Gibt es Platz für den Osten im Theater?

Performance und Gespräch mit Panzerkreuzer Rotkäppchen. Veranstaltungsreihe 'Träumen und Fürchten'. Narrative der DDR und Ostdeutschlands

Wann

23.05.2024 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

MARS Frankfurt, Ginnheimer Landstr. 35

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Panzerkreuzer Rotkäppchen (kurz: PKRK) ist ein Berliner Theaterkollektiv, das 2009 von Susann Neuenfeldt, Simon Strick und Werner Türk gegründet wurde. PKRK macht Theater und Performances für den Osten, im Osten, mit dem Osten. In seinen Stückentwicklungen arbeitet PKRK dokumentarisch, feministisch und lokalspezifisch mit ostdeutschen Gefühlsräumen.

Bekannt wurde PKRK am 4.11.2019 auf dem Berliner Alexanderplatz durch seine Wiederbelebung der größten Demonstration der DDR am 4.11.1989. Legendär sind PKRKs "TreuhandTechno"-Produktionen, die die Treuhandabwicklungen ehemaliger DDR-Betriebe mit der gleichzeitigen Entstehung der Ost-Techno-Szene in den 90er Jahren verschaltet. Mit "TreuhandTechno" war PKRK in Apolda, Jena, Berlin, Leipzig, Weisswasser. Dieses Jahr findet "TreuhandTechno" in FFO und Rostock statt. Bei "Diaspora OST" zeigt PKRK einen Ausschnitt aus "TreuhandTechno" erstmalig in Westdeutschland.

Moderation: Rahel Crawford Barra

Veranstaltungsreihe 'Träumen und Fürchten'. Narrative der DDR und Ostdeutschlands
Immer noch wird viel geschrieben über das Leben in der DDR. Mit dem staatspolitischen Bankrott der DDR und ihrer Angliederung an die BRD wurde nicht nur das Volkseigentum fachkundig durch die Hände der Treuhand in den Westen transferiert, sondern mit ihm auch die Hoheit über das Erzählen des Lebens (in) der DDR. Entgegen dem vorherrschenden Narrativ lassen sich die meisten Erzählungen aus der DDR nicht so eindeutig einordnen, wie oft suggeriert. Das Leben und die DDR-Kunst sind von einer kollektiven Widersprüchlichkeit geprägt. Die Kunst handelt genau diese Widersprüche in Politik und Leben in der DDR feinsensorisch aus. DDR-Kunst positioniert sich eben darin sozialistisch, als dass sie wie ein Brennglas das eigene Fürchten und Träumen zeigt. Wir wollen mit dieser Reihe das Träumen, Fürchten und Wünschen der Menschen aus DDR/Ostdeutschland ausleuchten und laden aus diesem Grund von März bis August 2024 zu Lesungen, Performances, Gesprächen und Filmscreenings in Frankfurt am Main ein.

DiasporaOst
Das Kollektiv DiasporaOst sucht nach ästhetischen wie politischen Narrativen, um das Aufwachsen in Ostdeutschland im Umbruch von 1989/1990, das Erbe einer DDR-Sozialisation und das Leben in der Diaspora der BRD zu verstehen. Wir denken über das Träumen und Fürchten im Alltag der DDR nach, schreiben über und organisieren Veranstaltungen zu Kultur, Kunst und Politik in der (Post-)DDR.