gegen das gebirgsjägertreffen in mittenwald

Schluss mit dem Pfingsttreffen der Gebirgsjäger in Mittenwald/ Bayern! Seit 1952 treffen sich alljährlich zu Pfingsten Veteranen der Wehrmachts- einheiten im Schulterschluss mit aktiven Bundeswehrsoldaten in Mittenwald, um eine der größten soldatischen Feiern Deutschlands zu begehen. Unterstützt von der Bundeswehr, gehuldigt durch Kranzniederlegungen des Verteidigungs- ministeriums und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.

Es wird der gefallenen Kameraden und ihrer anständigen Pflichterfüllung gedacht und der Mythos vom Kampfes- und Opfermut der Wehrmachtssoldaten genährt. Es wird eine Traditionspflege betrieben, die eine Verdrehung des Verhältnisses von Opfern und Tätern verfolgt, die die kriegerischen Handlungen der Soldaten verherrlicht und die Verbrechen verharmlost, leugnet oder als notwendige Kriegshandlungen umdeutet. Zum Katalog der Gebirgsjägerverbrechen gehört unter anderem die Erschießung von ca. 5.000 italienischen Kriegsgefangenen auf der griechischen Insel Kephallonia im September 1943. Die Blutspur schwerster Verbrechen dieser Eliteeinheit im Rahmen des deutschen Vernichtungskrieges zieht sich über Finnland, die heutige Ukraine, Jugoslawien, Italien, Frankreich bis nach Griechenland. "Sühnemaßnahme" und "Vergeltungsaktion" lautete die kriegspropagandistische Rechtfertigung, mit der die deutschen Gebirgsjäger Zivilisten ermordeten, plünderten und die Dörfer nieder brannten und zerstörten. Keiner der Mörder von damals wurde je von einem deutschen Gericht verurteilt. Während die einstigen Mörder strafrechtlich nicht verfolgt wurden und von staatlichen Renten leben, erhalten die meisten Opfer bis heute keine Entschädigungen, so auch nicht die Überlebenden der von den Gebirgsjägern begangenen Massaker in Griechenland. Als die jahrzehntelange Ruhe des Traditionstreffens zu Pfingsten 2002 von einigen Personen durch Protest und mit der Aufforderung unterbrochen wurde, u.a. der griechischen Opfer der deutschen Gebirgsjäger zu gedenken, reagierten die ausgebildeten Kämpfer mit gezielten Kniestößen und Fausthieben. Alte Veteranen verwandelten ihre Krückstöcke rasant zu Schlagstöcken. Zu Pfingsten 2003 wurde der Wunsch nach Säuberungsaktionen und Entsorgungs-phantasien vor laufender Fernsehkamera ausgesprochen. Die Einheiten der Gebirgsjäger gehören auch heute zu den Elitetruppen der Bundeswehr, seit Mitte der 90er Jahre sind sie an Auslandseinsätzen beteiligt. Ihre Verbindungen zu den Traditions-gemeinschaften sind im Vergleich zu anderen Truppengattungen der Bundeswehr besonders ausgeprägt. Gegen das revisionistische Treffen mobilisiert ein antifaschistisches Bündnis. Aus Frankfurt wird voraussichtlich ein Bus nach Mittenwald fahren. Auf der Veranstaltung werden ReferentInnen der Gruppe AAE (Marburg) über die Geschichte und Gegenwart der Gebirgsjäger sprechen sowie die geplanten Gegenveranstaltungen vorstellen. Im Anschluss wird der Dokumentarfilm "Mord auf Kephallonia" vorgeführt. Donnerstag_20.5. // 19 Uhr >>> Institut für vergleichende Irrelevanz @ Kettenhofweg 130 sinistra! http://www.copyriot.com/sinistra Asta-Referat für kritische Wissenschaften

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