Neuerscheinung der „Informationen. Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945 (Nr. 70) Thema: Jugend im Nationalsozialismus

Das NS-Regime hatte ein junges Gesicht: Die politische Kaste in den „besten Jahren“, die Jungen und Mädchen in den NS-Jugendverbänden organisiert – das ganze Land versuchte, sich ab 1933 ein jugendliches, dynamisches Bild zu geben.

„Macht Platz da, ihr Alten, eure Zeit ist abgelaufen!“ ist der programmatische Titel des einleitenden Beitrags von Phillip Wegehaupt. Er untersucht die Altersstruktur der NSDAP und die innerparteilichen Karrierechancen von jungen Menschen.

Dietmar Sedlaczek berichtet über die Verfolgung von Jugendlichen. Wer unangepasst oder aufmüpfig war, musste mit Sanktionen rechnen – bis zur Einweisung in ein (Jugend-)KZ, wie z.B. in Moringen.

Auch unter den NS-Tätern waren viele noch sehr jung, darunter eine Reihe von Frauen, die sich als KZ-Wächterinnen verpflichteten. Anette Kretzer schildert diese „jugendlichen Bestien“, die durch außerordentliche Brutalität auffielen und ihre Wahrnehmung in den Kriegsverbrecherprozessen nach 1945.

Trotz aller Risiken gab es aber Widerstand unter Jugendlichen – auch unter jungen Juden. Kurt Schilde stellt jüdische Jugendliche in und um Berlin vor, denen es gelang, Leben zu retten.

Auch Hans Coppi berichtet vom „jungen“ Widerstand. Er zeichnet den Weg seines 1942 hingerichteten Vaters in den Widerstand nach.

In einem seiner letzten Gespräche vor seinem Tod resümiert Karl Heinz Jahnke, Ehrenmitglied des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 - 45, seine Forschungen zum Widerstand von Jugendlichen.

Gabriela Wenke gibt einen Überblick über die Kinder- und Jugendliteratur zum Thema
NS-Zeit und Holocaust. Viele der empfehlenswerten Bücher haben auch den Widerstand zum Thema.
Wie der Holocaust jungen Menschen durch moderne Medien vermittelt werden kann, schildert Katja Krause in ihrem Beitrag.

Drei wichtige neue Filme werden ausführlich besprochen: „Defiance – Unbeugsam“, „Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“ und „Inglorious Basterds“ – alle drei US-amerikanische Produktionen.

In einem umfangreichen Rezensionsteil stellen die „informationen“ zahlreiche Neuerscheinungen und einen Band zum Wiederlesen vor: Erika Manns „School for Barbarians“.


Die Zeitschrift "informationen" erscheint zweimal im Jahr. Neben Schwerpunktthemen, die in den "informationen" aufgegriffen werden, prägen ausführliche Buchbesprechungen und die Vorstellung von Publikationen aus Klein- und Selbstverlagen den Charakter dieser Zeitschrift. Die Bezieher sind zum großen Teil in den Bereichen Bildungswesen, Forschung und Medien tätig.

Genaueres unter http://www.studienkreis-widerstand-1933-45.de/informat.html


Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945
Studienkreis zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte des deutschen Widerstandes 1933-1945 e.V.

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