bei seiner Suche
überall auf misstrauisches Schweigen; die Angst, über die Vergangenheit
zu sprechen, ist erdrückend, das Grauen der Militärdiktatur noch
präsent.Veit deckt nach und nach die Geschichte seines Großvaters auf,
der auf der Suche nach einem besseren Leben in der neuen Welt in die
blutigen Kämpfe geriet und für sein Abenteuer mit dem Leben bezahlte.
Guido Schmidts Roman beruht auf wahren Begebenheiten und kann als politische Ergänzung zu Bruce Chatwins legendärem Buch »In Patagonien. Reise in ein fernes Land« gelesen werden.
Guido Rochus Schmidt lebt und arbeitet als Schriftsteller, Musiker und Drucker in Andechs, Oberbayern. Bisher veröffentlichte er „Die Soldaten der Jungfrau – Roman aus dem Süden Mexikos“ und die Kurzgeschichte „Der Grenzgänger“. „Woher der Wind weht. Ein Patagonienroman“ ist sein zweiter Roman.
An der Heimatfront
Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung der Bundeswehr
Michael Schulze von Glaßer; PapyRossa Verlag
Bundeswehr-Werbespots im Fernsehen, Jugendoffiziere in Schulen,
Reklamestände auf Marktplätzen: immer öfter wirbt das deutsche Militär
in der Öffentlichkeit um Zustimmung. Doch die Heimatfront bröckelt und
die Bundeswehr müht sich ab, dies zu verhindern. Bei eigenen
Veranstaltungen im öffentlichen Raum, bei eigens organisierten
Jugendsportfesten oder bei
„Tagen der offenen Tür“ kann sie sich nach
Belieben präsentieren. Eigens von ihr entwickelte Medien sollen
insbesondere potentielle Rekruten für den Dienst an der Waffe
begeistern: Eine Jugendzeitung, Schulmagazine, Rekrutierungsportale
im Internet, auf Jugendliche zugeschnittene Computerspiele.
Wo
sie nicht direkt werben kann, schaltet die Armee Reklame in zivilen
Medien. Ob im Jugendmagazin BRAVO, der bundesweiten Schülerzeitung
SPIESSER oder im Radio. Auch Spielfilmproduktionen und
Fernsehdokumentationen werden unterstützt.
Das Buch präsentiert erstmals einen umfassenden Überblick über die Reklametätigkeit des Militärs und analysiert dessen verschiedene Werbe-Methoden.
Michael Schulze von Glaßer, studierte Politikwissenschaften und Philosophie an der Universität Kassel, arbeitet als freier Journalist und Fotograf u. a. für junge Welt, Neues Deutschland, Telepolis, der Freitag. Mitherausgeber der Monatszeitung Graswurzelrevolution und der Jugendzeitung utopia.
Baustelle Revolution
Erinnerungen eines Anarchisten.
Lucio Urtubia; Assoziation A 2010.
Lucio wuchs in einem Dorf in Navarra unter dem Franco-Regime auf, in
bitterer Armut. Aus dem spanischen Militär desertierte er 1954 nach
Paris. Dort lernte er Anarchisten der CNT kennen. Seitdem widmet er sein
Leben dem Kampf für die Freiheit. Lucio hat Banken überfallen, um mit
dem Geld Gefangene in Spanien zu unterstützen. Er fälschte Ausweise für
die spanischen Flüchtlinge in Frankreich. Später wurden in seinen
Fälscherwerkstätten Schecks und Papiere verschiedenster Länder gedruckt.
Diese kamen revolutionären Bewegungen in Europa, Lateinamerika und den
USA zugute.
Lucio traf sich mit Che Guevara, um mit ihm zu
besprechen, wie gefälschte Dollars zur Destabilisierung der USA
eingesetzt werden könnten. Seinen Lebensunterhalt hat Lucio immer mit
der Maurerkelle verdient. Während er eine untergründige Infrastruktur
weltweiter Solidarität aufbaute, erschien er jeden Morgen pünktlich auf
der Baustelle. Nur wenige wussten von seinen nnächtlichen Aktivitäten,
und die Verfolgungsbehörden trauten dem Arbeiter und Migranten solche
ausgeklügelten Aktionen nicht zu.
Lucio Urtubia lebt heute in Paris, in seinem Kulturzentrum, das er nach Louise Michel, der großen Anarchistin der Pariser Kommune benannt hat.
Buchvorstellung mit Ausschnitten aus dem Dokumentarfilm: „Lucio – Anarchist, Bankräuber, Fälscher, aber vor allem Maurer.“ von José Mari Goenaga und Aitor Arregi, Baskenland 2007, 90 min, span./franz. mit deutschen UT
Freiheit und Gerechtigkeit
Die Geschichte der Ukraine aus libertärer Sicht
Roman Danyluk; Verlag Edition AV
Lange Zeit war die Ukraine von Mitteleuropa aus gesehen ein Land am
äußersten östlichen Rand des Kontinents und zudem im 20. Jahrhundert für
über 70 Jahre hinter einem Eisernen Vorhang verborgen. Erst die
sogenannte Orangene Revolution im Winter 2004 sorgte dafür, dass die
politischen Verhältnisse in der Ukraine in Deutschland in den
Massenmedien größeren Raum einnahmen und so in der deutschen
Öffentlichkeit bekannter wurden.
