Wort – Gewalt – Tat

Theaterstück: Wie aus Worten Gewalt wird. Über den öffentlichen Sprachgebrauch, der zu brennenden Flüchtlingsheimen beiträgt. Die Form: Eine Jandl-eske. Wir handeln "von einem Sprechen, von einen Sprachen“.

  • Wort – Gewalt – Tat
  • 2017-02-28T20:00:00+01:00
  • 2017-03-01T23:59:59+01:00
  • Theaterstück: Wie aus Worten Gewalt wird. Über den öffentlichen Sprachgebrauch, der zu brennenden Flüchtlingsheimen beiträgt. Die Form: Eine Jandl-eske. Wir handeln "von einem Sprechen, von einen Sprachen“.
Wann

28.02.2017 20:00 bis 01.03.2017 (Europe/Berlin / UTC100)

Alle Termine

28.02.2017 20:00 bis 01.03.2017
01.03.2017 ab 20:00 Uhr

Wo

Gallus Theater, Kleyerstr. 15

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Wie über Flucht und ihre Ursachen, wie über flüchtende Menschen gesprochen wird, in den Medien und auf der Straße, in der Öffentlichkeit, in der Politik: die Gewalt, die von Worten wie Obergrenze oder Flüchtlingsschwemme ausgeht und in Gewalttaten mündet, werden wir in Sprachakten, Körperaktionen, Musik - und Geräuschakten erfahrbar machen.

Vor 100 Jahren wurde in Zürich von Flüchtlingen (Schriftstellern, Malern,Theaterleuten) das Cabaret Voltaire gegründet. Heute fliehen wie so oft im vergangenen Jahrhundert Millionen vor Krieg, Gewalt, politischer Unterdrückung und Hunger, suchen Unterkunft und vielleicht eine neue Heimat. In der Form, in der Ernst Jandl das Erbe des Dadaismus weiterentwickelt, in der Sprache sezierenden Form der von uns so genannten JANDLESKE* greifen wir das alte und aktuelle Thema der Flucht auf. Die Fluchtursachen, die Fluchten und die Ankünfte/Abweisungen werden nicht erzählerisch oder dramatisch geschildert, sondern durch Transformationen der im Kontext, teils als Schlagworte benutzten Worte und Begriffe erkennbar gemacht . Eine Handlung gibt es nicht, es wird das „Sprechen über“ (Menschen, Beziehungen, Gesellschaft, Situationen) ver-handelt und seziert. Worte werden so lange verändert, bis ihr Gehalt zu Tage tritt.

•  Ernst Jandl hat die Sprache dekonstruiert mit dem Seziermesser der Syntax und der Wortverfremdung. Er hat sie ihres naturhaften Scheins beraubt. Er hat sichtbar gemacht, was sich in Worten verbirgt.

Ästhetische Umsetzung: Sprachakte, Körperakte, Geräusche und Musikaktionen werden eine dissonante Einheit entstehen lassen. Das vorrangige Mittel der Darstellung ist der Sprachakt, erst in zweiter Linie die darstellende Aktion der Schauspieler. Im Sprachakt wird der Inhalt und die Emotion, die sich mit ihm verbindet, durch Lautmalung und Artikulation, dann erst durch Bewegung und Geste und Konstellation ausgedrückt.

Die Bühne offen, der Spielraum total, die Zuschauer verteilt auf den ganzen Raum. Kein Bühnen“bild“, sondern eine Rauminstallation, mit variablen Sitz-und Bewegungsorten für das Publikum, mit Raumelementen, die die Maschinerie der medialen Schlagwort-und Textproduktion und materielle Gewalt ausdrücken.  

Projektphase: Der Text wurde und wird weiterhin mit Professionellen aus der Migrationsarbeit (Kirchen, Pro Asyl und anderen) diskutiert.

Akteure: Oliver Augst, Barbara Englert, Iris Reinhardt Hassenzahl, Anka Hirsch, Beate Jatzkowski, Aziz Kuyateh, Elisabeth Uloth 
als Gast: Muepu Muamba
Bühne: Ulrich Meckler, Stefan GeyGrafik Stefan Gey (Berthold Druck Offenbach)
Text: Ulrich Meckler; afrikanische Lyrik aus dem Band "Afrika im Gedicht" Hg. von Al Imfeld
Regie: Ulrich Meckler

Eintritt: 18 / 12 €

Mehr Informationen auf unserer website http://www.theaterprozess.de