Feindliche Übernahme der Darmstädter Elisabethenstiftung durch die Frankfurter Diakonie-Kliniken (FDK) vorerst gescheitert

11. Juni 2004 Im Elisabethenstift in Darmstadt hat die staatliche Stiftungsaufsicht (Regierungspräsident in Darmstadt) eingegriffen und die vorgesehenen Satzungsänderungen nicht genehmigt, aufgrund derer der Geschäftsführer der Frankfurter Diakonie-Kliniken und alleinige Vorstand der gemeinnützigen AGAPLESION Aktiengesellschaft Bernd Weber die Möglichkeit erhalten sollte, die Geschicke der Stiftung (und dazu gehören auch Verträge mit der Agaplesion bzw. mit der Ev. Krankenhaus Elisabethenstift gGmbH) stärker zu bestimmen.

Wie der Bürgerinitiative für das Altenpflegeheim der Heilandsgemeinde aus gut unterrichteter Quelle bekannt wurde, bleibt es bei der bisherigen Satzung der Elisabethenstiftung - allerdings ist der bisherige Vorstand (s. www. elisabethenstift.de) von den Vorstandsaufgaben entbunden und Weber als so genannter Notvorstand eingesetzt. Dieses vorläufige Mandat hat die staatliche Stiftungsaufsicht aber ebenfalls im Mai für beendet erklärt. In Frankfurt übernahmen die FDK im Jahr 2000 das Altenpflegeheim der Heilandsgemeinde mit dem Versprechen es binnen kurzer Zeit neu zu bauen. Heute befindet sich in dem Gebäude ein Studentenwohnheim und eine Entspannungspraxis. Die Studenten verfügen (nach eigenen Aussagen) über Mietverträge bis zum Jahr 2006. Auch in diesem Fall scheint das wirtschaftliche Interesse der FDK an einem lukrativen Grundstück im Herzen des Stadtteils Bornheim der wahre Grund für den Erwerb gewesen zu sein. „Am 2. Juni 2004 wurde die neue Medizinisch-Geriatrische Tagesklinik im Diakonissen-Krankenhaus in Frankfurt eröffnet. In der Medizinisch-Geriatrischen Tagesklinik stehen 25 tagesklinische Plätze zur Verfügung. 12 Plätze werden vom Mühlberg-Krankenhaus übernommen, das zum 31. Juli 2004 schließt. 13 weitere Plätze wurden im Zuge der Erfüllung des Versorgungsauftrages der Frankfurter Diakonie-Kliniken für die Geriatrie neu geschaffen. Die Tagesklinik bezieht neue Räume. Sie sind durch einen Anbau an das Diakonissen-Krankenhauses entstanden. Der Neubau verfügt über drei Therapieräume, einen Untersuchungsraum, einen großzügigen Aufenthaltsraum, eine Therapieküche, ein Arztzimmer und einen Raum für den Sozialdienst. Alle Räume sind ebenerdig zum Park des Diakonissen-Krankenhauses gelegen“, heißt es in der Pressemeldung der FDK. Doch schon in spätestens 12 Jahren soll diese Einrichtung von den FDK wieder aufgegeben werden. Die BI fragt sich daher: sind hier öffentliche Mittel an die FDK geflossen? Wissen die Kostenträger davon, dass das AUS für die Klinik schon fest geplant ist? Ist das nicht eine skandalöse Verschwendung von Steuermitteln? Auch in Hamburg ist Weber inzwischen aus der zweiten Reihe heraus (Mitglied der Geschäftsführung) aktiv und versucht bei der Neugestaltung der dortigen Krankenhauslandschaft Einfluß zu gewinnen. Dort wurden am 21.11.2003 drei evangelische Krankenhäuser zu den Hamburger Diakonie-Kliniken zusammenfusioniert. Das Diakonie-Klinikum Hamburg verfügt voraussichtlich bis zum Jahre 2005 über 542 Betten sowie 20 teilstationären Behandlungsplätze: Durch Zusammenführung der Krankenhäuser Alten Eichen (230 Betten), Elim (211 Betten), Bethanien (170 Betten) sowie Jerusalem (105 Betten, bisher nicht im Krankenhausplan) im neuen Diakonie-Klinikum Hamburg am Standort Alten Eichen (Bezirk Eimsbüttel) werden sowohl hauptamtlich geführte Abteilungen als auch belegärztliche Kapazitäten vereint. Ach hier deuten sich Begehrlichkeiten in Richtung Altenheime an und der gleichen Zerschlagungspolitik wie in Hessen. Es gibt über die genannten Einrichtungen hinaus, ein beinahe undurchsichtiges Geflecht von Tochter- und eigenen Billigfirmen in fast ganz Deutschland. In Berlin, wie in Chemnitz und Leipzig, aber auch in Heidelberg und in Elgershausen. Die beste, wenn auch vielleicht nicht mehr ganz so aktuelle Übersicht über den Konzern bietet eine Veröffentlichung der Gewerkschaft Verdi unter: Agaplesion: Evangelische Aktien- gesellschaft ohne ... Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat - HTML-Version Ihrem Browser steht kein Programm zur Darstellung von PDFs zur Verfügung. Google empfiehlt die Text-Version dieses Dokuments. ... Keimzelle der neuen AG sind die »Frankfurter Diakonie-Kliniken« (FDK), zu denen sich im Jahr 1998 die vier Frankfurter Krankenhäuser St. ... www.verdi-hessen.de/upload/m3c67ce8188807_verweis1.pdf Der unter diakonischem Dach firmierende Konzern wird von einem Mann, Bernd Weber diktatorisch geführt. Kritik an der Führung führt zu Mobbing oder zur Entlassung. Für Selbstdarstellung und äußeren Prunk wird viel Geld ausgegeben, an den HeimbewohnerInnen des ehemaligen Altenpflegeheimes der Heilandsgemeinde beispielsweise wird an allen Ecken gespart. Die Stadtteilorientierte und wohnortnahe Altenarbeit wird von den FDK zugunsten der eigenen Gewinnsucht unterlaufen. Die alten und pflegebedürftigen Menschen werden nach dem Krankenhausaufenthalt aus allen Teilen der Stadt im eigenen Altenpflegeheim untergebracht. Gegen diese bewusste Untergrabung des SGB XI (Pflegeversicherungsgesetz) durch diesen Konzern, setzt die Bürgerinitiative sich zur Wehr und hat sich zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit hierüber zu informieren um dagegen steuern zu können, damit menschliche Pflege nicht nur eine Frage von Kosten wird. Mit freundlichen Grüßen Walter Curkovic-Paul Bürgerinitiative