Abschiebungen -immer gnadenloser und brutaler

So bewertet der Frankfurter Flüchtlingsbeirat in den Asyl-Nachrichten (Februar 03) die Umstände der von den Ausländerbehörden der Region in den letzten Monaten betriebenen Abschiebungen. Der Informationsdienst enthält eine Zusammenstellung von Presseberichten, die nur die Spitze des Eisbergs beschreiben, weil vieles gar nicht bekannt wird:

Die Ausländerbehörde Schwalbach lässt eine Familie aus Oberursel in den Kosovo abschieben, obwohl die Duldugnsfrist verlängert wurde. Das Frankfurter Ordnungsamt verhaftet Frau Nasreta Michaelis an ihrem Arbeitsplatz der AWO, um sie am nächsten Tag mit ihrem 5-jährigen Kind nach Sarajevo abzuschieben. Ähnliches wurde der 8-köpfigen kurdischen Familie Gülec aus Altenkirchen (Westerwald) angetan. Bei Familie Thaqi aus Frankfurt bewirkten die öffentlichen Proteste, dass die drohende Abschiebung bis Juni zurückgestellt wurde. Alle Familien waren vor 10 bis 15 nach Deutschland geflohen. Die Kinder wurden über wiegend hier geboren. Ähnlich skandalöse Nachrichten gibt es auch aus den sog. Flughafenverfahren. So kritisiert Pro Asyl eine Entscheidung des Frankfurter Verwaltungsgerichts, das einen eritreischen Journalisten trotz offensichtlich bestehender Verfolgungsgefahr zurückgewiesen hatte. Aktuell droht dem im Flughafenverfahren abgelehnten indischen Asylsuchenden Prof. Singh Bhullar die Todesstrafe. Vor wenigen Tagen hat die Lufthansa einen 20jährigen irakischen Kurden gegen seinen Willen nach Griechenland abgeschoben. Die Verwaltung der Airline verweigerte gegenüber Mitgliedern der &#147;Karawane&#148; und des Aktionsbündnisses &#147;Esdagh muss bleiben&#148; jegliche Auskünfte. Auch der Sicherheitsdienst fiel durch besonders agressives Verhalten auf. Das Aktionsbündnis befürchtet, dass hier eine neue Strategie vorliegt, Abschiebungen ungestört durchführen zu können: &#147;Offensichtlich nimmt die Lufthansa ihr Versprechen, niemanden gegen seinen Willen abzuschieben, nicht mehr ernst.&#148;<br> Asyl-Nachrichten (2/ 03), ola