Die Stadt und das »jüdische Geld«

Kommunale Finanzverwaltung im Zeichen der NS-Verfolgungspolitik. Vortrag von Dr. Paul-Moritz Rabe, München.

Wann

06.06.2018 ab 19:30 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Historisches Museum Frankfurt, Saalhof 1

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Der nationalsozialistische Völkermord war auch ein Raubmord. Schon früh hatte es das NS-Regime auf das Vermögen der deutsch-jüdischen Bevölkerung abgesehen. Anteil und Funktion der deutschen Städte und Gemeinden waren bislang kaum bekannt.

Paul-Moritz Rabe zeigt am Beispiel München, der »Hauptstadt der Bewegung«, welche Rolle den Kommunalverwaltungen zukam, wie die örtlichen Finanzbehörden agierten und wie sich die Verfolgungspolitik im Stadthaushalt widerspiegelte. So richteten die städtischen Beamten die Gebührenerhebung an antisemitischen Kriterien aus, gingen besonders massiv gegen »jüdische« Steuerschuldner vor und eröffneten bei der Stadthauptkasse ein sogenanntes Judenkonto, auf dem in besonders perfider Weise Hunderttausende von Reichsmark von jüdischen Münchnern gesammelt wurden.

Dr. Paul-Moritz Rabe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am NS-Dokumentationszentrum München