Der starke Bernd und der Geist Gottes

Was hat der �starke Bernd� (Bernd Weber, Geschäftsführer der Frankfurter Diakonie-Kliniken) mit dem Geist und Atem Gottes am Hut?

Der Geschäftsführer der Frankfurter Diakonie-Kliniken und alleinige Vorstand der ersten evangelischen und gemeinnützigen Aktiengesellschaft AGAPLESION, Bernd Weber, schickt sich an der Krankenhaus- Taikun in Hessen zu werden. Seine Konzernpolitik sieht auf den Nenner gebracht so aus: Es werden finanziell in Schwierigkeiten geratene diakonische Einrichtungen gekauft oder übernommen, diese werden auf dem Rücken der Mitarbeiter und der Patienten/Bewohner absolut rücksichtslos saniert und den Kampf um Marktanteile geschickt. Beispiele allein in Frankfurt sind: � Das marode Markus-Krankenhaus in Frankfurt Ginnheim, � das Diakonissen-Krankenhaus im Holzhausenviertel, � das Altenpflegeheim der Heilandsgemeinde in Bornheim, � eine Vielzahl von Einrichtungen außerhalb Hessens, � einer obskuren Billiglohn-Servicefirma (CSB=Clinic-Service-Betriebe) in die zur Zeit alles abgedrängt wird, was für Weber personelle �Manövriermasse� darstellt. Diese oberflächlich betrachtete Erfolgsstory hat zu einer Legendenbildung um die Person Bernd Weber geführt. Herausgekommen ist dabei ein Konzern der � keinerlei Rückhalt in der Mitarbeiterschaft hat, � der offensiv mit Einschüchterung und der Angst bei den MitarbeiterInnen um den Arbeitsplatz arbeitet, � der die Öffentlichkeit scheut und hinters Licht führt. Öffentliche Gegenwehr gegen die Konzernpolitik des �starken Bernd� gibt es nun mittlerweile � im Frankfurter Stadtteil Bornheim um die Zukunft des Altenpflegeheimes der ehemaligen Heilandsgemeinde, � im Frankfurter Stadtteil Ginnheim, bezüglich der Anwohnerinteressen beim Umbau des Markus-Krankenhauses, � sowie in Darmstadt um das einkassierte Elisabethenstift. Rücksichtslos werden langjährige und verdiente MitarbeiterInnen dieser Institutionen von Bernd Weber auf die Straße gesetzt. Auf die Bedürfnisse der Patienten und Altenpflegeheimbewohner wird keine Rücksicht genommen. Die Öffentlichkeit ist nicht so teilnahmslos wie der �starke Bernd� es erhofft. Die evangelische Kirche in Frankfurt und auch die Medien beschäftigen sich mit der Konzernpolitik des Bernd Weber. Hier zwei Stimmen dazu: Eine Zumutung Leserbrief von Jens Lange, Diakon Frankfurt Zu dem Artikel in der Evangelischen Kirchenzeitung Nr.51/2003 �Raue Zeiten auch für das Elisabethenstift� Es ist wohl nicht genug, dass der �starke Bernd� reichlich Unheil in Frankfurt gebracht hat. Nun soll Bernd Weber mit seinen betriebswirtschaftlichen Höchstleistungen auch noch in Darmstadt durchstarten.(�) Unter seiner Regie haben sich in Frankfurt Kranken- und Pflegelandschaftsbereiche unter dem Dach der Frankfurter Diakonie-Kliniken GmbH nachweislich negativ und zum Nachteil der Betreuten entwickelt. (�) Allen gläubigen Menschen gegenüber ist eine solche Person als Führungskraft im Namen der Diakonie mit ihrem Handeln und Tun eine Zumutung und nicht verantwortbar. (�) Gottlob gibt es Personen, wie Oberkirchenrat Wolfgang Leineweber. Er trifft eine Zusage und hat eine vernünftige Meinung, die ich von ganzem Herzen teile. In jedem Fall sollte die ehrwürdige Versorgung der Schwestern unabdingbaren Vorrang der Schließung anderer Arbeitsbereiche des Darmstädter Elisabethenstifts gegenüber haben und für einen Entscheider in der Diakonie selbstverständlich sein. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt hierzu (Auszug): Skepsis im Elisabethenstift 22. Dezember 2003 Im traditionsreichen Elisabethenstift herrscht Skepsis gegenüber dem Kuratoriumsbeschluß von der vergangenen Woche. Dort war festgelegt worden, daß der aus drei Mitgliedern bestehende Vorstand von einem Geschäftsführer abgelöst werden soll. Für den Geschäftsführerposten ist der Vorstand der gemeinnützigen Agaplesion AG, Bernd Weber, vorgesehen. Im Stiftungsvorstand, der damit abgeschafft wird, hegt man den Verdacht, daß das Stiftungsvermögen letztlich der Agaplesion als "Beute" dienen werde. Während das Stiftungskuratorium und die Agaplesion vor allem wirtschaftliche Aspekte bei der Neuausrichtung in den Vordergrund stellen, fürchten Pfarrer Reinhard Herrenbrück, Oberin Sabine Langenfaß und der Ausbildungsbeauftragte Utz Roos um Werte der Diakonie, um Qualität in der Ausbildung und die Möglichkeit, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. "Wir sind als Stiftung recht vermögend und attraktiv als Beute", sagt Herrenbrück, "nur haben wir nichts im Portemonnaie, um den laufenden Betrieb zu schützen." Die befürchteten Veränderungen macht der Vorstand am Beispiel des bis 1995 zum Stift gehörenden Elisabethenkrankenhauses deutlich. Heute seien die Stationen erheblich vergrößert worden, um Dienstpläne flexibler handhaben zu können, was nichts anderes heiße, als daß am Personal gespart werde. Besonders attraktiv für die Agaplesion AG verschiedener diakonischer Einrichtungen im Rhein-Main-Gebiet könnte ein wesentlicher Teil des Stiftungsvermögens in Form der Immobilien am Fuße der Mathildenhöhe an der Landgraf-Georg-Straße sein. Diese Liegenschaften hat die Stiftung ihren eigenen Einrichtungen und dem Krankenhaus unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Es fehlt an flüssigen Finanzen, vor allem im Bildungsteil der Stiftung, die verschiedene Schulen für Altenpflege, Erziehung und Heilpädagogik und Krankenpflege und einen Kindergarten unterhält. Besonders zugespitzt zeigt sich der Konflikt in der Haltung der noch im Stift lebenden Diakonissen. Diese hatten die Kuratoriumssitzung in der vergangenen Woche mit einer Demonstration begleitet und hakten jetzt nach. Sie fordern eine Garantie des ihnen zugesagten Wohnrechts und haben sich bereit erklärt, das Wohnrecht im Mutterhaus des Stiftes für das im ehemaligen Altenheim in der Stiftstraße 35 einzutauschen. Dies könne eine wirtschaftlich kostengünstigere Nutzung des Mutterhauses ermöglichen. Ob eine von Agaplesion geführte Stiftung dies auch so sehen werde, sei offen, hieß es im Vorstand. Möglicherweise habe man schon andere Pläne mit dem Gebäude in der Stiftstraße. Die Diakonisse Frieda Winter hatte in einem empörten Brief an das Kuratorium darauf hingewiesen, daß das Altenheim zum Teil mit Spenden der Diakonissen errichtet worden ist. "Wir bitten darum", schreibt sie an das Kuratorium, "nicht ausschließlich auf die finanzielle Situation zu blicken, sondern auch Raum und Zeit zu lassen für den Geist und Atem Gottes." ziz.

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