Leuchtende Signale gegen den Kohlewahn - Protestaktion zum Weltklimagipfel

Anlässlich des Weltklimagipfels in Kopenhagen organisierte die Bürgerinitiative Stopp Staudinger als Teil der weltweiten Proteste gegen den alarmierenden Klimawandel am vergangenen Sonntag einen Sternmarsch vor die Tore des Kohlekraftwerks Staudinger.

Unter dem Motto E.ON heimleuchten zogen zahlreiche Bürger mit Fackeln und Transparenten vor den Haupteingang des E.ON-Werks, um gegen den geplanten Steinkohleblock 6 zu protestieren. „In diesen kohleschwarzen Zeiten wollen wir im Zusammenhang mit der Weltklimakonferenz ein leuchtendes Signal gegen die klimaschädlichste Art der Energieerzeugung setzen und Konzerne wie E.ON dazu bewegen, endlich von der fossilen Dinosauriertechnologie Abstand zu nehmen“, so Bi-Sprecher Winfried Schwab-Posselt zum Anlass des Protestmarsches.

Sollte der geplante Block 6 Realität werden, dann kommt es allein am Großkrotzenburger E.ON-Kraftwerk zu einer Verdoppelung der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen. Aus lokaler, regionaler wie globaler Perspektive betrachtet wäre dieses Neubauvorhaben eine einzige Katastrophe. In seiner Begrüßungsrede erinnert Schwab-Posselt auch an die bundesweit geplanten über 20 neuen Kohlekraftwerke: „Mit einem der weltgrößten Steinkohleblöcke als Teil eines gigantischen bundesweiten Ausbauprogramms reiht sich Vorhabenträger E.ON in die Phalanx der größten Klimasünder dieser Republik ein.“

Trotz massiver Proteste der Bevölkerung hält der Energiemulti nach Auffassung der BI bisher weiter unbeeindruckt an dieser antiquierten Technologie fest. Da am Standort in Großkrotzenburg nur importierte Kohle aus Ländern wie Südafrika oder Kolumbien verbrannt wird, fällt durch den energieintensiven Transport die gesamte CO2-Bilanz des Kraftwerks Staudinger noch sehr viel schlechter aus. Nach BI-Berechnungen überschreitet damit der E.ON-Standort mit dem neuen Klimakillerblock 6 locker die Marke von 11 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. „Damit wird bezogen auf die kommenden Jahrzehnte eine fatale Entwicklung zementiert. Wenn wir nicht wollen, dass die Malediven von der Landkarte verschwinden, unseren holländischen Nachbarn schon bald das Wasser bis zum Hals steht oder blühende Kartoffelfelder das künftige Landschaftsbild Grönlands prägen, müssen wir diesem Wahnsinn sofort Einhalt gebieten“, appelliert der BI-Sprecher mit Blick auf den Klimagipfel.

Die Kohleverbrennung muss, so die Forderung der Bürgerinitiative, umgehend gestoppt und die Wege in die regenerativen Energien endlich konsequent beschritten werden. Deutschlands Spitzenposition in der Technologie CO2-armer Energien gilt es forciert auszubauen. So könnten für die Zukunft enorme Potentiale an neuen Arbeitsplätzen und bedeutende Exportchancen für die heimische Industrie geschaffen werden. Als Interimslösung sollte nach BI-Ansicht am Standort Staudinger der bestehende Gasblock auf eine Jahresleistung von 3500 Betriebsstunden höher gefahren werden. So würde mit der gleichen Menge produzierten Stroms die Schadstoffbilanz deutlich geringer ausfallen und ein Beitrag zur dringend notwendigen Reduktion der Treibhausgase geleistet.

Weitere Informationen unter http://stopp-staudinger.de/

Schlagwörter
Umwelt