Gegen die Zerschlagung der Frankfurter Rundschau
Feuer und Flamme

Gegen die Zerschlagung der Frankfurter Rundschau

dju: FR braucht ein zukunftstraugliches Konzept: Das Sparprogramm "Offensive 2008" ist noch nicht beendet, da kündigt die Geschäftsführung des Druck- und Verlagshauses Frankfurt, in dem die Frankfurter Rundschau erscheint, bereits an, dass sie Betriebsteile ausgründen und weitere Beschäftigte entlassen wird. Dieser Schritt hat jedoch wenig mit dem Krisenmanagement der vergangenen Jahre zu tun.

Erstmals steht die Einheit des Unternehmens auf dem Spiel. Die Auslagerung in eine Tochtergesellschaft ist nur der Anfang, befürchtet die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di. Offensichtlich beabsichtigten die beiden Eigner, Dumont und DDVG, weitere Betriebsteile nach und nach auszugliedern, sich damit aus den Branchentarifen zu stehlen und das Unternehmen letztendlich zu zerschlagen. "Das Druck- und Verlagshaus greift zu den gleichen ausgelutschten Konzepten, die sich bereits in Industriebetrieben als untauglich erwiesen haben und teilweise wieder rückgängig gemacht wurden", kritisiert Michaela Böhm vom hessischen Landesvorstand der dju. Es sei nicht erkennbar, wie lauter kleine Tochtergesellschaften, Billigtarife, Leihredakteure, Leistungsverdichtung und Personalknappheit zu der dringend notwendigen Steigerung von Anzeigenerlösen und Abonnements beitragen sollten. "Die Frankfurter Rundschau braucht als Unternehmen und als Zeitung ein zukunftstaugliches Konzept jenseits von Tarifflucht und Entlassungen", erklärte Michaela Böhm.  

PM, 29.04.2008

Solidaritäserklärung

Liebe Kolleginnen und Kollegen bei der Frankfurter Rundschau,

mit Eurem Kampf gegen die Filetierung, die Zerschlagung Eures Betriebes erkläre ich mich solidarisch und möchte alles in meiner Kraft Stehende tun, um Euch dabei zu unterstützen. Gleichgültig ob es Neven Dumont-Schauberg - (diesem wackeren Widerstandskämpfr und Erhalter & Bewahrer jüdischen Eigentums) um den stückweisen profitablen Verkauf und dessen Vorbereitung geht oder "nur" um die Schwächung der Kampfkraft der Gesamtbelegschaft.
Letztes ist für den Kapitalisten und Ausbeuter Eurer Arbeitskraft von grundlegender Bedeutung:  eine aufgesplitterte Belegschaft ist ein geschwächte Belegschaft und lässt sich so um so leichter überausbeuten. Ihrt habt für den Erhalt der FR schon viel geblutet. Zu viel. Und damit muss Schluss sein.

Gleichgülig, ob ich nun die Welt- und HeimatFRontschau und ihr auch mittlerweile journalistisches Schützengrabenformat liebe oder nicht, Euch gehört meine Solidarität. Denn mit einer geschwächten Belegschaft wird sich die Zeitung auch inhaltlich weiter verschlechtern.

Der Abriss des alten Rundschauhauses am Eschersheimer Turm hat nun doch noch viel mehr als nur Symbolkraft. Er markiert die völlige Abkehr dieser Republik von der ehemals antifaschistisch-demokratischen und sozialen Ausrichtung ihrer verfassungsmässigen Grundlagen.
Nicht umsonst wird in Berlin das Grundgesetzt erneut heftig angesägt und gleichzeitig mit der EU-(asozial- und militär-)Verfassung außer Kraft gesetzt.

Die inhaltliche Ausrichtung des Blattes auf Militarisierung der Außen- und Innenpolitik (das Land als Kasernenhof) und ihre rechtfertigende Kommentierung ist die inhaltlichen Entsprechung zur auch äußeren Zerschlagung.  Das alles kam nicht über Nacht, aber jetzt wirds zappenduster.- wenn Euch nicht bald ein ziemlich großes Licht ausgeht.

Beim Kampf um den Erhalt der FRankfurter Rundschau geht es nicht NUR um die Arbeitsplätze.

Hartmut Barth-Engelbart, Ex SchriftsetzerLehrling bei der FR (1968)

 

FR-Flugblatt v. 21.05.08 ... never work alone... Solidarität ist gefragt

Lieber Freundeskreis der FR-Belegschaft,

der Ton ist scharf und wird schärfer, dafür werden die Absichten immer klarer.
In einem Flugblatt nehmen die ver.di-Vertrauensleute dazu Stellung. Es ist 2-seitig und sollte so auch
gelesen, weiter gegeben und veröffentlicht werden.

Deshalb der praxistip:
ladet es aus dem Internet unter der URL:

http://www.labournet.de/branchen/medien-it/fr.html

Es gibt dort sowieso vieles auch über den Widerstand bei der Frankfurter Rundschau zu sehen und nachzulesen.

Gruss
Rainer Maria Kalitzky
ver.di vertrauensmann FB 08

 

68 reloaded: Go-in, Sit-in, Solidarität
Protest gegen Tarifflucht bei der Frankfurter Rundschau in bester 68-er Manier

Link zum Bericht über die Protestaktion am 16. Mai im Historischen Museum:

http://medien-kunst-industrie.hessen.verdi.de/druckindustrie/68_reloaded

 

 

 

Beitragende
diverse