Hausprojekt „Gündi 5“ wird zu „Gündi West“ und feiert Eröffnung in Höchst

Hausprojekt „Gündi 5“ wird zu „Gündi West“ und feiert Eröffnung in Höchst

Nach Auszug aus der Günderodestraße 5 etabliert sich das bis zuletzt dort aktive solidarische Hausprojekt in einem neuen Gebäude in Höchst. In der Palleskestraße 33 feiern die Bewohner*innen sowie die beteiligten Initiativen am 16. September ein Eröffnungsfest und laden alle Interessierten ein. Einige Fragen zur Verstetigung des Projekts bleiben weiterhin ungeklärt.

Der Abriss der FAZ-Gebäude im Frankfurter Stadtteil Gallus schreitet voran. In den letzten Augusttagen wurden die zwei Gebäude in der Günderodestraße mit Ausrichtung zur S-Bahn-Trasse abgerissen, darunter die Hausnummer 5. Die „Gündi 5“ erlangte in den letzten Monaten durch die Besetzung des Gebäudes und die anschließende Realisierung eines solidarischen Hausprojekts Bekanntheit, auch über die Stadtgrenzen hinaus. Für sechs Monate wohnten in dem ehrenamtlich organisierten Haus etwa 35 zuvor wohnungs- oder obdachlose Menschen.

Das Projekt, getragen von den drei Initiativen Project.shelter, ada_kantine und dem Kollektiv „Freiräume statt Glaspaläste“, ist Anfang Juni in ein von der Baudezernentin Sylvia Weber bereitgestelltes Gebäude in Höchst umgezogen. Unter dem neugegründeten Verein „Haus für Alle e.V.“ läuft das Hausprojekt nun in der Palleskestraße weiter. „Die letzten drei Monate haben wir genutzt, um unser neues Zuhause wohnlich zu machen und vor allem, uns erstmal von den aufreibenden Monaten davor zu erholen“, erzählt die Bewohnerin Hatice. Bis kurz vor dem Umzug nach Höchst war unklar, ob die Bewohner*innen wieder wohnungs- bzw. obdachlos werden oder ob ein Anschlussobjekt von der Stadt bereitgestellt wird.

Für Samstag, 16. September, 16 – 20 Uhr laden alle Beteiligten des Hausprojekts zum Eröffnungsfest der „Gündi West“ in die Palleskestraße 33 ein. Aktivistin Alex Schäfer betont „mit dem Fest möchten wir uns unserer neuen Nachbarschaft vorstellen. Uns ist es wichtig, für die Menschen in Höchst zu einem sozialen, kulturellen und politischen Anlaufpunkt zu werden. Wir freuen uns aber auch über bekannte Gesichter aus dem Gallus und generell alle Interessierten“. Neben Waffeln, Getränken und Musik werden Kinderschminken, kreative Workshops, eine Ausstellung und Kleidertausch angeboten.

Trotz des neuen Gebäudes sind für das Projekt noch viele Fragen zur mittel- und langfristigen Planung ungeklärt. Der Bewohner Guido erläutert „im Moment haben wir nur Zugang zu einem Teil des Grundstücks. Es konnten noch nicht alle Bewohner*innen des Hausprojekts untergebracht werden und unsere Warteliste wird immer länger. Wir brauchen nun dringend den versprochenen Zugang zu den restlichen Gebäuden: Dort warten noch einige Umbauarbeiten auf uns, auch um uns auf den Winter vorzubereiten. Zusätzlich warten wir noch auf Antworten zu Fragen der finanziellen Unterstützung von Seiten der Stadt. Hilfe ist besonders wichtig, um die bisher rein ehrenamtlichen Strukturen festigen und verstetigen zu können“.

Pressemitteilung 7.9.2023