Uranindustrie stoppen – Uranabbau, Urananreicherung, Brennelementefertigung und Atomkraftwerke stilllegen. Internationale Solidarität! - Aufruf zur Fahrrademonstration am Samstag, den 29. September 2012

Start: 11:00 Uhr, Kurfürstenplatz, Frankfurt-Bockenheim: Weltweit wird auch nach dem verheerenden Unglück von Fukushima Atomkraft genutzt. Die nächste AKW-Katastrophe kommt – wir wissen nur nicht, wann und wo. Aber auch im Normalbetrieb der Atomindustrie wird die Erde radioaktiv verseucht. Trotz „Atomausstieg“ beteiligen sich zahlreiche Unternehmen in Deutschland am internationalen Atomgeschäft, gefördert von der Bundesregierung. Am 29. September 2012 – am Jahrestag der Atomkatastrophe von Majak - finden deshalb in verschiedenen Ländern dezentrale Aktionen gegen die internationale Atomindustrie statt. In Frankfurt wollen wir mit einer Fahrraddemonstration einige der hier vertretenen Atomprofiteure aufsuchen.

Am 29. September 1957 explodierte in der Plutoniumfabrik Majak ein Tank mit radioaktivem Müll. Die Katastrophe wurde von den sowjetischen Behörden lange vertuscht. Dabei soll das Gebiet um Majak noch stärker radioaktiv verstrahlt sein als Tschernobyl. Durch das Freisetzen von Radioaktivität wurden in den vergangenen Jahrzehnten allein dort 272.000 Menschen hohen, gesundheitsschädlichen Strahlungen ausgesetzt. Auch heute werden noch immer radioaktive Brennstäbe nach Majak gebracht. Weiterhin verseuchen die radioaktiven Abwässer aus der Anlage die Umwelt.

Radioaktiver Müll bei jedem Produktionsschritt

Der Uranabbau in Australien, Niger, Kanada und anderswo zerstört nicht nur die direkte Umwelt, sondern schädigt auch die lokale Bevölkerung und die ArbeiterInnen massiv. Indigene Bevölkerungen werden zum Bau neuer Uranminen vertrieben. ArbeiterInnen werden nicht vor der Strahlung geschützt. Durch die Abraumhalden werden Trink- und Grundwasser verseucht. Die Produktion in der atomaren Spirale geht nach dem Uranabbau weiter mit Urananreicherung und Brennelementefertigung. In jedem der Schritte entsteht radioaktiver Müll, von dem niemand weiß, wo er gelagert werden soll – weltweit gibt es kein sicheres Endlager.

Atomausstieg?

Nach der Katastrophe von Fukushima wurden in Deutschland nach massivem Druck der Anti-Atom-Bewegung acht alte Atomkraftwerke vom Netz genommen. Gleichzeitig produzieren neun AKW weiter Atommüll. In der Diskussion über die hohen Strompreise werden auch die Restlaufzeiten der übriggebliebenen Atomkraftwerke wieder in Frage gestellt. Die großen Energiekonzerne RWE, EnBW, E.on und Vattenfall haben ihren profitabelsten Geschäftszweig noch lange nicht aufgegeben. Gleichzeitig blockieren und verlangsamen sie in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung eine Dezentralisierung der Energieversorgung und eine Entwicklung klimafreundlicher, regenerativer Energien.

Der Bau neuer Atomkraftwerke in der BRD wird nicht mehr möglich sein. Der Atomkonzern Areva will sich daher mit seiner deutschen Niederlassung stärker auf das internationale Geschäft konzentrieren. In Angra/Brasilien möchte Areva ein  AKW aus bereits 1985 gelieferten Teilen zusammenbauen. In Jaitapur/Indien ist ein Reaktor wie in Finnland geplant. Beide Atomanlagen sollen durch staatliche Bürgschaften auch von der BRD gefördert werden.

Atomprofiteure in Frankfurt

In Frankfurt stehen zwar keine Atomanlagen, aber die Dealer, die Planenden und die Finanziers der gesamten atomaren Verwertungskette sind hier sehr wohl hier anzutreffen. Für Areva NP arbeiten in Offenbach über 1000 Menschen. Die Urangesellschaft in Frankfurt-West betätigt sich als internationaler Urandealer genauso wie Internexco in Sulzbach. Banken wie BNP Paribas verdienen mit der Finanzierung.

Am 29.September 2012 werden wir einige Unternehmen der Atomwirtschaft und ihre Handlanger  besuchen und über ihre Machenschaften informieren.

Weitere Infos: http://stilllegen.blogsport.de

 

Montag, 24. September 2012: Mobilisierungs- und Informationsabend zum Uranabbau
Auf der Veranstaltung zeigen wir den Film „Auf Augenhöhe“. Außerdem wird es letzte Informationen zur Fahrraddemonstration geben.

Ort: Café Exzess, Leipziger Straße 91, Frankfurt-Bockenheim
Beginn: 19:30 Uhr