Wissenschaften und Krieg: Warum wir zivile Forschung brauchen

Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Sabine Schiffer, Prof. Dr. Moritz Epple und Julian Toewe

Wann

03.07.2023 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Campus Westend, Nebengebäude, Raum NG 701

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Seit Juni 2022 wird bundesweit über das Aussetzen von Zivilklauseln debattiert und Druck zur Abschaffung ausgeübt. In Zeiten der Zeitenwende wären diese nicht mehr aktuell, heißt es in Debattenbeiträgen. Damit steht die Selbstverpflichtung von Universitäten und Hochschulen, ausschließlich für nicht-militärische Zwecke zu forschen, auf dem Spiel. An der Goethe Universität wurde eine solche Zivilklausel im Zuge einer studentischen Urabstimmung im Jahre 2013 offiziell eingeführt.
In der Satzung der Universität heißt es seitdem: "Die Goethe-Universität fördert die Entwicklung der Wissenschaft und Künste. Lehre, Forschung und Studium an der Goethe-Universität dienen zivilen und friedlichen Zwecken."

Aus der Geschichte der Verbindung von Wissenschaft und Krieg wurde damit auch in Frankfurt eine wichtige Konsequenz gezogen. Im Bewusstsein so bekannter Beispiele wie dem Manhattan-Projekt des Zweiten Weltkriegs, an dem zahlreiche renommierte Wissenschaftler:innen mitwirkten, entschied man sich für eine strikte Friedensorientierung unserer Universität. Ziel des Projektes war die Entwicklung und der Bau von Atombomben. Im Jahr 1945, nur sieben Jahre nach der Entdeckung der Kernspaltung durch Otto Hahn, Lise Meitner und ihre Mitarbeiter, kam es zu den beiden Atombomben-Abwürfen über Hiroshima und Nagasaki, bei denen schon in den ersten beiden Jahren mehr als 200.000 Menschen starben, darunter größtenteils Zivilist:innen, an den längerfristigen Folgen noch viele mehr.

Mit Blick auf die Beteiligung von Wissenschaftler:innen an beiden Weltkriegen, lässt sich sagen, dass es sich bei der Einführung und Durchsetzung von Zivilklauseln an zahlreichen Universitäten um eine große zivilisatorische Errungenschaft handelt, die wir als Studierende und Forscher:innen erhalten müssen.

Wir wollen gemeinsam darüber sprechen, weshalb wir (mehr) zivile Forschung brauchen und was es eigentlich für verschiedene Disziplinen heißt, zivile und friedliche Forschung zu betreiben.

Es laden ein: DFG-VK Frankfurt & SDS Frankfurt