Neues aus der Initiative 9. November

Anlässlich unserer Wiedereröffnung am 28. April bieten wir zu unseren bestehenden Ausstellungen eine eigene Führung an. Und am 7. Mai eröffnen wir drei neue Ausstellungen.

Führungen zu unseren Ausstellungen am 28. April:

11:30 Uhr
„Ostend – Blick in ein jüdisches Viertel"

Führung mit Gabriela Schlick-Bamberger

12:00 Uhr
„Displaced Persons – Vom DP-Lager Föhrenwald nach Frankfurt am Main"
mit Gabriela Schlick-Bamberger

12:30 Uhr
„Synagogen in Deutschland – Eine virtuelle Rekonstruktion"
mit dem Kurator Dr. Marc Grellert

Eröffnung der neuen Ausstellungen am Dienstag  7. Mai ab 18.00 Uhr.

Frankfurt – Auschwitz"
Einführung: Joachim Brenner vom Förderverein Roma e.V.

Die Ausstellung des Förderverein Roma dokumentiert die Verfolgung und Vernichtung von Roma und Sinti im Nationalsozialismus und deren Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart. Dokumentiert wird der Prozess der Vernichtung in Frankfurt am Main, beginnend mit der Internierung der Familien in den dreißiger Jahren, der Rolle der Rassenbiologischen Institute in Frankfurt – später in Berlin – und ihrem Personal, spezialisiert auf die Erfasssung, Vermessung und Kategorisierung der Minderheit. Dies war die Grundlage für die Deportation der Familien und ihrer Ermordung in den Vernichtungslagern.
Gezeigt wird die Kontinuität in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Überlebende Roma und Sinti waren nach 1945 in Frankfurt mit den TäterInnen konfrontiert, die bei der Stadt untergekommen waren – sie entschieden auch über ihre Entschädigungsanträge.

Zivilcourage und Widerstand. Ein Bockenheimer Netzwerk"

Die von der Soziologin Petra Bonavita kuratierte Ausstellung stellt die couragierte Tätigkeit des Frankfurter Pfarrers Heinz Welke und eines Netzwerkes von Bürgerinnen und Bürgern aus Frankfurt-Bockenheim und anderen Orten vor, die in den Jahren des 2. Weltkrieges Jüdinnen und Juden versteckten und ihre für die Verfolgten wie auch für ihre Helfer lebensgefährliche Flucht über die Grenze in die Schweiz organisierten.

O = Frankfurt. Eine Zeitzeugendokumentation ohne Zeitzeugen"
Einführung: Margarete Rabow 

In der Ausstellung stellt die Künstlerin Margarete Rabow die Deportation des Polen Janusz Garlicki dar, der während des Warschauer Aufstandes 1944 in das KZ Buchenwald bei Weimar und von dort in das KZ-Außenlager „Katzbach" in den Adlerwerken in Frankfurt verschleppt wurde. 1945 wurde er bei der Auflösung des Lagers mit hunderten anderen, vor allem polnischen Häftlingen zu einem Todesmarsch zurück nach Buchenwald und weiter zum KZ Dachau gezwungen, während dem er fliehen konnte. Als einer von wenigen Teilnehmern des Marsches überlebte er. Die Ausstellung nennt die Namen der Opfer aus Katzbach und vermittelt einen beklemmenden Eindruck vom bürokratischen Perfektionismus, der das Vernichtungswerk der Nazis begleitete.

Die Ausstellungen widmen sich mit ihren Schrift- und Bildtafeln, teilweise auch mit Video- und Audiodateien, jeweils einem eigenen, gut abgegrenzten Thema. Alle drei haben eine Verbindung zu Frankfurt und beziehen sich auf das gemeinsame große Rahmenthema: den ideologisch begründeten Hass der Nationalsozialisten gegen angeblich minderwertige und schädliche Minderheiten und deren politisch gewollte und bürokratisch organisierte Vernichtung.

Die Ausstellungen sind geöffnet jeden Mittwoch von 17-19 Uhr und jeden Sonntag von 11-14 Uhr,

aus: Newsletter #32, 19.4.2024