Rassist Sarrazin - Kundgebung für seine unverzügliche Entlassung am 17. Juni vor Bundesbank / Offenen Brief von DIE LINKE. Fraktion im Römer an Bundesbankpräsident Prof. Dr. Axel Weber unterzeichnen!

Kundgebung am Donnerstag, 17. Juni, 17 Uhr, vor der Deutschen Bundesbank, Wilhelm-Epstein-Straße 14: Bundesbankvorstand und SPD-Politiker Thilo Sarazzin hat wieder einmal öffentlich verbal auf Migranten eingeschlagen. Dies ist nicht die erste „Entgleisung“ von Sarazzin. Deshalb ist es an der Zeit, dass sich gesellschaftlicher Widerstand formiert.

DIE LINKE. im Römer fordert die fristlose Entlassung Sarrazins

Thilo Sarrazin, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, hat einmal mehr die Würde von Menschen mit Migrationshintergrund mit Füßen getreten, hat sie aufs Gröbste beleidigt. Er sagte am 10. Juni beim Arbeitskreis Schule-Wirtschaft der südhessischen Unternehmerverbände: „Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer“ und schrieb dies den Zuwanderern „aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika“ zu.

„Es ist mehr als untragbar, dass der Rassist Sarrazin nach wie vor Mitglied des Bundesbank-Vorstandes ist. Er muss entlassen werden, und zwar fristlos und selbstverständlich ohne jegliche Abfindung!“, fordert Lothar Reininger, der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Römer. Die Fraktion ruft zu einer Kundgebung am Donnerstag, 17. Juni, um 17 Uhr vor der Deutschen Bundesbank, Wilhelm-Epstein-Straße 14, auf. Reininger: „Wir wollen und müssen den Forderungen mehr Nachdruck verleihen. Es darf nicht sein, dass Sarrazin weiterhin sein Amt im Bundesbankvorstand als Podium instrumentalisieren kann, um seine rassistischen und dumpfen Stammtischparolen öffentlich zu streuen.“ Eine fristlose Entlassung Sarrazins sei außerdem eine längst überfällige Entschuldigung bei den MigrantInnen Frankfurts.

Offener Brief von DIE LINKE. Fraktion im Römer an Bundesbankpräsident Prof. Dr. Axel Weber

Bundesbankvorstand und SPD-Politiker Thilo Sarazzin hat wieder einmal öffentlich verbal auf Migranten eingeschlagen. Dies ist nicht die erste „Entgleisung“ von Sarazzin. Deshalb ist es an der Zeit, dass sich gesellschaftlicher Widerstand formiert. Deshalb fordern wir in einem offenen Brief Bundesbankpräsident Prof. Dr. Axel Weber auf, Sarazzin unverzüglich zu entlassen:

Abs.: DIE LINKE. Fraktion im Römer – Bethmannstr. 3 – 60311 Frankfurt am Main
 
Professor Axel Weber
Präsident der Deutschen Bundesbank
Wilhelm-Epstein-Straße 14
60431 Frankfurt am Main
 

Frankfurt am Main, 14.06.2010
 
Offener Brief: Fristlose Entlassung des Rassisten Sarrazin
 
Sehr geehrter Herr Weber,
wieder einmal hat Ihr Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin seinem Rassismus in der Öffentlichkeit freien Lauf
gelassen. Wieder einmal schweigt die Bundesbank, namentlich Sie, Herr Weber, dazu. Und wieder einmal
scheinen Konsequenzen aus den menschenverachtenden Äußerungen Ihres hoch bezahlten Bankers
auszubleiben. Grenzen Sie sich ab, Herr Weber, sonst gehören Sie selbst dazu!

Wie sonst könnten wir Ihr Schweigen verstehen? Sarrazin (die Höflichkeitsanrede „Herr“ unterbleibt hier aus
Respekt vor den von ihm beleidigten und herabgewürdigten Menschen aller Nationen) sagte am 10. Juni beim
Arbeitskreis Schule-Wirtschaft der südhessischen Unternehmerverbände: „Wir werden auf natürlichem Wege
durchschnittlich dümmer“ und schrieb dies den Zuwanderern „aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren
Osten und Afrika“ zu.

Es ist mehr als untragbar, dass Sarrazin nach wie vor Mitglied des Bundesbank-Vorstandes ist. Er muss
entlassen werden, und zwar fristlos und selbstverständlich ohne jegliche Abfindung! Auf eine inhaltliche
Debatte wollen wir uns angesichts der Haltlosigkeit dieser ethnischen Anfeindungen gar nicht einlassen. Nur
so viel ist klar: Sarrazin glaubt wirklich, was er sagt. Wäre er sozial isoliert, könnte man ihn als krankhaften
Paranoiker klassifizieren. So lange er aber sein Amt im Bundesbankvorstand als Podium instrumentalisieren
kann, wird er seine rassistischen und dumpfen Stammtischparolen öffentlich streuen.

Wir warnen davor, Sarrazin zu einer Leitfigur der extremen Rechten werden zu lassen. Dem muss Einhalt
geboten werden. Deshalb fordern wir erneut: Herr Weber, grenzen Sie nicht nur sich selbst und die
Bundesbank gegen diesen Rassisten Sarrazin in ihren Reihen ab, sondern tun Sie das auch im Sinne der Stadt
Frankfurt. Mehr als 40 Prozent der hier lebenden Menschen haben einen Migrationshintergrund. Eine
Entlassung Sarrazins wäre eine Entschuldigung bei ihnen allen.
 
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Reininger
Fraktionsvorsitzender 


DIE LINKE. Fraktion im Römer
Bethmannstr. 3 – (Zimmer 106)
60311 Frankfurt
Telefon 069 – 95 92 909 – 11
Telefax 069 – 95 92 909 – 17
lothar.reininger@dielinke-fraktion.frankfurt.de
www.dielinke-im-roemer.de 

 

Der offene Brief wird an Herrn Weber am Donnerstag, den 17. Juni 2010, um 17 Uhr während einer Kundgebung vor dem Haupteingang der Deutschen Bundesbank in der Willhelm-Eppstein-Straße 14 übergeben.

Falls Sie als Unterzeichner unter den Brief stehen möchten, bitten wir Sie, sich bis Donnerstag 12 Uhr an unsere Pressesprecherin Frau Petra Zeichner (e-Mail petra.zeichner@dielinke-fraktion.frankfurt.de) zu melden.

 

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Weitere Informationen zu Sarrazins neuesten Äußerungen:

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"Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer" dozierte der ehemalige SPD-Finanzsenator und Bundesbankvorstand am 1. Juni vor dem Arbeitskreise Schule-Wirtschaft der Unternehmerverbände Südhessen in Darmstadt. Schuld daran sind seiner Meinung nach MigrantInnen "aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika". Diese geben ihre "Dummheit" laut Sarrazin genetisch an ihre Kinder weiter. Vielleicht hätte Sarrazin ja auf den Majestäts-Plural verzichten und nur für sich sprechen sollen.

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Quelle: antifa-frankfurt.org