Dabei blickt dieses osteuropäische
Land auf eine bewegte und äußerst interessante Vergangenheit zurück.
Gerade aus emanzipatorischer Sicht spielten sich in der Ukraine überaus
wichtige und spannende Ereignisse ab. Seit der Unabhängigkeit des Landes
im Jahr 1991 gestaltet sich der Alltag großer Teile der ukrainischen
Bevölkerung äußerst mühevoll. Eingezwängt zwischen einer
allgegenwärtigen Korruption, der Herrschaft gieriger Oligarchenclans und
mafiöser Strukturen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft,
explodierte der Unmut der geknechteten Massen nach massiven
Wahlfälschungen bei den Präsidentschaftswahlen 2004.
Dieses politische Lesebuch zur Geschichte der Ukraine schlägt die hoffnungsvollen und ermutigenden Kapitel in der Vergangenheit und Gegenwart dieses osteuropäischen Landes auf, verschweigt dabei auch die dunklen Seiten in der ukrainischen Historie nicht.
Gustav Landauer: Antipolitik
Siegbert Wolf (Hrsg.); Edition AV
„Keiner findet die Freiheit, der sie nicht in sich hat. Und
desgleichen: Nichts, was wirklich die Menschheit angeht [...] kann
irgendwie von Menschen durchgeführt werden, ohne dass diese Menschen in
Freiheit zusammenwirken.“ (1911)
Die im Band 3.1 und im vorliegenden
Band 3.2 zum Thema „Antipolitik“ versammelten Aufsätze Gustav Landauers
mit dem Schwerpunkt auf Geschichte und Programmatik des „Sozialistischen
Bundes“ (1909-1915) bieten eine Gesamtschau von Landauers kommunitärem
Anarchismus. Der Doppelband dokumentiert Landauers Weg, den er für
notwendig erachtete, um zu einer Restrukturierung der Gesellschaft
jenseits von Staat, kapitalistischem Markt und Großindustrie zu
gelangen: Zusammenschluss in Bünden und Gemeinden und Gründung
landkommunitärer Genossenschaftssiedlungen. Zugleich
sollten die
Menschen innerlich reifen und zu neuen sozialen Arrangements
untereinander und im Verhältnis zur Natur finden – in Gegenseitigkeit,
freier Vereinbarung, Freiheit und Gerechtigkeit.
Veranstaltungsort: Cafe ExZess, Leipziger Str. 91, Frankfurt http://www.exzess.de.nr
Veranstalter: P.A.C.K., Initiativkreis GegenBuchMasse
Samstag, 9. Oktober 2010, 20
Uhr:
Was |
|
---|---|
Wann |
09.10.2010 von 20:00 |
Wo | Club Voltaire |
Name | Club Voltaire |
Contact Email | clubvoltaire@t-online.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Der Vogel
Gesammelte Erzählungen und Reportagen
Lesung mit der Herausgeberin Gesine Bay
Angela Rohrs späte Erzählungen "Der Vogel" und "Die Zeit" – entstanden um 1959 – gehören zu den ersten literarischen Auseinandersetzungen mit den Frauenschicksalen unter der stalinistischen Verfolgung. Beide Texte, die zur Entstehungszeit nicht publizierbar waren, sind erst 2005 wiederaufgefunden worden.
Die Österreicherin Angela Rohr (1890 – 1985), unter ihren früheren Namen Angela Hubermann und Angela Guttmann expressionistische Dichterin, Dadaistin und Freundin Rainer Maria Rilkes, verschlug es nach Versuchen in der Psychoanalyse 1925 nach Moskau und Sibirien. Von hier aus schrieb sie Feuilletons für die Frankfurter Zeitung und andere deutsche Blätter.
In den Literaturgeschichten des Expressionismus galt die Dichterin bis heute als verschollen. Sowohl ihre frühe Prosa und die journalistischen Schriften als auch ihre späten Texte werden hier erstmals gesammelt und im Rahmen des Gesamtwerks vorgestellt.
1941 kam Angela Rohr unter falschem Spionageverdacht ins Gefängnis und verbrachte 15 Jahre als Lagerärztin im Gulag und in der Verbannung.
»Eigentlich träume ich nie fröhlich. Ja, damit ich nicht vergesse, lachen Sie in Ihren Träumen? Ich lache nie, weil eben ein lauernder Mensch nie lacht: ich lasse mir mein Gehör, dem ich mancherlei verdanke, nicht stören.«
Veranstalter: Basis Druck Verlag in Zusammenarbeit mit dem Club Voltaire
Veranstaltungsort: Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 http://club-voltaire.de