Wer kann in Zeiten von Klimakrise und Rechtsruck noch frei sein?

KlimaKneipe mit der Philosophin Eva von Redecker

Wann

14.02.2024 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Massif Central, Bethmannstr. 7-9

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Die Philosophin und freie Autorin Eva von Redecker ist am Mittwoch, den 14.12.2024 ab 19 Uhr im Massif Central in Frankfurt zu Gast. In der vom KoalaKollektiv ausgerichteten Veranstaltungsreihe „KlimaKneipe" spricht sie darüber, wie unsere Vorstellung von Freiheit zu Erschöpfung und Ausbeutung führt und welche Alternativen es gibt.

Seit Anfang Januar demonstrieren Hunderttausende Menschen in ganz Deutschland gegen das Erstarken rechter Parteien und Gesinnungen. Eva von Redecker sieht eine der Ursachen für den Rechtsruck in unserem Verständnis von Freiheit und Wohlstand. Frei sein könne nur, wer es sich leisten könne, wer grenzenlos reisen und ungehindert seinen Willen durchsetzen könne. Freiheit sei somit unmittelbar mit Konsum verbunden. Da der Konsum allerdings in einem Wirtschaftssystem stattfinde, das auf Ausbeutung und Zerstörung fußt, sei die Erschöpfung von Mensch und Natur die Folge. Daneben führe unsere Vorstellung von Freiheit zu Überforderung, da wir ständig unseren Anspruch auf Kontrolle und Besitz verteidigen müssen. Der Wunsch nach Stabilität begünstige wiederum konservative und rechte Stimmen, die sich als Hüterinnen traditioneller Werte positionieren. Autoritäre Strömungen versuchten Privilegien zu erhalten, die sie als ‚Normalität' wahrnehmen. Dazu unterstützen sie Maßnahmen, die die Freiheiten von Minderheiten und Andersdenkenden einschränken. Von Redecker nennt dies „Phantombesitz".

Wohlstand und Freiheit werden also auf Kosten anderer erlangt, beispielsweise durch schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen im Globalen Süden. Zudem leben wir massiv auf Kosten künftiger Generationen. Unser heutiger Energie- und Ressourcenverbrauch werden es unseren Kindern und Enkeln unmöglich machen, ein ähnlich komfortables Leben zu führen.

In der KlimaKneipe wird es um die Frage gehen, wie man aus Ausbeutung und Erschöpfung herausfinden kann. Zentral ist dabei Eva von Redeckers Vorschlag, Freiheit als „Bleibefreiheit" neu zu denken. Bleibefreiheit, im Gegensatz zur Bewegungsfreiheit, sei die Möglichkeit, an einem Ort zu bleiben. Sie stifte Gemeinschaft und Verantwortung für die Umwelt. Ihr gleichnamiges Buch beschreibt Eva von Redecker wie folgt:

„Es ist ein langer Essay über Leben, Tod und Schwalben. Mein Grundgedanke darin ist, Freiheit zeitlich zu verstehen – als volles und erfülltes Leben."

In diesem Verständnis von Freiheit werden auch wirtschaftliche Ansätze wie die ökologische Kreislaufwirtschaft erkundet. Darüber hinaus spielen feministische Perspektiven bei Eva von Redecker eine bedeutende Rolle.

Es besteht Eintrittsfreiheit!

Oder per Livestream unter https://youtube.com/live/YQyPK2aHLBU?feature=share