Heute über 20.000 Unterschriften an die Geschäftsführung von Radeberger (Binding) übergeben

Harald Fiedler, Sprecher des Unterstützer*innenkreis „Binding bleibt“ dankt allen, die sich für den Erhalt der Arbeitsplätze und dem Verbleib der Binding-Brauerei in Frankfurt in den vergangenen Monaten eingesetzt haben.

Obwohl eine große Öffentlichkeit (20.000 Unterschriften), ein kämpferischer Betriebsrat und Gewerkschaft für den Erhalt der Arbeitsplätze und der Binding Brauerei in Frankfurt eintraten, hat der Oetker-Konzern die Schließung vollzogen. Das letzte Binding Bier aus Frankfurt wurde diese Woche gebraut, das Bier wird  in den nächsten Wochen abgefüllt werden und dann kommt Binding Bier zukünftig per LKW unökologisch aus Dortmund und oder Nürnberg nach Frankfurt.

Für die Beschäftigten konnte der Betriebsrat, auch Dank des öffentlichen Drucks, einen Interessensausgleich und Sozialplan ab 01.06.2023 vereinbaren. Damit verbunden sind Abfindungen und Kündigungsfristen z.B. für langjährige Beschäftigte bis zu 9 Monaten.

Jedoch ersetzt all das nicht den Arbeitsplatz, viele der Betroffenen sind länger als 30 Jahre in der Brauerei am Sachsenhäuser Berg beschäftigt. Sie haben mit Herzblut für Ihre Brauerei gearbeitet und vollen Einsatz gebracht.

Verhöhnt dürfen sich nicht nur die Beschäftigten sondern auch die Frankfurter Öffentlichkeit fühlen, wirbt doch gerade dieser Tage, so Harald Fiedler, die Geschäftsführung von Oetker/Radeberger mit der Frankfurter Tradition und dem Abschluss einer Kooperation mit der Frankfurter Eintracht. „Die Eintracht trägt Frankfurt genauso im Herzen wie ihre Fans und unser Binding. Weil der gemeinsame Stolz auf unsere Stadt eine starke Verbindung ist, kommt mit der Partnerschaft von Binding und Eintracht Frankfurt zusammen, was zusammen gehört“, so Binding Marketingleiterin Bettina Pöttken.

Da bleibt die Frage warum erst jetzt?

Ob die Frankfurter Fans Binding tatsächlich noch im Herzen tragen werden, bzw. weiter durch die Kehlen laufen lassen, bleibt zumindest fraglich, nachdem sich Binding mit der Brautätigkeit in Frankfurt vom „Acker“ gemacht hat. Auf jeden Fall ist Bier, das in Nürnberg und Dortmund gebraut wird, kein Frankfurter Bier mehr und mit Tradition aus Frankfurt hat es schon gar nichts mehr zu tun. Und ob die Partnerschaft mit dem exklusiven Ausschank von Binding-Bier im Stadion für die Eintracht ein Gewinn ist, bleibt zweifelhaft.

Hoffentlich nehmen sich Spieler wie Kevin Trapp an Binding kein Beispiel und verlassen Frankfurt nach Dortmund (BvB) oder Nürnberg (FCN). Mit Tradition und sozialer Verantwortung hat die Entscheidung des Oetker-/Radeberger-Konzern nichts mehr zu tun und dass die Eintracht mit der Partnerschaft dem ganzen einen seriösen Anstrich verpasst, zeugt auch nicht gerade von Fingerspitzengefühl.

Pressemitteilung 29.6.2023