GegenBuchMasse: Der Mensch ohne Gesicht

Kritik der Identitätspolitik. Lesung mit Friedrich Böttiger

Wann

22.10.2022 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Café Exzess, Leipziger Str. 91

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Was ist Identitätspolitik? Dieser Frage geht der Autor Friedrich Böttiger in seinem Buch „Der Mensch ohne Gesicht“ - bei Alibri Verlag erschienen – nach, wobei er sich nicht – wie schon so häufig geschehen – mit den mannigfaltigen Spielarten der Identitätspolitik auseinandersetzt, um deren „spaltende“ Charakter zu beschreiben. Vielmehr bezieht er sich bei seiner Kritik auf die abstrakte Identitätslogik, von der aus Identitätspolitik ihren politischen Anspruch ableitet um auf die Widersprüche identitären Denkens und Handelns zu verweisen.

Identitätslogik wird hier als eine konformistische Anspruchshaltung gesehen, die die Identität bzw. die subjektive Identifikation mit einer Gruppe überhöhen, um von dieser Grundlage die individuelle Erfahrungswelt zu abstrahieren bzw. zu konstruieren. Der Autor weist auf die Gefahr hin, dass die objektive Wirklichkeit der kapitalistischen Gesellschaft auf Grund der Identitätslogik, der mit ihr einhergehenden Subjektorientierung sowie der subjektiven Überhöhung von Partikularinteressen innerhalb der Identitätspolitk vernachlässigt werden könnten und stellt in seiner Kritik die Wechselwirkung von Politik, Gesellschaft und Ökonomie vermehrt ins Zentrum der Analyse um Identitätslogik kritisch zu hinterfragen. Hierbei geht es nicht um die Negierung und Abwertung von Identität als politische Triebfeder, sondern um einen kritischen Diskurs der Sache jenseits moralistischer und emotionaler Befindlichkeit.

Im Sinne kritischer Theorie versucht Friedrich Böttiger in seinem Buch „Der Mensch ohne Gesicht“ Widersprüche aufzuzeigen, um diese zu diskutieren.

Veranstalter*Innen:P.A.C.K & Alibri Verlag

Eintritt frei, Spenden erwünscht.