Demo gegen das Bauunternehmen „Hochtief“ und die Immobilienfirma „Franconofurt“

Am heutigen Freitagmittag demonstrierten etwa 150 Menschen in der Frankfurter Innenstadt gegen das Bauunternehmen „Hochtief“, sowie gegen die Immobilienfirma „Franconofurt“. Das Bauunternehmen wurde als Profiteur der griechischen Krise angegangen, und die Immobilienfirma als Käufer des nun von der Räumung bedrohten Institutes für vergleichende Irrelevanz (IvI) kritisiert. Die Hausbesuche waren auch eine Vorfeldaktion für den Aktionstag gegen Kapitalismus und autoritäre Krisenpolitik am 31. März in Frankfurt am Main.

Den Auftakt der heutigen Aktionschoreographie bildete ein Go-In bei dem Bauunternehmen „Hochtief“ im Westend. Im Foyer des Hochhauses, in dem die Hochtieffiliale sitzt, wurden Redebeiträge vorgelesen, Flugblätter verteilt und Aufkleber verklebt.  Pressesprecher Stefan Schwarz zu Hochtief und dessen Rolle in der gegenwärtigen Krise: „Hochtief ist in einer der deutschen Konzerne, welche maßgeblich von der gegenwärtigen Lage in Griechenland profitieren. Während die Lage in Griechenland für einen Großteil der Menschen immer beschissener wird, machen deutsche Unternehmen auf Kosten eben dieser Menschen immer noch Gewinne. Das ist ein Skandal. So schuf die Aufnahme Griechenlands in die Eurozone erst riesige Absatzmärkte für Unternehmen wie Hochtief. Jetzt werden die Kosten der Krise an die griechische Bevölkerung weitergereicht.“

Zwar richtete sich der Protest heute direkt gegen Hochtief, doch in Redebeiträgen und Parolen wurde der Kapitalismus darüber hinaus grundsätzlich kritisiert. Schwarz hierzu: „Auch wenn Hochtief an vorderster Front dabei ist wenn es darum geht, die Kosten der Krise auf die griechischen Lohnabhängigen abzuwälzen – es ist letztlich der Kapitalismus, welcher immer wieder Krisen verursacht. Die Kritik darf sich also nicht auf einzelne Unternehmen beschränken, sondern muss das herrschende gesellschaftliche System in Gänze angreifen. Denn hier geht es nicht um menschliche Interessen, sondern um Konkurrenz und Profit.“

Neben der Aktion in Frankfurt fanden am Freitag auch in anderen deutschen Städten wie Berlin, Köln und Göttingen Vorfeldaktionen für den großen Aktionstag am 31. März in der Mainmetropole statt. An diesem Tag wird es in ganz Europa Aktionen gegen die herrschende Krisenpolitik geben. In Frankfurt am Main ist eine Demonstration zur EZB- Baustelle geplant.

Nach dem erfolgreichen Go-In bei Hochtief zogen die DemonstrantInnen weiter zum zentralen Sitz der Franconofurt-AG am Roßmarkt. Vor deren Büro und auf der Straße demonstrierten die Anwesenden für den Erhalt des IvI. Schwarz hierzu: „Gentrifizierung und Umstrukturierung des urbanen Raums sind eine weitere Seite der gegenwärtigen Tendenz, immer mehr Lebensräume der Logik von Konkurrenz und Profit zu unterwerfen. Dabei ist für Orte der kritischen Auseinandersetzung, wie es das IVI darstellt, offenbar immer weniger Platz. Dieser Logik werden wir uns jedoch bestimmt nicht einfach so unterwerfen! Eine Räumung des IVIs wird mit Sicherheit nicht folgenlos bleiben...“

Die unangemeldete Demonstration wurde erst spät von der Polizei behelligt – dann allerdings mit einem hektischen Großaufgebot. Stefan Schwarz berichtete außerdem von mehreren Zivilpolizisten, die sich ebenfalls an der Demonstration beteiligten. Schwarz abschließend: „Wir werden linken Positionen in Frankfurt weiterhin den nötigen Raum verschaffen! Für den Erhalt des IvI und für eine riesige Demonstration am 31. März!“
 
Für weitere Informationen: http://march31.net/de und http://ivi.copyriot.com

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