Wohnprojekt AdAptiv kämpft darum, einen Traum wahr werden zu lassen

Wohnprojekt AdAptiv kämpft darum, einen Traum wahr werden zu lassen

Bis Ende August braucht das Wohnprojekt 500.000 € von Mitfinanzierer:innen und hat die AdAptiv Eigenkapital-Challenge ausgerufen. Bankzinsen von 4 Prozent, das ist das Aus auch für andere Projekte in Frankfurt. Denn so steigt der Quadratmeterpreis auf über 20 Euro, und das ist nicht mehr sozial.

Ich habe den Traum im Alter nicht isoliert und allein, sondern in einer Gemeinschaft zu leben“, sagt Waltraud, 78-jährige Rentnerin und vielfache Oma. Die eigene Verantwortung ist für Jan, 42 Jahre und Vater von Zwillingen wichtig: „Wenn ich nichts dafür tue, dass eine Stadt wie Frankfurt sozial und ökologisch lebenswert und auch für Familien bezahlbar bleibt, wie kann ich dann Veränderungen erwarten?"

Zwei von rund 50 Menschen, die derzeit darum kämpfen, ihre Vision von einem nachhaltigen, solidarischen, generationsübergreifenden Wohnprojekt
Wirklichkeit werden zu lassen.

Angefangen hat es 2020, als die Gruppe AdAptiv beim Konzeptverfahren der Stadt den Zuschlag für die ehemalige Akademie der Arbeit in Bockenheim bekommen hat. Seitdem arbeiten die AdAptiven an der Planung des Gebäudes (Sanierung, Umbau und Neubau), an Möglichkeiten für eine gemeinwohlorientierte Einbindung in den Stadtteil und an der Finanzierung. Einen Entwurf gibt es bereits, doch jetzt haben die Entwicklungen bei den Bau- und den Finanzierungskosten das Projekt nahezu ausgebremst.

Zinsen von 4 Prozent, das ist das Aus auch für andere Projekte in Frankfurt. Denn so steigt der Quadratmeterpreis auf über 20 Euro, und das ist nicht mehr sozial, so die Stimmen der Mehrheit. Die Stadt Frankfurt hat ein Ohr für den Notruf der Wohnprojekte, will aber auch Initiative sehen. Deshalb hat AdAptiv die „Eigenkapital Challenge“ ausgerufen. Die Mitglieder wollen Eigenkapital sammeln und suchen Unterstützer:innen.

Die Challenge
In den Wochen bis Ende August müssen insgesamt 500.000 € an Krediten zusammenkommen, aktuell erst mal als Absichtserklärungen. Das entspricht zwar nur etwa 2,5 % der Kosten für den Bau, ist aber sehr wichtig. Die Genoss:innen selbst stemmen etwa 5 Millionen € durch ihre Anteile und durch das Einwerben von Förderungen. Der größte Teil der Kosten wird mit einem Bankkredit finanziert, etwa 14 Millionen €. Mit dem Erreichen der Challenge, also 500.000 € bis Ende August, rückt das Ziel näher, genug Eigenkapital für die Verhandlungen mit der kredit-gebenden Bank zu haben und die Absprachen im Rahmen des Anhandgabeverfahrens mit der Stadt erfüllen zu können.

Mitfinanzieren geht so am besten:
Unterstützer:innen können mit Absichtserklärungen für Nachrangdarlehen die Finanzierung mit stemmen. Der Vorteil für die Unterstützer:innen ist, dass eine Absichtserklärung eine schriftliche Zusage für einen Kredit ist, jedoch selbst noch kein Kredit und rechtlich unverbindlich. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wird dann das Nachrangdarlehen gegeben. Für AdAptiv und die Verhandlungen mit der Stadt zählen diese Absichtserklärungen aber schon als avisiertes Eigenkapital.

Mehr Informationen zu Nachrangdarlehen und Absichtserklärungen über www.adaptiv-frankfurt.de/mitfinanzieren

Pressemitteilung 12.7.2023