Berger Kino in Frankfurt-Bornheim besetzt

„Take back the Cinema“: Am Samstag (9.3.) wurde in Frankfurt-Bornheim das seit längerem leer stehende Berger Kino besetzt. Die Besetzerinnen planen nach eigenen Angaben queerfeministisches Kino.

„Wir haben das Berger Kino besetzt und wiedereröffnet. Durch die steigenden Preise in Bornheim und ganz Frankfurt werden bezahlbare kulturelle Orte verdrängt. Aber gerade in diesen krisenhaften Zeiten brauchen wir Kultur, die inspiriert.“ So steht es seit Samstag, 9. März, geschrieben am Eingang des ehemaligen Berger Kinos, das seit 2021 auf der Berger Straße leer steht. „Take back the Cinema“, inklusive Packung Popcorn, heißt es weiter.

Nach 40 Jahren mussten der Betreiber Harald Metz Insolvenz anmelden, seitdem hat sich in den Räumen nichts getan. Während der Corona-Pandemie war dort ein Testzentrum untergebracht.

Berger Kino in Frankfurt-Bornheim besetzt

„Fridays for Future Frankfurt“ unterstützen die Aktion. Auf X schreiben sie: „Das leer stehende Berger Kino wurde heute besetzt und für alle wiedereröffnet. Als perfekter Anschluss zum feministischen Kampftag gestern gibt's ab jetzt hier queer-feministisches Kino.“

Metz kündigte 2021 an, das Kino mit einem neuen Konzept zu einem Kultur- und Kommunikationszentrum umzufunktionieren; Theater, Varieté, Livemusik und Bewegtbild habe er anbieten wollen. Der Magistrat sei diesbezüglich auch offen gewesen, doch eine finanzielle Unterstützung durch die Kommune blieb aus. Nun zeigt das Kollektiv, dass Kultur ohne viel Geld möglich ist.

Berger Kino in Frankfurt-Bornheim als selbst verwalteter Ort

Angesichts des Kinosterbens in Frankfurt – die E-Kinos schließen, das Eldorado steht auf der Kippe – sei es Zeit zu handeln, zitiert die FR aus einem Flugblatt. Aus dem Berger Kino wolle man einen selbstverwalteten Kulturort machen, Filmen, Theater, Diskussionen und das alles auf Spendenbasis: „Wir nehmen uns Raum für die, die keinen Raum in Frankfurt bekommen sollen.“

Allerdings hat bereits einer der Liegenschaftseigentümer Strafantrag gestellt.

Katja Thorwarth im Journal Frankfurt am 10. März 2024