Geschichte vor der Haustür: Stiftung spendet 120 Bücher über die NS – Vergangenheit der Frankfurter Adlerwerke

Um die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, müssen Frankfurter Bürger und Bürgerinnen keine weiten Reisen antreten. Die Geschichte der NS-Zeit ist mit seinen Facetten in der Stadt allgegenwärtig. Durch weißgewaschene Betriebschronik und mangelndes Interesse an geschichtlicher Aufarbeitung ist vielen Frankfurter und Frankfurterinnen die NS-Vergangenheit der Adlerwerke nicht bekannt.

Das KZ-Außenlager „Katzbach“ auf dem Firmengelände gehörte zwar nicht zu den Bekanntesten, aber zu den Tödlichsten. Von ca. 1600 Häftlingen verschiedener Nationalitäten und Religionen, die zum Ende des Krieges in der Rüstungsproduktion zum Einsatz kamen, starben in den Monaten zwischen August 1944 und März 1945 528 Menschen in Frankfurt. Lediglich ein paar wenige Dutzend überlebten die Evakuierungen in die Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau und konnten von den Amerikanern befreit werden. 

In ihrem Buch, „Wir lebten und schliefen zwischen den Toten“, beschreiben die Autoren Ernst Kaiser und Michael Knorn eindrucksvoll die Geschichte der Zwangsarbeit und die Vernichtung durch Arbeit in der Frankfurter Rüstungsindustrie. Um an diesen Teil der Stadtgeschichte zu erinnern, stiftet die Stiftung „LAGG, ein anderes Frankfurt“ Klassensätze von 20-30 Exemplaren an Schulen.

Bei Interesse sollen sich Schülervertretungen, Klassenlehrer und Schulleitung bei der Stiftung c/o Lothar Reininger (0172/6653837 / LotharReininger@web.de) melden.

Weitere Informationen zum KZ in den ehemaligen Adlerwerken unter http://www.kz-adlerwerke-frankfurt.de/