"Unterrichtsgarantie plus" gescheitert

Der GEW-Bezirksverband Frankfurt hat sich zufrieden über das Eingeständnis der Landesregierung geäußert, die "Unterrichtsgarantie Plus" sei gescheitert (Banzer: "zu ehrgeizig gewesen").

Damit habe sich die Einsicht nun auch in Kreisen der kommissarischen Landesregierung durchgesetzt, dass Unterricht nur von qualifiziertem Fachpersonal gegeben werden könne und es nicht sinnvoll sei, die Verantwortung für den Unterrichtsausfall Schulleitern aufzubürden und ihnen dazu noch einen Wust an zusätzlicher Bürokratie zuzumuten.
Die GEW Frankfurt hatte die "Unterrichtsgarantie Plus" von Anfang an in "Unterrichtsgarantie Bluff" umbenannt und wies nach, dass es sich hierbei um einen großen Betrug an Schülerinnen und Schülern wie auch ihren Eltern handelte.
Ironisch äußerte sich der Frankfurter GEW-Vorsitzende Herbert Storn zu dem Zeitpunkt, an dem die geschäftsführende Koch-Regierung zu der jetzt veröffentlichten "höheren Einsicht" gelangt sei: Nachdem Kultusministerin Wolff rechtzeitig das Handtuch geworfen habe, könne man alle Fehlentscheidungen, die eigentlich in der Staatskanzlei ausgekocht worden seien, ihr anlasten und selbst wie der Phönix aus der Asche aufsteigen. Doch, so Storn, die interessierte Wählerschaft, die der hessischen CDU nicht umsonst eine Wahlpleite beigebracht habe, werde sehr genau beobachten, wie es weiter gehe mit der "verlässlichen Schule".
Ein wenig Kurieren an Symptomen helfe da nicht. Dem Übel des Unterrichtsausfalls könne nur durch eine Lehrerzuweisung begegnet werden, die deutlich über dem Bedarf nach Stundentafel liege. Davon aber sei man in Wiesbaden weit entfernt. Denn bei den 1000 zusätzlichen Stellen, mit denen die CDU derzeit in der Öffentlichkeit Reklame mache, handele es sich lediglich um den Ersatz für vorgearbeitete Mehrarbeitsstunden der letzten 10 Jahre. Zur Frage einer besseren Unterrichtsversorgung herrsche dagegen "gespenstische Stille".

PM, 5.5.08

Beitragende
GEW
Schlagwörter
Bildung