"No Pasarán!" – Dresden 2010 – gemeinsam verhindern mit Massenblockaden: Einladung zum bundesweiten Vorbereitungstreffen in Kassel

Treffen am Samstag, 19. Dezember 2009: Wir, das bundesweite Bündnis No Pasarán! mobilisieren für Februar 2010 gegen den größten Naziaufmarsch in Deutschland.

Der Aufmarsch in Dresden ist nicht neu – wir alle wissen, dass jedes Jahr immer mehr Nazis im Winter in die Elbmetropole kommen. Nazis in Dresden sind auch nichts Neues – ob es nun um die zweite Parlamentszeit der NPD oder den rassistischen Mord an Marwa El-Scherbini geht. Ebenfalls nicht neu sind die Schwierigkeiten, nach Dresden zu mobilisieren. Allein deshalb, weil es nicht gerade zentral gelegen ist. Dazu lehnten einige die Inhalte der in der Vergangenheit mobilisierenden Gruppen aus Dresden ab, andere sahen keine Chance gegen so viele Nazis.

 

Auch das Gedenken der Stadt und ihrer Bevölkerung an die „Deutschen Opfer“ und die offene Feindschaft der Ordnungsbehörden gegen jegliche Form von antifaschistischem Protest kam nicht gerade einer Einladung gleich.

Letzten Endes ist es auch nicht neu, dass wir als antifaschistisches Bündnis zur Verhinderung eines Aufmarsches aufrufen. Arbeiten doch in No Pasarán! Gruppen und Organisationen zusammen, die im Kampf gegen die Naziaufmärsche in Dresden, im Rahmen der Kampagne „NS-Verherrlichung Stoppen!“ oder als Teil der Interventionistischen Linken (IL) schon einiges an Erfahrung zu bundesweiten Aktionen mitbringen - auch in Bezug auf Blockaden!

Diese sind das Neue bei den Aktionen gegen den Naziaufmarsch 2010 in Dresden.

Wir mobilisieren für Massenblockaden um den Naziaufmarsch zu stoppen und GEMEINSAM im Februar zu zeigen, dass wir auch diesen Naziaufmarsch nicht hinnehmen werden. Wir werden antifaschistische Inhalte auf die Straße tragen und mit der Aktionsform der Blockade viele zum Mitmachen einladen. In anderen Städten – so z. B. in Köln, Lüneburg, Jena, Leipzig, Friedland - haben sie es vorgemacht.

Doch Erfolge wie in Köln gegen den Rassistenkongress oder Block G8 in Heiligendamm kommen nicht einfach „nur so“ – sondern durch eine gute Vorbereitung und durch viele, viele AktivistInnen vor Ort.

Schon im letzten Februar sind 3.500 AntifaschistInnen mit uns auf die Strasse gegangen. Wie sich gezeigt hat, gibt es für 2010 bereits jetzt ein ausgesprochen großes Interesse am "Thema Dresden". So waren bei unserer Aktionskonferenz am 6. und 7. November 250 TeilnehmerInnen, um mit uns die Chancen einer breiten Mobilisierung zu diskutieren.

Daran wollen wir anknüpfen und laden Euch ein zu einem bundesweiten VORBEREITUNGSTREFFEN am 19.12.2009 nach KASSEL ein.

TOPs sind:
-   Neuestes zur Mobilisierung
-   Diskussionen zur politischen Einschätzung und möglichen Strategien
-   Material zur Mobilisierung für Eure Region
-   Absprachen zur Anreise im Februar

Wir freuen uns auf Euch, bitte meldet Euch unter mobi@no-pasaran.mobi an.

Uhrzeit und genauen Ort werden wir Euch nach der Anmeldung mitteilen.

Und noch ein paar Sätze zu uns:

About ...

„No Pasarán! – sie werden nicht durchkommen!“ ist mehr als nur der Name
unseres Bündnisses. Dahinter steckt auch unser Anspruch, dem jährlichen
Nazigroßaufmarsch um den 13. Februar aktiven Widerstand entgegen zu setzen.

Beim letzten Aufmarsch im Februar 2009 engagierten sich antifaschistische
und linke Gruppen, um das Ereignis stärker in die Öffentlichkeit zu rücken.
Daraus entstand das bundesweite Bündnis No Pasarán!, das sich auch für das
kommende Jahr 2010 Großes vorgenommen hat.

Wir wissen, das wir die Tradition eines so großen Naziaufmarschs nicht mal
„eben schnell“ beenden können. Hat doch gerade der Februar 2009 gezeigt,
dass wir noch viel mehr sein müssen. Der 65. Jahrestag in 2010 ist für uns
noch mehr Ansporn, einen großen Schritt zu Verhinderung zu tun!

65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gedenken wir derer, die von
den Nazis verfolgt und ermordet wurden sowie derer, die Widerstand geleistet
haben gegen das NS-Regime. Dieses Gedenken verpflichtet uns zur
Zurückdrängung des erstarkenden Neonazismus und damit zur Verhinderung des
Naziaufmarsches in Dresden. Uns geht es eben nicht um eine zeitgemäßere
Interpretation der deutschen Geschichte, die die deutsche Schuld zwar
einräumt, aber gleichzeitig auf eine gesamteuropäische Verantwortung
verweist. Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus darf nicht zur
Rechtfertigung reduziert werden, an deutsche Opfer gedenken zu dürfen.

Durch eine kontinuierliche antifaschistische Arbeit kann eine Öffentlichkeit
und Stimmung erzeugt werden, die solche Aufmärsche nachhaltig unterbindet.
Konkret für Dresden sehen wir in Massenblockaden das momentan
erfolgversprechendste Mittel gegen den Nazigroßaufmarsch. Sie sollen so
angelegt sein, dass sich möglichst viele Menschen aus unterschiedlichen
politischen Spektren und gerade auch die mit wenig Aktionserfahrungen daran
beteiligen können.

Es gibt verschiedene Formen des Widerstandes gegen Naziaufmärsche. Gerade
die Vielfalt an Aktionsformen, die nicht gegeneinander, sondern neben- und
miteinander stattfinden, kann dem Aufmarsch wirksam etwas entgegensetzen. So
wird die Teilnahme an der Aktion auch für Unerfahrene berechenbar. Trotzdem
ist das Konzept klar auf eine praktische Politik der Verhinderung des
Naziaufmarsches, nämlich Blockade durch Masse, gerichtet.

Eine solche Massenblockade kann nur durch ein breites gesellschaftliches
Bündnis von unterschiedlichen fortschrittlichen politischen Spektren, wie es
in vielen anderen Städten existiert, realisiert werden.

Deswegen brauchen wir Eure Unterstützung! Beteiligt Euch an den
Massenblockaden gegen den Nazigroßaufmarsch in Dresden!
No pasarán! – sie werden nicht durchkommen!


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wir haben uns zugunsten des bundesweiten Bündnis "No pasarán" umbenannt:
AK Antifa Dresden - http://dresden1302.noblogs.org/