„Mit
der Risikoanalyse der DB Projektbau ist einmal mehr deutlich geworden,
dass Stuttgart 21 völlig unkalkulierbare Risiken birgt und viel teurer
wird als die bisher als Obergrenze angesetzten 4,5 Milliarden Euro. Es
wäre unlauter, der Bevölkerung ein solches Projekt zur Abstimmung
vorzulegen und daran weiterzubauen“, sagt Parkschützerin Andrea Schmidt
vom Kampagnenteam Aus!Sitzen.
Während der Sitzblockade, die auch in der Nacht fortgesetzt wird,
gibt es Lesungen mit Krimiautor Heinrich Steinfest und Kabarettist Peter
Grohmann sowie Musik von Thomas Felder und Frank Müller. Die
Blockierer werden rund um die Uhr versorgt. „Niemand soll wegen
Hunger, Durst, Kälte oder Übermüdung die Aktion vorzeitig verlassen
müssen“, erklärt Andrea Schmidt. Die Küche für alle sorgt für Essen und
Getränke, es gibt Strohsäcke und Planen, Dixi-Toiletten, Regenschirme
und Sonnenschutz. Die Demo-Sanitäter und das Kopf-Hoch-Team sind
ununterbrochen vor Ort.
Unter den Blockierern ist auch Parkschützer Karl Braig. Er war 1982
schon in Mutlangen dabei. „Ich wurde damals in Gewahrsam genommen.
Unsere Sitzblockade wurde damals als Nötigung eingestuft. Aber die
Zeiten sind vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hat dem 1995
widersprochen.“ Eine Sitzblockade ist eine Versammlung nach Artikel 8
des Grundgesetzes. Das hat das Bundesverfassungsgericht auch vor wenigen
Wochen noch einmal bestätigt. Trotzdem wird gegen die Organisatoren
der Kampagne Aus!Sitzen. ermittelt. „Aber wir lassen unseren Widerstand
nicht kriminalisieren“, sagt Andrea Schmidt.
Um die 1.000 Verfahren sind inzwischen gegen die
Kopfbahnhof-Befürworter anhängig. Im letzten Jahr wurde wegen eines
kleinsten Vorwurfs eine Hausdurchsuchung durchgeführt. „Man versucht,
uns vorab zu verurteilen, um uns einzuschüchtern. Das wird nicht
gelingen. Im Gegenteil: Wir werden den endgültigen Baustopp aussitzen
und damit auch die Einstellung aller Strafverfahren gegen die am
S21-Widerstand Beteiligten einfordern“, erklärt Julia von Staden vom
Kampagnenteam Aus!Sitzen.
Kampagne Aus!Sitzen
Stuttgart, 23. Mai 2011
Internet: www.aus-sitzen.de und twitter.com/aussitzen
Presseerklärungen und Hintergrundinfos / Presseportal: www.parkschuetzer.org/presse