CommemorAction - In Gedenken an die Opfer der globalen Grenzregime

- vor allem der europäischen Abschottungspolitik, die so viele Leben kostet.

Am 6. Februar jährt sich das Massaker an der spanisch-marokkanischen Grenze zum zehnten Mal: am 06.02.2014 versuchten Migrant:innen vom marokkanischen Tarajal aus schwimmend die spanische Exklave Ceuta zu erreichen. Die spanische Guardia Civil setzte Tränengas und Gummigeschosse ein und tötete damit 15 Menschen.

Diese Ungeheuerlichkeit und Grausamkeit gegenüber Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben, nach einem Leben in Sicherheit, Freiheit und Würde waren, macht auch nach zehn Jahren noch sprachlos, aber auch wütend, und illustriert einmal mehr die völlige Entgrenzung der rassistischen europäischen Abschottungspolitik.

Um der 15 getöteten Migrant:innen, aber auch der vielen tausend weiteren Opfer des europäischen Grenzregimes zu gedenken, das tagtägliche Unrecht an den europäischen Außengrenzen zu  benennen und der zunehmenden Brutalisierung in der Rhetorik, in der Politik wie auch im Umgang mit People on the Move entgegenzutreten, finden auch dieses Jahr wieder Gedenkveranstaltungen und Aktionen - CommemorActions - in vielen Städten Europas wie auch Nord- und Westafrikas statt.

Die Seebrücke Frankfurt hat anlässlich des CommemorAction-Days zahlreiche Wegweiser in den
großen Frankfurter Parkanlagen angebracht. Mit diesen Wegweisern wollen wir die Unmenschlichkeit und den Rassismus der europäischen und bundesdeutschen Abschottungspolitik im Frankfurter Stadtbild sichtbar machen und konkret verorten.



Die Wegweiser sind Teil der im April 2023 bundesweit gestarteten Seebrücke-Kunstaktion "Places of Isolation". Markiert werden unter anderem Institutionen und Behörden, der Flughafen, Aufnahmelager, das Darmstädter Abschiebegefängnis und die europäischen Außengrenzen als Orte, die symbolisch für die Abschottung Europas stehen und an denen tagtäglich Menschenrechtsverletzungen gegenüber People on the Move stattfinden.

seebruecke_ffm 6.2.2024