Frankfurter Sexarbeiter*innen brauchen kein Sexkaufverbot

In einem Offenen Brief an die Frankfurter Stadtverordneten nimmt Doña Carmen e.V. , Verein für die sozialen und politischen Rechte von Prostituierten, dezidiert Stellung zu den jüngsten prostitutionspolitischen Verlautbarungen der CDU-Fraktion im Römer und ihrer frauenpolitischen Sprecherin Christina Ringer.

Für das von der CDU für Frankfurt ins Spiel gebrachte ‚Sexkaufverbot' gibt es weder Bedarf noch Notwendigkeit. Mit unbelegten Behauptungen versucht die CDU-Fraktion dem Prostitutionsgewerbe in Frankfurt das Wasser abzugraben. Die Rede von angeblich „menschenunwürdigen Zustände" im Sexgewerbe dient dabei als Aufhänger. Doch wie die Ausführungen im „Offenen Brief an die Frankfurter Stadtverordneten" detailliert belegen, sind diese Anwürfe nichts als heiße Luft. Der Versuch einer interessierten Dramatisierung der Verhältnisse im Prostitutionsgewerbe seitens der Frankfurter CDU ist auf Sand gebaut.

Das Credo der CDU, man könne Frauen nicht in der Prostitution schützen, deshalb müsse man sie vor der Prostitution schützen, ist nachweislich unwahr. Frauen in der Prostitution schützt man, indem man für ihre Rechte eintritt. Genau dem aber stellt sich die CDU mit ihrem Eintreten für ein ‚Sexkaufverbot' entgegen Ein ‚Sexkaufverbot' schützt nicht Frauen vor der Prostitution, sondern die Gesellschaft der Reichen und Arrivierten vor Prostituierten aus ärmeren Ländern.

Das ist gelebter Sozialdarwinismus. Die von der CDU favorisierte Politik der Ausgrenzung und Existenzvernichtung gegenüber Sexarbeiter*innen durch ein ‚Sexkaufverbot' erweist sich bei Licht betrachtet als durch und durch ideologisches Projekt, das auf gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit basiert.

Doña Carmen e.V. fordert die im Frankfurter Stadtparlament vertretenen Parteien deshalb auf, der CDU-Fraktion und ihrem Vorstoß in Bezug auf ein ‚Sexkaufverbot' eine klare und unmissverständliche Absage zu erteilen.

Offener Brief: https://www.donacarmen.de/wp-content/uploads/Offener-Brief-an-Stadtverordnete-Sexkaufverbot-1.pdf

Pressemitteilung 6.2.2024