Schiff ahoi! Frankfurt hat Platz!

Schiff ahoi! Frankfurt hat Platz!

Seebrücke Frankfurt fordert die Stadt auf, die Patenschaft für ein Rettungsschiff im Mittelmeer zu übernehmen. Seit mehr als zwei Jahren bezeichnet sich die Stadt Frankfurt als Sichere Hafenstadt. Die Stadtverordnetenversammlung wollte mit ihrem damaligen Beschluss ein Zeichen gegen das „Sterbenlassen" im Mittelmeer setzen.

Die Initiative Seebrücke Frankfurt fordert nun die Stadt auf, den Worten auch Taten folgen zu lassen: die Stadt solle mit einer Schiffspatenschaft ganz konkret helfen, in Seenot geratene Migrant:innen zu retten. Anlässlich einer Kundgebung am 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag, erklärt die Seebrücke Frankfurt, die Stadt solle Verantwortung für ein Schiff der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer übernehmen: „Das Sterben auf den Fluchtrouten geht unvermindert weiter, zivile Seenotretter:innen retten Tag für Tag Menschen aus größter Not. Sie verhindern damit zugleich, dass Europa vor dem Sterben auf dem Mittelmeer die Augen verschließen kann und setzen die staatlichen Akteure unter Handlungsdruck". Angesichts der jüngst beschlossenen drastischen Einschränkungen des Asylrechts und der Katastrophe vor Lampedusa sei es daher wichtig, sowohl ein praktisches als auch ein politisches Zeichen zu setzen.

"Eine Kooperation der Stadt Frankfurt mit einer Organisation der zivilen Seenotrettung würde nicht nur bedeuten, die laufenden Kosten eines Rettungsschiffs zu tragen, sondern wäre auch ein Ausdruck politischer Solidarisierung. Zudem braucht es Beistand bei der juristischen Abwehr der Einschüchterungsversuche und Schikanen der italienischen Regierung. Nicht zuletzt soll die Stadt sich bereit erklären und auch dafür einsetzen, in Zukunft die von dem Patenschiff geretteten Migrant:innen in Frankfurt aufzunehmen," fasst die Seebrücke Frankfurt ihre Forderungen zusammen.

Die Seebrücke Frankfurt stellt ihre Kampagne zur Schiffspatenschaft unter das Motto „Schiff ahoi! Frankfurt hat Platz". Neben der Kundgebung auf dem Frankfurter Paulsplatz am 20. Juni plant die Initiative in den nächsten Wochen auch mit Veranstaltungen und Lesungen für die Forderung zu werben. Die Seebrücke ermuntert Organisationen und Einzelpersonen, sich der Forderung nach einer Schiffspatenschaft anzuschließen.

Auf der Kundgebung am 20. Juni, die um 17 Uhr beginnt, werden neben Timmo Scherenberg, Geschäftsführer des Hessischen Flüchtlingsrats, auch Vertreter:innen der zivilen Seenotrettungsorganisationen „alarmphone" und „Sea Punks" sprechen.

Pressemitteilung 17.6.2023